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Revision as of 11:26, 29 April 2011
Einführungsmodul
Aufgabenstellung
- Inventur
- Substantiv, f
- Silbentrennung
- In·ven·tur, (Pl.) In·ven·tu·ren
- Aussprache
- IPA: Lautschrift|ɪnvɛnˈtuːɐ̯, Pl. Lautschrift|ɪnvɛnˈtuːʀən
- Bedeutungen
- [1] Wirtschaft: die körperliche Bestandsaufnahme in Form von Listen, Katalogen und Formularen durch zählen, messen, wiegen.
- Synonyme
- [1] Bestandsaufnahme
Aufgabe ist die Konzeption, Entwurf und Umsetzung bzw. Dokumentation eines "vollständigen" Inventars des persönlichen Hab und Guts. Vollständigkeit kann auch die Vollständkeit einer bestimmten Kategorie von Gegenständen bzw. die genaue Erfassung eines klar begrenzten Raums bedeuten.
Besonderes Augenmerk wird bei der Bewertung auf eine überzeugende Erfassung, d.h. eine ausgefeilte Systematik (Ordnung der Dinge) und die Entwicklung eines künstlerisch anspruchsvollen Inventarsystems (Liste, Formular, Buch, Katalog, Regal, etc…) gelegt.
Die Wahl des Mediums ist frei. Abgabetermin ist der 31. März 2011, die Dokumentation muss zusätzlich auf dem Wiki (s.u.) in Form eines kurzen Texts (1000 bis 3000 Zeichen) und 3-10 Bildern erfolgen.
Dokumentierte Entwürfe
„Ich packe meinen Koffer“
Bevor man auf Reisen geht, werden oft Listen geschrieben, mit Dingen, die man mitnehmen will und Sachen, an die man denken muss. Als meine Erstsemester-Arbeit habe ich ein Stop-Motion Video gemacht, in dem es um das Inventar einer Reise geht. Dieses Inventar wird in einem Koffer erfasst.
Vor der Abreise wird ganz genau geplant, was man mitnehmen will. Es wird geguckt, wie schwer die Dinge sind, damit man für zu schweres Gepäck nicht mehr Geld bezahlen muss und ob man auch alles dabei hat, was man für die Reise unbedingt braucht. Wenn man von der Reise wieder zurückgekehrt ist und den Koffer auspackt, kommen die ganzen Dinge zum Vorschein, die man vor der Reise nicht eingeplant hat und die man erst während der Reise gekauft hat. Diese Dinge stehen auf keiner Liste und sind doch in dem Inventarsystem einer Reise zu finden: dem Koffer. Der Koffer erzählt also die Geschichte einer Reise. An den Dingen, die mitgenommen werden, kann man sehen, was für Pläne der Reisende hat. Die mitgebrachten Dinge zeigen, was man auf der Reise erlebt hat, Souvenirs und Erinnerungen. Der Koffer ist die Bestandsaufnahme einer Reise. Er zeigt erfüllte Erwartungen und Enttäuschungen. Er spiegelt das Erlebte wieder.
Der Koffer ist eine Art Buch über den Reisenden, seine Pläne und das Erlebte. Man könnte sich seine Liste anschauen, die er vorm Kofferpacken geschrieben hat. Doch es ist viel interessanter einen Blick in seinen Koffer zu werfen. Jeder Mensch hat sein eigenes Ordnungsprinzip beim Kofferpacken. Jede Geschichte ist einzigartig. Öffne deinen Koffer und zeig uns deine Ordnung der Dinge!
Das Video ist mein erster Stop-Motion-Film und besteht insgesamt aus 1121 Einzelbildern.
Hier ist der Link zu dem Video:
<videoflash type=vimeo>19601310|400|300</videoflash>
Monika Schwarz – My MovINventory
"My MovINventory" bezieht sich auf eine Inventur für meinen Umzug in die Wohnung meines Freundes. Dargestellt sind ganz konkret und strukturiert fünf verschiedene Kategorien von persönlichen Dingen, die ich unterteilt habe in: "appliances", "entertainment", "hygiene", "stationery" und "wardrobe".
