RADIO:Kolloquium/Frederik Esser: Difference between revisions

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1.Das Kesselorchester unterhält
1.Das Kesselorchester unterhält
Das Kesselorchester hat hier seinen großen Auftritt. Die vier unterschiedlichen Typen nutzen alle klanglichen und räumlichen Möglichkeiten des Ausdrucks und Zusammenspiels aus. Fünf Lieder umfasst dieser erste Teil. Zwischen den Liedern gibt es Zwischenspiele, sogenannte Interludes, die musikalische Lockerungen darstellen und dramaturgisch kleine schauspielerische Sequenzen ermöglichen, ebenso wie praktische Positionswechsel der Spieler. Der Charakter dieses Teils ist von Leichtigkeit, Unterhaltung und klarer Aufmerksamkeitsführung gekennzeichnet.
Das Kesselorchester hat hier seinen großen Auftritt. Die vier unterschiedlichen Typen nutzen alle klanglichen und räumlichen Möglichkeiten des Ausdrucks und Zusammenspiels aus. Fünf Lieder umfasst dieser erste Teil. Zwischen den Liedern gibt es Zwischenspiele, sogenannte Interludes, die musikalische Lockerungen darstellen und dramaturgisch kleine schauspielerische Sequenzen ermöglichen, ebenso wie praktische Positionswechsel der Spieler. Der Charakter dieses Teils ist von Leichtigkeit, Unterhaltung und klarer Aufmerksamkeitsführung gekennzeichnet.


2.Klang und Licht im Zufall
2.Klang und Licht im Zufall
In diesem Teil treten die Spieler als Personen aus dem Blickfeld des Zuhörers. Eingeleitet wird dieser Teil durch eine längere Pause. Was dann folgt, ist eine Abfolge von Klängen und Licht, die keinen erkennbaren Bezug zueinander haben. Die Abfolge der Klänge und deren Wechsel mit den Pausen werden in ihrem Erscheinen durch Zufallsoperationen bestimmt, sodass keine Ausrichtung auf dem Bewusstsein bekannten Strukturen stattfindet. Richtungslosigkeit und Unbestimmtheit sind der hier angestrebte Zustand. Der Klang steht als solcher frei im Raum und kann mit der ihn bedingenden Stille wirken. Das Licht wird in die Komposition eingebunden, aber genauso unabhängig behandelt. Der Mensch tritt nicht als Akteur auf.
In diesem Teil treten die Spieler als Personen aus dem Blickfeld des Zuhörers. Eingeleitet wird dieser Teil durch eine längere Pause. Was dann folgt, ist eine Abfolge von Klängen und Licht, die keinen erkennbaren Bezug zueinander haben. Die Abfolge der Klänge und deren Wechsel mit den Pausen werden in ihrem Erscheinen durch Zufallsoperationen bestimmt, sodass keine Ausrichtung auf dem Bewusstsein bekannten Strukturen stattfindet. Richtungslosigkeit und Unbestimmtheit sind der hier angestrebte Zustand. Der Klang steht als solcher frei im Raum und kann mit der ihn bedingenden Stille wirken. Das Licht wird in die Komposition eingebunden, aber genauso unabhängig behandelt. Der Mensch tritt nicht als Akteur auf.
Der Charakter dieses Teils ist poetisch. Er lebt durch seine klangliche Tiefe und genügend Platz zwischen den Aktionen, um diese für sich wahrnehmen zu können.
Der Charakter dieses Teils ist poetisch. Er lebt durch seine klangliche Tiefe und genügend Platz zwischen den Aktionen, um diese für sich wahrnehmen zu können.


3.klangliche Spuren normaler Handlungen
3.klangliche Spuren normaler Handlungen
In diesem Teil werden normale Handlungen durchgeführt, die den Loungebetrieb vorbereiten. So wird die Bar eingeräumt, die Schauspieler räumen ihre Instrumente weg und die Techniker fangen an die Technik abzubauen. Die dabei entstehenden Geräusche und Geräuschsequenzen werden ausschnitthaft per Loop in einen Rhythmus eingebunden. Die Handlungen selbst werden nicht auf den entstehenden Rhythmus ausgerichtet, vielmehr wird selbiger zum Lied der alltäglichen Handlungen. Ist der Abbau soweit abgeschlossen werden die Boxen abgesteckt und damit die letzte Spur der Kunst abgestellt. Alle Akteure finden sich an der Bar ein und die Zuschauer werden eingeladen sich an einer Diskussion zu beteiligen. Ausserdem können Schlagzeugstöcke erstanden werden und die klangliche Erprobung des Raumes auf eigene Initiative fortgeführt werden.
In diesem Teil werden normale Handlungen durchgeführt, die den Loungebetrieb vorbereiten. So wird die Bar eingeräumt, die Schauspieler räumen ihre Instrumente weg und die Techniker fangen an die Technik abzubauen. Die dabei entstehenden Geräusche und Geräuschsequenzen werden ausschnitthaft per Loop in einen Rhythmus eingebunden. Die Handlungen selbst werden nicht auf den entstehenden Rhythmus ausgerichtet, vielmehr wird selbiger zum Lied der alltäglichen Handlungen. Ist der Abbau soweit abgeschlossen werden die Boxen abgesteckt und damit die letzte Spur der Kunst abgestellt. Alle Akteure finden sich an der Bar ein und die Zuschauer werden eingeladen sich an einer Diskussion zu beteiligen. Ausserdem können Schlagzeugstöcke erstanden werden und die klangliche Erprobung des Raumes auf eigene Initiative fortgeführt werden.
Die Haltung hinter diesem Teil ist von Leichtigkeit und Ironie bestimmt. Die vorangegangen Konzepte werden hier ihrer Konstruktion entlarvt und dem Moment übergeben.
Die Haltung hinter diesem Teil ist von Leichtigkeit und Ironie bestimmt. Die vorangegangen Konzepte werden hier ihrer Konstruktion entlarvt und dem Moment übergeben.