GMU:BioArt WS16/Robert Metzner: Difference between revisions

From Medien Wiki
No edit summary
No edit summary
Line 1: Line 1:
Das BioArt Seminar bietet eine gute Grundlage um neue Techniken für unsere Bio-Live-Visual Projekt „Acid Stream“ zu erlernen. Besonders die Arbeit mit Bakterien, Kristallen und Pilzen bietet viel Potenzial. Ebenso interessant sind die künstlerischen Arbeiten in Bezug auf Bioart. Wissenschaft und Kunst verschmelzen bei dieser Kunstform. Viele Künstler kommen aus naturwissenschaftlichen Bereichen und bringen neuen Input. Ebenso versuchen sich etablierte Künstler als Forscher und beschreiten dabei neue Wege, wodurch ganz neue Einblicke in gesellschaftliche, ethische und soziale Bereiche eröffnet werden.
Das BioArt Seminar bietet eine gute Grundlage um neue Techniken und naturwissenschaftliches Wissen zu erarbeiten. Besonders die Arbeit mit Bakterien, Kristallen und Pilzen bietet viel Potenzial. Ebenso interessant sind die künstlerischen Arbeiten in Bezug auf Bioart. Wissenschaft und Kunst verschmelzen bei dieser Kunstform miteinander. Viele Künstler kommen aus naturwissenschaftlichen Bereichen und bringen neuen Input. Ebenso versuchen sich etablierte Künstler als Forscher und beschreiten dabei neue Wege, wodurch ganz neue Einblicke in gesellschaftliche, ethische und soziale Bereiche eröffnet werden.




Line 16: Line 16:


Das Kombucha und Jogurt Experiment war geglückt. Es zeigt sehr deutlich wie präsent Mikroorganismen in unseren alltäglichen Leben sind. Nur weil manche Dinge nicht gesehen werden, heißt das nicht, dass sie nicht von Bedeutung sind.  
Das Kombucha und Jogurt Experiment war geglückt. Es zeigt sehr deutlich wie präsent Mikroorganismen in unseren alltäglichen Leben sind. Nur weil manche Dinge nicht gesehen werden, heißt das nicht, dass sie nicht von Bedeutung sind.  
In diesem Kurs beschäftigte ich mich zunächst mit der Züchtung von Biolumineszenzbakterien. Im Weitern Verlauf wurde uns gezeigt, wie man unterschiedliche Bakterienstämme isolieren kann. Bakterien sind ein sehr interessantes Spektrum,  allerdings bedarf es einiger Kenntnisse um die verschieden Stämme unterscheiden zu können und ein jeweils gut geeignetes Medium zu finden. Hierbei spielt vor allem der Ph Wert des Mediums eine entscheidende Rolle.
In diesem Kurs beschäftigt mich zunächst die Züchtung von Biolumineszenzbakterien. Im Weitern Verlauf wurde uns gezeigt, wie man unterschiedliche Bakterienstämme isolieren kann. Bakterien sind ein sehr interessantes Spektrum,  allerdings bedarf es einiger Kenntnisse um die verschieden Stämme unterscheiden zu können und ein jeweils gut geeignetes Medium zu finden. Hierbei spielt vor allem der Ph Wert des Mediums eine entscheidende Rolle.