Da es ein Umzug vom Elternhaus in eine bereits möblierte und bewohnte Wohnung war, sind wirklich nur die Sachen aufgelistet, die ich beigetragen habe und die für mich nötig waren. Alle anderen lebensnotwenigen Dinge waren bereits vorhanden. In jedem der Bereiche wird auch genau erkenntlich, welche Sachen ich bereits vor dem Einzug bei meinem Freund stationiert hatte, die mir für eine spontane Übernachtung wichtig waren. Diese sind im Projekt dunkler unterlegt. Die Auflistung definiert mich zu dem als Person, da man sieht wo meine Interessen liegen (siehe Gerätschaften oder Unterhaltungsmedien) bzw. nicht (siehe Schminkutensilien). Meiner eigenen Einschätzung nach bin ich ein unordentlicher Perfektionist. Das soll heißen dass die Ordnung der Auflistung mein privates Chaos zeigt, und durch das kontinuierliche Raster auch meine Penibilität.
Das gesamte "Werk" ist verpackt in einer thematischen Umzugskiste, die die fünf Inventuren in Form von gerollten Plakaten enthalten. Theoretisch könnte ich das Inventar bei einem Auszug wieder benutzen um meine Sachen herauszufiltern. Aber das wird hoffentlich nicht passieren.
Samantha Beständig – Inventory of stuffed animals
„Sammeln wegen der Ästhetik des Sammelobjektes“
Der Mensch ist von Natur aus ein Sammler, vor allem die Frauen. Es gibt viele unterschiedliche Gründe des Sammelns zum Beispiel das Sammeln als Statussymbol, Jagdfieber, Unterhaltungswert, Entspannung oder eben das Sammeln wegen der Ästhetik. Dabei sind nicht alle aber viele Sammelobjekte einfach schön oder zumindest interessant. Manche sind nützliche Gegenstände zum Beispiel ein Messerset oder Taschen. Die meisten jedoch sind eher unnütz, man denke an einen Oldtimer, an Briefmarken, Porzellanpuppen oder eben an Kuscheltiere. Für den Sammler, aber auch den Nichtsammler, ist der Anblick einer detalierten und komplett vollständigen Sammlung faszinierend. Die meisten Sammler kommen zu ihrem Sammelgebiet indem sie sich erstmal an der Schönheit eines Objektes erfreuen.
Gerade Kinder bekommen am Anfang ihres Lebens oft ein Kuscheltier als Geschenk, wie auch ich. So wir das Kuscheltier von Anfang an der possierliche, kuschelweiche und herzallerliebste Begleiter. Über die Jahre können sich so viele kuschelige Begleiter ansammeln, ohne dass man es bemerkt. Ich habe festgestellt, dass ich selbst über 150 Kuscheltiere besitze.
Deswegen habe ich in einem Popup – Buch die Top 100 meiner Kuscheltiere aufgelistet. Sie sind in die Kategorien Groß, Mittel, Klein (Big, Medium, Small) und Lieblinge (Favourite) eingeteilt. Mit jedem dieser 100 Kuscheltiere verbinde ich eine Geschichte, manche sind kürzer und manche gehen weit über 10 Jahre. Das Buch ist in Stoff eingebunden und die Seitenverkleidung besteht aus Styropor. Durch Magneten (an den Karten und dem Buchinneren) werden die Karten nach dem Aufklappen fixiert. Der Popup - Effekt wird durch die Falttechnik in den Karten erzielt.
Lydia Sophie Rakutt – ...da hab ich mir mal 'ne Platte gemacht!
…weil ich hier wohne- neuerdings.
Wie baue ich eine Platte?
Was macht eine Platte aus?
Unterscheiden sich die Platten?
Setzkastenartig verpackt wurde mein Zimmer in Materialplatten zerschnitten,
daraus lässt sich im weiteren Verlauf eine eigenständige Platte bauen.
Die einzelnen Platten verkörpern die Verschiedenheit der jeweiligen Bewohner,
sowie der Dinge in meinem Zimmer, als auch des Verständnisses.
Sie sind demnach alle mit unterschiedlichen Dingen besetzt und beschrieben.
So gibt es also die fremde Platte, die Frühstücksplatte und die Ding-Raum Platte.
Außerdem die Lichte-Platte und viele mehr.
