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===[[User:Niclas|Niclas Ruge]] – ''Eine Plastikflasche ,Tom Cruise und ich...''===
Cocktail, ein Film der unter Barkeepern bis heute und in alle Zeit Kultstatus genießt.
In diesem 80er Jahre Schinken verkörpert Tom Cruise einen jungen Wirtschaftsstudenten nahmens Brian Flanagan. Dieser arbeitet neben seinem Studium in einer Bar und trifft dort auf den erfahrenen Barkeeper Douglas Coughlin. Douglas wird zu Brians Mentor, er lehrt ihn wie man ein guter mit reichlich coolnes ausgestatteter Barmann wird. Drinks werden fortan nicht einfach nur zubereitet, sondern zur Freude der Gäste, vor allem der weiblichen, unter Einfluss artistisch-anmutender Showeinlagen zusammengemixt und serviert. Durch diesen Film inspiriert, begann eine ganze Genaration von Barkeepern mit Gläsern, Flaschen, Shakern und Obst hinter dem Tresen herum zu wirbeln, um es
Tom Cruise gleich zu tun. "Cocktail" hat diese Form des Barentertainments zwar global publik gemacht und für einen Boom dieses neuartigen Sports gesorgt, jedoch hat er ihn nicht erfunden. Bereits um das Jahr 1860 mixte die Barlegende Jerry Thomas seinen Signature Drink, den "Blue Blazer", in dem er den Alkohol darin wärend des Mixens entzündete und gekonnt zwischen 2 Silberbechern, die er in 1m Abstand zueinader hielt, hin und her kippte, ohne die blaue Flamme dabei zu löschen. Jerry Thomas legte damit den Grundstein für das moderne Showbarkeeping, heute international als Flairbartending oder einfach nur Flair bezeichnet. Im Laufe der Zeit haben sich internationale wie regionale Flairverbände gebildet, es gibt Wettkämpfe, Meisterschaften und Weltmeister, die Szene ist global organisiert und verfügt über ein gutes Netzwerk. Flaschen schleudernde Barkeeper sind schon längst keine Seltenheit mehr. Das liegt unter anderem daran, dass es inzwischen diverse Anlaufpunkte wie Barschulen oder Vereine gibt,
bei denen dieses Handwerk des Flairbartendings unter profesioneller Regie erlernt werden kann.
Einer dieser Anlaufpunkte ist die Barschule Berlin, Sage Cocktails. Hier werden Bartender geschult, aus- und weitergebildet. Gelehrt wird vom Know How um einen guten Drink,
über die Warenkunde der Spirituosen bis hin zum Flairtraining. Das Team der Barschule Berlin betreibt unter anderem ein Event-Cocktailcatering, hier werden die Barkeeper als Showacts für diverse Großveranstaltungen gebucht. Als ich vor Jahren anfing für die Barschule zu arbeiten, tat ich dies zunächst wie für alle Neuankömmlinge üblich,
als Runner. Auf Veranstaltungen sah ich immer voller Bewunderung auf die Barkeeper,
die lässig mit den Flaschen rumwirbelten, jonglierten, balancierten und die Gäste mit ihren Tricks in allgemeines Staunen versezten. Da ich im Begriff war das Handwerk eines Barkeepers zu lernen, durfte ein wenig Flair natürlich nicht fehlen und so ging ich des öfteren nach oder vor der Arbeit in unseren eigens dafür ausgestatteten Traingsraum  (von Innen vergitterte Fenster, Vollgummiboden) um zu üben. Beim Training werden sogenannte Flairbottels verwendet, das sind Dummie-Flaschen aus Hartplastik, die weniger Verletzungsrisiken als Glasflaschen bergen, jedoch kaum von einer echten Flasche zu unterscheiden sind.
Das Bild zeigt meine eigene und erste Flairbottle, mit der ich bis heute noch ab und an trainiere. Anfangs probierte ich einfache Tricks: Die Flasche mal hinter dem Rücken fangen (back catch) oder einfach nur in der Handfläche drehen lassen (spin). Die ersten Kunststücke waren schnell gelernt und die Motivation mir mehr anzueignen hoch. Inzwischen übte ich im Sommer draußen im Park, auf der Arbeit wenn nichts zu tun war und wann immer ich eine Flasche in meiner Hand hielt. Ich flairte durch Supermärkte beim Bier kaufen, jonglierte mit Obst am Gemüstestand und avancierte zum Grillparty-Knüller indem ich Feuer spie um den Grill zu entzünden. Dank meines Arbeitsplatzes konnte ich mich ständig weiterentwickeln, da mir immer neue Rafinessen von meinem Chef gezeigt wurden. Beherrschte ich eine, zeigte er mir die Nächste. Bis zu meiner ersten, flüssigen Aneinanderreihung (routine) von verschiedenen Moves und Tricks mit zwei Elemeten (shaker, flasche) vor Publikum, hat es ungefähr ein halbes Jahr intensives Training gebraucht, eine Menge Schweiss und  zerbrochenes Glas gekostet.
Bis ich meinen Job als Bartender 2009 schliesslich an den Nagel hing, habe ich zuletzt als Ausbilder gearbeitet und Anderen die Kunst des Bartendings und des Flairs näher gebracht.
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