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Revision as of 20:00, 5 December 2022
not all who die are gone
Detailed process documentation on:
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Resonanzen des Verlassenen
Konzeptuelle/Thematische Skizze
Resonances of the abandoned ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, welches die Parallele zwischen den “Fußstapfen” von menschlichen und nicht-menschlichen Lebensräumen vergleicht. Im Vergleich steht die Relation zwischen den Lebensräumen von Menschen und Vögeln im Vordergrund. Der Vogel wird hier als fast mystisches Wesen in Szene gesetzt, als der ur menschliche Wunsch zu fliegen, die Welt von oben zu sehen und frei zu sein.
Fußstapfen und Überbleibsel von Lebensräumen kreieren einen Raum welchem der Nutzen entzogen wurde, einen Raum der kein Raum mehr ist - einen nicht-Raum. Resonances of the abandoned will erforschen wie diese nicht-Räume ihre Funktionen verändern, wie sie neuen Sinn finden, wenn ihnen der Alte entzogen wurde. Es geht in der künstlerischen Forschung weniger darum, warum ein Ort den Sinn verlor, sondern wie dieser sich weiter entwickelt. Gewisser maßen geht es um den Prozess des Zerfalls: Wie viele Überreste bleiben bestehen, wie sehr gehen diese Überreste wieder in die Natur über und welche Akteure sind im Spiel um diesen Übergang in die Wege zu leiten. Im Fokus steht aber die Relation zwischen Zerfall und Wiederbelebung, beziehungsweise wie sich aus dem Zerfallen neue Funktionen zusammensetzen und finden.
Zerfall und Wiederbelebung sind oft der gleiche Prozess, betrachtet von einem anderen Blickwinkel. Dadurch dass ein Raum augenscheinlich seinen Nutzen verliert, ansteht eine Freiheit, wodurch sich neuer Sinn findet. Sinn und Sinnlosigkeit, Nutzen und Nutzlosigkeit sind aufprojiziert. Auch diese Projektionen sind Teil des Gewebes der Akteure und soll im Projekt beobachtet werden.
Die daraus entstehende Arbeit, ein Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft, soll das Gewebe zwischen diesen beteiligten Akteuren wiedergeben.
Künstlerische Umsetzung
Als finale Arbeit ist die Erarbeitung einer audio-visuellen-Rauminstallation geplant. Diese Video Installation verbindet Aspekte einen Hörstücks und des experimentellen Dokumentarfilms. Über ein Stereo Soundsystem hört man das Hörstück. Gesammelte Interviews mit persönlichen Geschichten, welche die Forschung wieder spiegeln - sowie Meinungen von Expert*innen zum Thema. Diese Stimmen aus dem “off” überlagern sich mit Vogelgesängen und Mikro-biologischen Tonaufnahmen von den Akteuren des Zerfalls. Auch die spekulativen Ansätze mischen sich unter die Stimmen, wodurch Fakten und Fantasie und Mensch und Vögel zu Zeiten in einander über gehen. Auf drei großen Video Monitoren sehen die Zuschauer*innen Aufnahmen von den Orten der Forschung. Verlassene Häuser, zerfallene Nester, wieder belebte Wohnräume. Durch eingeblendete Texttafeln und skizzierte Diagramme werden die Abläufe des Zerfalls und der Wiederbelebung angedeutet.
Die künstlerische Arbeit des Forschungsprojekt nimmt sich selbst zurück und stellt die wissenschaftlich, dokumentarischen Ansätze in den Vordergrund. Sie versucht wissenschaftlichen Arbeiten mit künstlerischem Denken zu verbinden, ohne dass sie sich in Spekulationen verliert. Stattdessen versucht sie die Abläufe darzustellen und erlebbar zu machen, welche in der Forschung erarbeitet wurden. Die Installation ist als eine Representation des Prozesses an gedacht.
Da ich in meiner Arbeit einen großen Wert auf projektbasierte Arbeit lege will, würde ich gerne einen “Workshop” anzubieten in welchem ich einem der nicht-Orte mit einer Gruppe von Teilnehmer*innen entgegentrete. Es geht um ein gemeinsames Erforschen der Akteure und der Beschaffenheit des Raumes. Ich bin kein Wissenschaftler, und so kann und werde ich mich auch nicht viel erklären können. Aber ich kann den Teilnehmenden einen Space erzeugen in welchem sie sich einen Ort auf emotionaler Ebene nähern können um diesen zu erforschen. Ein erforschen welches nicht auf der Suche nach Fakten und Wahrheiten ist, sondern welches den Akt des Erforschens zelebriert und performativ auslebt.
Begriffserklärung und gedanklicher Ansatz
Nicht-Raum (negativ Raum / verlassener Raum / sich wiederbelebender Raum)
Als nicht-Raum beschreibe ich das Vacuum welches ansteht wenn einem Ort der Nutzen entzogen wird. In diesem Vacuum ersteht ein Zustand welcher als Leere interpretiert wird. Die Ruine eines Hauses; ein verlassenes Vogelnest; ein Bahnhof außer Betrieb; ein stehengebliebenes Auto. Die wahrgenommene Leere dieser nicht-Räume ist aber stehts nur eine Illusion. Leere (so wie viele weitere absolute Vergleiche, z.B.: sauber, laut, schnell) sind immer im Vergleich zu interpretieren und stellen nur subjektive Perspektiven dar. Sobald ein Sinn gebender Akteur einen Ort verlässt - diesen so zu einer nicht-Raum aus seiner Perspektive erklärt - wird der Raum von anderen Akteuren übernommen und belebt.
Zersetzende / belebende Akteure
Diese belebenden Akteure beschreibe ich auch als zersetzend, oder verändernd. Sie zersetzen das Alte im übertragenen und oft auch im direkten Sinn, und beleben es so von neuem. Es sind zum Beispiel die Vögel welche sich im zerfallenen Wohnhaus ansiedeln, die Obdachlosen im verlassenen Bahnhof, der Regen welcher das Vogelnest aufweichen lässt und die Pilze welche dieses dann verarbeiten. Es sind unendliche Charaktere welche ein Netz von Wirkungen und Reaktionen bilden, welches wohl unmöglich ist ganz zu verstehen. Es geht mir aber auch eher darum anhand von Beispielhaften Simplifikationen die Zusammenhänge zu erforschen und erlebbar zu machen.