Unter den Korkplatten finden sich auch beschriebene Gegenstände meines Zimmers.
Bett, Schrank und Stuhl. Diese bilden den Rahmen meines Zimmers.
Hinzugefügt ist zusätzlich alles, was außerdem noch benötigt wird.
Von Lampen über Radio und Dosen oder Farben sowie Pinseln,
bis hin zu Schmuck und Zeitungen; Kleinkram, wenn man denn so will.
Man beachte die Überlegung vom großen Rahmen
bis in die kleinste detaillierte Schicht der Platte vorzudringen.
Von den großen Platten zu den Kleinen- mein Zimmer.
Und somit einer ungewissen Näherung an mein Inventar.
Denn eine einzelne 3 mm Platte meines Plattenstapels bildet noch lange kein
Gebäude und ein einzelner Baum noch lange keinen Wald.
Kann doch ein blauer Stuhl nicht ein Kaffee sein
- aber zum Frühstück gehören sie beide.
Lydia Kluge – "self-staging (my stack of visiting cards)"
Die Idee hinter meiner Arbeit ist die Fragestellung, inwiefern unsere Besitztümer wirklich etwas über uns verraten. Zeigen die Dinge, die uns gehören, wer wir sind? Oder können unsere persönlichen Sachen auch ein Stück Selbstinszenierung sein?
Die Umsetzung der Inventarisierung in Form von Visitenkarten spiegelt diese Thematik wieder: Sie ist das Aushängeschild der eigenen Person. Sie soll einen Menschen auf kleinstem Raum präsentieren. So habe ich meine Visitenkarten in sieben Kategorien gegliedert - flower child, intellectual, nostalgic person, creative genius, pattern woman, wild thing und tree hugger. Zu jeder dieser Kategorien habe ich zehn meiner Sachen zugeordnet und damit verschiedene Klischeebilder von mir entworfen. Nun ist es an mir zu entscheiden, wer ich sein will und welche Karte ich austeile. Gleichzeitig löse ich aber durch das Verteilen der Visitenkarten die Inventarisierung auf und zerlege die Rollenbilder wieder in ihre Einzelteile.
Meine Arbeit ist ein Spiel mit dem Bild der eigenen Person; durch die Kategorisierung nehme ich mir die Komplexität, nur um sie im Nebeneinander der Klischees wieder zu erhalten. Und am Ende stehen die Gegenstände durch die Auflösung der Sammlung erneut für sich selbst.
Zu den Karten gehört ein schützender Behälter samt dekorativer Tüte.
Anastasia Erb – ERBSTÜCK
Im Laufe des Lebens sammeln sich so einige Dinge an. Hinter jedem Ding verbirgt sich eine Geschichte. Aus meinem Eigentum habe ich eine Auswahl von 32 Dingen getroffen und diese in vier Kategorien eingeordnet: Erbstück, Geschenk, Kauf und Fund. Auf Spielkarten ist jeweils die Kategorie und der Gegenstand mit Zusatzangaben, wie Marke, Material, Herkunft, Baujahr und Geschichte angegeben. Das Spiel ähnelt vom Aufbau einem Quartett, nur gibt es kein Richtig oder Falsch. Die Wertigkeit der Dinge soll von den Spielern in einer Diskussion ermittelt werden. Während des Spiels wird sich quasi um die Gegenstände gestritten. Wer hat „Recht“? Wer hat „Unrecht“? Die Spieler sollen sich möglichst einig werden, da die Karte an den jeweiligen Spieler weitergegeben wird, welcher scheinbar im Recht ist. Es wird sich zeigen, dass der Wert und die Bedeutung von Dingen in diesem Spiel rein subjektiv sind.
„Den Wert den die Dinge für uns haben, schreiben wir ihnen nicht mehr nach ihrer Bedeutung für uns zu, sondern vielmehr nach ihrem Preis.“ (aus „Die Kunst kein Egoist zu sein“, Richard David Precht)
Sven Sommerlatte – INVENTORY OF A GAMER
„… und der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ - Friedrich Schiller
Das Spielen ist ein dem Mensch angeborenes Sozialverhalten, welches auch bei mir besonders ausgeprägt war/ist. Daher habe ich in meinem Projekt eine Inventur meiner Spielkonsolen-Geschichte gemacht. Für mich war diese Zeit sehr wichtig, da ich die Meinung vertrete, dass Menschen ihre Fähigkeiten im besonderen über das Spiel entwickeln: Wir entdecken im Spiel unsere individuellen Eigenschaften und entwickeln uns dadurch anhand der dabei gemachten Erfahrungen selber zu dem, was wir sind.