Als nächstes setzten wir uns mit verschiedenen Pilzkulturen auseinander.  Pilze sind einzigartige Lebewesen, meistens kennen wir nur die Pilzkörper. Ein wesentlich größerer Teil, nämlich das Myzel bleibt meist unentdeckt. Mithilfe von Myzel gehen Pilze Symbiosen mit anderen Pflanzen ein und tauschen Mineralsalze und Spurenelemente gegen Zucker. Pilze sind ein weites und noch nicht vollständig ergründetes Forschungsfeld. Es gibt noch viele unentdeckte Spezies, welche alle unterschiedliche Eigenschaften besitzen, welche für die Wissenschaft nicht unbedeutend sind (siehe Penicillin). Beispielsweise wurde bei Schleimpilzen eine gewisse Intelligenz festgestellt. Schleimpilze suchen sich immer den kürzesten Weg zur Futterquelle, die hierbei errichteten Myzelnetzwerke sind äußerst komplex und effektiv. Teilweise werden Schleimpilze zur Hilfe genommen um Bahnlinien oder ähnliches auf ihre Effektivität zu testen.  
Als nächstes setzten wir uns mit verschiedenen Pilzkulturen auseinander.  Pilze sind einzigartige Lebewesen, meistens kennen wir nur die Pilzkörper. Ein wesentlich größerer Teil, nämlich das Myzel bleibt meist unentdeckt. Mithilfe von Myzel gehen Pilze Symbiosen mit anderen Pflanzen ein und tauschen Mineralsalze und Spurenelemente gegen Zucker. Pilze sind ein weites und noch nicht vollständig ergründetes Forschungsfeld. Es gibt noch viele unentdeckte Spezies, welche alle unterschiedliche Eigenschaften besitzen, welche für die Wissenschaft nicht unbedeutend sind (siehe Penicillin). Beispielsweise wurde bei Schleimpilzen eine gewisse Intelligenz festgestellt. Schleimpilze suchen sich immer den kürzesten Weg zur Futterquelle, die hierbei errichteten Myzelnetzwerke sind äußerst komplex und effektiv. Teilweise werden Schleimpilze zur Hilfe genommen um Bahnlinien oder ähnliches auf ihre Effektivität zu testen.  
Line 27: Line 27:


Am Ende des Kurses wurde auch eine DNA Analyse durchgeführt. Durch Entnahme von verschieden Fleischprodukten konnte man diese Anhand der enthaltenen DNA überprüfen, von welchem Tier es stammt. Abgesehen von der Zentrifuge, sind alle Geräte aus einem DIY Workshop. Daran erkennt man deutlich, wieviele Möglichkeiten man zur Umsetzung verschiedenster BioArt Projekte man besitzt.
Am Ende des Kurses wurde auch eine DNA Analyse durchgeführt. Durch Entnahme von verschieden Fleischprodukten konnte man diese Anhand der enthaltenen DNA überprüfen, von welchem Tier es stammt. Abgesehen von der Zentrifuge, sind alle Geräte aus einem DIY Workshop. Daran erkennt man deutlich, wieviele Möglichkeiten man zur Umsetzung verschiedenster BioArt Projekte man besitzt.
Eigenes Projekt - Kristalle "Wachstum ohne Leben"
Bereits zu Beginn des Seminars fanden mehrere Experimente in Bezug auf Kristallwachstum statt. Kristallwachstum ist ein faszinierender Prozess, wobei viele Faktoren wie Temperatur, Salzart, Druck und Zeit eine Rolle spielen. Kristalle zählen nicht zu den Lebewesen, allerdings haben sie gewissen Eigenschaften, welche dies vermuten lassen.
Erstes Projekt "Bass Crystals"
Inspiration:
Tokujin Yoshioka – Chrystalize
- Chrystal growing with Music (Tchaikovsky’s ballet, Swan Lake)
http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.spoon-tamago.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2013%2F10%2Fcrystalize-tokujin-yoshioka-20.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.spoon-tamago.com%2F2013%2F10%2F23%2F6-months-of-tonal-vibrations-of-tchaikovskys-swan-lake-expressed-in-crystal%2F&h=545&w=818&tbnid=ORXhy7ARLGJFrM%3A&vet=1&docid=mwlo4uIadbBlQM&ei=WI10WKywF-WZgAbPw72IBg&tbm=isch&client=safari&iact=rc&uact=3&dur=1158&page=1&start=31&ndsp=38&ved=0ahUKEwisvIeOh7fRAhXlDMAKHc9hD2EQMwhZKDYwNg&bih=818&biw=1431
Idee
Die Grundidee ist es, das Kristallwachstum mithilfe von Bassfrequenzen verschiedener Musikgenre zu beeinflussen. Dies erfolgt über einer Kopplung von Audiosignalen mit einer Heizspirale. Die Heizspirale heizt aufgrund der Bassfrequenz und somit wird der Kristallwachstum beeinflusst. Unterschiedliche Genre sollten dadurch zu unterschiedlichen Kristallwachstum führen.
Umsetzung
Eine die elektronischen Signale einer Audioquelle werden mithilfe eines Transistors und einer Heizspirale in Wärme umgewandelt. Die Heizspirale befindet sich dabei in einer gesättigten Lösung aus Kupfer (II) Sulfat. Die nach der Bassfrequenz gerichtet Freisetzung der Wärme führt zur Kristallisierung des Kupfersulfates an der Heizspirale.
Als Kristallisation bezeichnet man den physikalischen[1] Vorgang der Verhärtung bei der Bildung und beim Wachstum von Kristallen. Bei diesem Prozess wird Kristallisationswärme frei. Bei der Züchtung von Kristallen werden künstliche Bedingungen geschaffen, unter denen die Kristallisation beschleunigt ablaufen kann.
Was ist eigentlich der Grund dafür, dass Stoffteilchen wie Atome oder Ionen ihre freie Beweglichkeit aus Gasen, Schmelzen oder Lösungen aufgeben, zugunsten eines starr ins Kristallgitter eingebundenen Zustandes? In Gasen können sich die Stoffteilchen völlig frei bewegen. Dementsprechend groß ist ihre Bewegungsenergie und die dadurch bedingten Abstände zwischen den Teilchen. Auf solche Entfernungen können keine Anziehungskräfte wirken, weshalb sich Gase frei im Raum verteilen. Beim Übergang aus dem gasförmigen in den flüssigen und dann in den festen Zustand verringert sich der Teilchenabstand und die Anziehungskräfte werden zunehmend wirksam. Die überschüssige Bewegungsenergie der Teilchen wird dabei als Wärme abgegeben. Der umgekehrte Vorgang, z.B. das Schmelzen eines Stoffes erfordert dafür Energiezufuhr von außen. Energetisch betrachtet ist also der feste Zustand besonders stabil. Je dichter die Atome oder Ionen dabei gepackt sind, desto stärker sind die Anziehungskräfte und umso energetisch sparsamer und stabiler ist der Teilchenverbund. Dies ist besonders im geordneten, also kristallisierten Zustand der Fall. Wird eine Schmelze langsam abgekühlt, so bleibt sie auch unterhalb ihrer Erstarrungstemperatur noch flüssig. Kristallisiert die unterkühlte Schmelze, z.B. durch Hinzufügen eines Impfkristalls, so steigt ihre Temperatur wieder an. Beim Kristallisieren wird also Bewegungsenergie der Teilchen als Kristallisationswärme abgegeben. Hier besteht auch der wesentliche Unterschied zwischen Kristallwachstum und biologischen Wachstumsvorgängen. Während das Kristallwachstum mit Energieeinsparung verbunden ist, wachsen Lebewesen nur unter Zufuhr von Energie: Licht für grüne Pflanzen und energiereiche Nährstoffe für Tiere und Menschen. Kristalle stellen einen ziemlich stabilen Zustand, Lebewesen einen instabilen Zustand der Organisation der Materie dar.
Das Wachstum von Kristallen stellt die Wissenschaft noch immer vor viele Rätsel. Besonders dann, wenn Kristalle unregelmäßig von der ursprünglich symmetrischen Form wachsen.
Leider musste dieses Projekt verworfen werden, da die 12V Heizspiralen nicht die benötigte Hitze erzeugen konnten um ein Kristallwachstum erzeugen zu können. Aus diesem Grund entschied ich mich ein neues Projekt zu beginnen.
Projekt 2
Kristalline Skulpturen