Umgesetzt habe ich die Inventur mithilfe einer Website. Ich habe mich dafür entschieden, da es für mich wichtig war, im Nachhinein noch verschiedene Parameter (wie Genre, Publisher, Konsole und Erscheinungsjahr) einstellen zu können. Sodass man gezielt Spielgruppen herausfiltern kann. Die Detailansicht zeigt einem weitere Fakten zum ausgewählten Spiel, wie ein Video mit Spielszenen, auf welcher Konsole das Spiel war, welche Altersbeschränkung es hatte, wann es rauskam und von welchem Publisher es veröffentlich wurde.
Für mich persönlich ist das "Inventory of a gamer" eine schöne Rückblende in meine Jugend und Kindheit.
URL zum Projekt: http://inventory.som-media.de/
Juliane Kaden – Wallensteins Erben
"Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst." (Schiller - Wallenstein, Prolog)
Passend zu Weimar und seinem berühmten Dichter Schiller und meinem Vor-Vor-Vor-Vorfahren Wallenstein, habe ich Wallensteins Erben geschaffen.
Wallensteins Erben ist ein mit Ringbindung gebundenes Buch aus 24 Seiten und einer DVD. Es beschäftigt sich mit dem Inventar meiner 31,6 m².
Ich habe hierfür meine Wohnung in verschiedene Bereiche aufgeteilt und Listen angefertigt.
Auch die für mich neun wichtigsten Dinge - sowohl materiell als auch Erinnerungen an bestimmte Momente oder Menschen - wurden mit der Beschreibung eines Substantives und einem verfremdeten Foto in einem Raster dargestellt.
Wallenstein wandert ebenso durch meine Wohnung aus Neugier etwas entdecken zu können. Doch dann wird er verschreckt und rennt geradewegs aus der Wohnung heraus. Auch er wollte sich einen Einblick in die vier Wände seines Nachkommen schaffen.
Interessant ist, was man entdeckt, wenn man seine Wohnung auf den Kopf stellt und bemerkt, dass sich viele kleine Gegenstände in ihr befinden. Welche Dinge sind für mich die wichtigsten? Das war für die Erstellung von Wallensteins Erben eine entscheidende und schwere Frage, da viele Dinge einen riesigen Platz in meinem Herzen haben, jedoch eigentlich nicht benutzt werden. Andere wiederum sind essentiell und wieder andere Luxus.
Hier ist der Link zu dem Video:
<videoflash type=vimeo>21751083|400|300</videoflash>
Fabia Fuchs – Die Heimatlosen
Was passiert mit denjenigen Dingen im Haushalt, die keinen besonderen Zweck mehr erfüllen oder nie erfüllt haben, aber nicht den Weg in den Papierkorb finden? Sie wandern herum, bis sie irgendwo liegen bleiben, wo sie nicht stören oder sie werden vergessen und sickern Schicht für Schicht im Schrank oder in der Schublade nach unten. Auch beim Durchstöbern meines Zimmers sind solche Gegenstände ans Licht gekommen und in einer Mappe fotografisch dokumentiert. Auf eine Betitelung oder Beschreibung der Bilder habe ich bewusst verzichtet, da die Gegenstände für sich selbst erzählen sollen. Sie sind allerdings, ähnlich wie Kapitel, in Kategorien eingeteilt, die den Grund ihres Verschwindens und Vergessens, ihres heimatlos-Werdens erklären. Hier die Kategorien mit je 2 Bildbeispielen.
I Was nicht mehr gebraucht wird
II Was sehr selten gebraucht wird
III Unbrauchbare Geschenke
IV Nie gebrauchte Besitztümer
Diese Dokumentation ist ein Stillleben, ein Mini-Querschnitt durch das, was mein Leben ist und es doch nicht ist. Die abgebildeten Gegenstände sind da, nehmen physisch Raum ein, das Auge sieht sie manchmal, doch der Geist fasst sie nie. Die Nicht-Vermissten sprechen stumm von dem, was sie nicht (mehr) sind. Es wird außerdem die Frage gestellt, welchen Stellenwert diese scheinbar so peripheren angesammelten Dinge in unserem Leben wirklich ausmachen.
Carlo Enke – Die Platte hat den Dreh raus
LP
33er
Vinyl
Tonträger
Schallplatte
Langspielplatte
Alles Synonyme für ein beeindruckendes Medium.
Sie kam. Sie ging. Und sie ist wieder da, aber irgendwie war sie nie wirklich weg.
Warum aber gerade so ein „altes“ Medium. Ganz einfach: „Es fasziniert.“ Zwar leben wir in einer digitalen Welt, aber vom klassischen Vinyl sind wir noch lange nicht losgekommen. Am besten sieht man das im Bereich des DJ´ing. Die hier aufgelisteten LP´s sind die meines Vaters. Sie stammen alle aus der Zeit der ehemaligen DDR und spiegeln somit einen Teil des Lebens meines Vaters wieder, sowie einen ungefähren Musikgeschmack. Ich habe mich für 42 Stück entschieden, da diese wirklich außergewöhnliche bzw. grafisch sehr aufwändige Vorderseiten zeigen. Da ich die Platten mit meinem Vater zusammen ausgesucht habe, bekam ich viele Geschichten zu hören, die mit einzelnen Schallplatten verbunden sind. Um dem ganzen ein gewisses Flair zu geben, hab ich das ganze aussehen lassen, wie einen Onlineshop. Die Preise der jeweiligen Vinyl´s sind in DDR-Mark (M) und D-Mark (DM) angegeben. Zudem werden ein paar Fakten zu den einzelnen Schallplatten gegeben. Geordnet sind sie alphabetisch, können aber auch nach dem Erscheinungsjahr sortiert werden.
Das Projekt ist unter folgender URL zu finden: http://www.ceendesign.de/plattenshop/index.php
Anastasiya Pavelchuk – KFK - "Katalog fürs Kloster"
Katalog (Artikelvorschau)
Ka|ta|log, der; -[e]s, -e [spätlat. catalogus < griech. katálogos = Aufzählung, Verzeichnis]
"Ich heiße Anastasiya und war 21 Jahre alt, als ich Gott mein Ja-Wort gegeben hatte. Meine Zelle -genauso wie das Kloster auch- war so leer und traurig, als ich dort eingezogen bin.
Nein, so kann man das doch nicht aushalten. Man braucht viele Gegenstände zum Leben. Also habe ich mir auch einige besorgt. Aber mein Gewissen hat mir keine Ruhe gelassen, denn ich dachte an all die anderen Nonnen, die ihr ganzes Leben so trist verbringen.
Und ich dachte "Es wäre Freude". Ja, Freude für alle Nonnen auf dieser Erde.
Und ich erschuf ein Werk, das sich KFK nannte.
Und in sechs Tagen wurde das Werk vollendet.
Und am siebten Tage hielten einige Nonnen mein Werk in den Händen und priesen es hoch.
Und es wurde Freude."
In diesem Katalog findet man alle Sachen, die zum modernen Leben einer Nonne gehören: Möbel, Pflanzen, Dekoration, Essen uvm.
Die Fotos stammen aus dem Karmel-Kloster in Weimar.
Die Beschreibungen und alle Angaben sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Behauptungen, Anspielungen und Orten wären rein zufällig;
Ich bitte alle gläubigen Menschen um Verzeihung, falls ich ihren Stolz verletzt haben sollte.
© by Anastasiya Pavelchuk
Tobias Westphal – Kleidersammlung
Seit vielen Jahren gibt mein Kleiderschrank ein fast schon abscheuliches Bild ab: Er ist total überfüllt, meine Hemden und Hosen fliegen wild durch die Gegend, Boxershorts mit Löchern an höchst ungünstigen Stellen, zu kleine und teilweise peinliche T-Shirts. Ständig kommen neue Kleidungsstücke dazu, aber seltsamer weise verschwindet nichts. Hier ist Not am Mann – Veränderung muss her! Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ich gestalte also ein kleines Heftchen begonnen meine „Kleidersammlung“ zu fotografieren und am Ende (hoffentlich) anhand von Bewertungskriterien, aussortieren zu können. Da ich aber Sachen ungern einfach nur zu „Müll degradiere“ und wegwerfe habe ich mir gedacht, alle Sachen, die nicht mehr benötigt werden, mit dem nächsten Hilfgütertransport nach Rumänien zu senden. Auf in das Abenteuer „Kleidersammlung“...
Jeannine Wolf – Puzzleteile meines Lebens
Jedes Geschäft in Deutschland ist verpflichtet, einmal im Jahr eine Inventur durchzuführen. Dadurch werden Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens erfasst. Macht man eine Inventur seines persönlichen Hab und Gutes in seinen eigenen vier Wänden, sind solche Dinge unerheblich. Bei einer solchen Erfassung des persönlichen Bestandes werden ganz andere Dinge wichtig. Man findet Gegenstände, die man lange gesucht hat. Gegenstände, mit denen man besonders schöne oder besonders negative Dinge verbindet. Solche Assoziationen werden durch die entsprechenden Gegenstände fassbar gemacht.
Ich hab diese Assoziationen deshalb auf wertbeständiges Aluminium gedruckt. Im Gegensatz dazu habe ich die Gegenstände auf leicht zu vernichtendes Holz befestigt, da sie nicht so „haltbar“ sind wie Erinnerungen und Assoziationen. Mit meiner Inventur habe ich versucht Gedanken/Erinnerungen zu „konservieren“. Durch das Auflisten seines Eigentums wird der Besitzer auf individuelle Art und Weise charakterisiert. Nach einer solchen Inventur merkt man, dass besonders kleine, unscheinbare Dinge ein wichtiges Puzzleteil im Spiel des Lebens sind.
Ziel des Spieles ist es also eine Assoziationskette zu bilden, die fast alle Gegenstände meines zu Hauses miteinander verbindet. Dabei sollte abwechselnd ein Holzteil auf ein Aluminiumteil folgen. Viel Spaß beim Spielen!!!
Kira Konich – Come take a look inside...
...my dorm room!
Die Art wie man wohnt kann bereits alles über einen Menschen aussagen, heißt es. Im Privatfernsehen laufen Sendungen, bei denen sich Kandidaten ihren Partner nur anhand seiner Wohnung aussuchen sollen. Wandfarben, Sinn für Ordnung, Einrichtungsgegenstände lassen oft auf die Persönlichkeit desjenigen schließen. Aber stimmt das wirklich? Mit dieser Frage habe ich mich beim Lösen der Semesteraufgabe auseinandergesetzt, indem ich mein Zimmer im Wohnheim Jakobsplan 1, das mir seit Beginn meines Studiums im Oktober 2010 als vorübergehender Wohnplatz dient, einmal komplett zum Anschauen und Erkunden zur Verfügung gestellt habe.
Da ich erreichen wollte, dass sich jeder möglichst frei darin bewegen und alles erkunden kann, habe ich mich dafür entschieden, eine kleine Flashanwendung zu erstellen, bei der sich der Betrachter "durch das Zimmer klicken" kann, um es aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sowie detaillierte Ansichten und zusätzliche Informationen zu einzelnen Gegenständen zu bekommen. Es erinnert vielleicht ein bisschen an einen digitalen Katalog, bei dem man auf bestimmte Waren klickt, um Detailansichten zu bekommen. Der Grundgedanke dabei war, einen zufälligen Ausschnitt aus meinem Leben in Form des Zimmers, in dem ich lebe, preiszugeben. Es sollte der Eindruck erweckt werden, als wäre der Betrachter einfach in mein Zimmer hereinspaziert, um sich in Ruhe alles anzuschauen und anhand dessen etwas über mich als Person zu erfahren.
Als Endergebnis herausgekommen ist, dass man zwar einerseits viel über mich und gewisse Lebensweisen von mir erfährt, allerdings auch sehr vieles verborgen bleibt. Dies mag einerseits darauf zurückzuführen sein, dass ich noch nicht lange genug dort wohne und zudem fast jede Woche nach Hause fahre, sodass ich noch nicht genug Gelegenheiten hatte, um dem Raum wirklich eine persönliche Note zu verleihen. Andererseits wird es wohl so sein, dass man nicht jegliche Facette seines Charakters auf seinen Wohnplatz übertragen kann, sodass man einen Menschen nie ausschließlich nach der Art, wie er lebt beurteilen kann.
Link zur Anwendung:
File:Kirakonich.swf
Amelie Lihl – Mein Kinderzimmer 1992-2009
Seit zwei jahren bin ich von zu Hause ausgezogen. Für meine Mutter Zeit genug, um mein altes Kidnerzimmer aufzulösen, um einen Arbeitsraum einzurichten, Meine liebsten Möbel und Dinge habe ich schon bei meinem Auszug mitgenommen. Übrig geblieben sind Gegenstände, welche sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Sie erzählen die geschichte meines Lebens, und doch haben sie keinen Platz mehr darin. Jedoch will ich sie auch nicht völlig achtlos entsorgen. Deshalb habe ich beschlossen sechs Souvenirboxen dafür zu basteln. Sechs kleine Zigarrenschachtel ähnliche Dosen, in denen ich meine Kindheit und Jugend festhalten kann, ohne dass sie viel Platz verbrauchen. Wie Souvenirs erzählen sie eine Geschichte. Sowie ein kleiner Eiffelturm für Urlaubsgefühl, Entspannung, Ferne dem Alltag steht, sind meine Souvenirs auch Platzhalter für Erinnerungen und Geschehnisse der Zeit zwischen 1992 und 2009. Und dabei stehen sie eindeutig für Verklärung der Vergangeheit, als auch für eine gewisse Selbstinszenierung, welche auch bei wahren Souvenirs stattfindet. Eine kleine goldenen Pyramide, lässt den Besitzer sofort als Ägyptenbesucher erkennen. Bei einem Glaswürfel mit der Sagrada familia denkt man an all das gute Essen, die Abende am Strand, aber das dreckige Hotelzimmer und die Hilflosigkeit auf Grund fehlender Sprachkenntnisse werden ausgeblendet. Kategorisiert habe ich die Boxen wie folgt:
A wie Ausländisches: Eine Sammlung von Urlaubserinnerungen. Festgehalten durch Fotos in einem Fernseher. Eine Steinsammlung aus Elba, welche für mich nicht für die Steine oder Italien steht, sondern für Erinnerungen an unseren VW-Bus wach ruft. Meine Schwester und ich auf dem Rücksitz Drei Fragezeichen hörend und Nutella essend.
M wie Musik: Eine Cd mit einem Querschnitt durch mein CD-, Kassetten- und Plattenregal. Der Soundtrack meines Lebens. Der von meinen kläglichen Geigenstunden, als auch meiner erster CD, bis hin zu meinem Abijingle reichen.
E wie Erbstücke: Dinge die ich von anderen geerbt habe. Sie einfach wegzuwerfen wäre für mich eine Beleidigung, aber eine kaputte Schreibmaschine möchte ich trotzdem nicht. Deshalb in wertvolles Gold getaucht.
L wie Lesbares: Ein Querschnitt durch mein Bücherregal. Als kleine Imitationen von Reiseführern. Einmal gelesen, dann ins Regal. Oder auch nicht gelesen, aber es macht sich ja immer gut MacBeth zu besitzen. Genauso wie den Reiseführer von Costa Rica, wo man sicher noch irgendwann hinfährt...
I wie Illusionen: Die Träume meiner Kindeheit und Jugend, welche sich doch als Illusionen herausgestellt haben. Gesammelt in einem kleinen Fotoalbum. Doch die Fotos fehlen, denn zu sie haben in meinem neuen Leben keinen Platz mehr, habe mich doch aber hier her gebracht. Deswegen verdienen sie eine eigene Box.
E wie Essen und Co: Kleine Marzipanfiguren mit Schokoüberzug von Dingen die mit Essen und Trinken zu tu haben. hier wird die Absurdität einiger Souvenirs deutlich. Warum kauft man Schokolade mit einer Prägung des London Eye? Genauso absurd ist eine Kanne aus Marzipan.
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