GMU:BioArt WS16/Robert Metzner: Difference between revisions

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Das BioArt Seminar bietet eine gute Grundlage um neue Techniken für unsere Bio-Live-Visual Projekt „Acid Stream“ zu erlernen. Besonders die Arbeit mit Bakterien und Pilzen erweckte hierbei mein Interesse. Ebenso bin ich interessiert an anderen künstlerischen Arbeiten in Bezug auf Bioart.  
Das BioArt Seminar bietet eine gute Grundlage um neue Techniken für unsere Bio-Live-Visual Projekt „Acid Stream“ zu erlernen. Besonders die Arbeit mit Bakterien, Kristallen und Pilzen bietet viel Potenzial. Ebenso interessant sind die künstlerischen Arbeiten in Bezug auf Bioart. Wissenschaft und Kunst verschmelzen bei dieser Kunstform. Viele Künstler kommen aus naturwissenschaftlichen Bereichen und bringen neuen Input. Ebenso versuchen sich etablierte Künstler als Forscher und beschreiten dabei neue Wege, wodurch ganz neue Einblicke in gesellschaftliche, ethische und soziale Bereiche eröffnet werden.




1.Sitzung
Kurs
Beim ersten Treffen im Bauhaus DIY Labor erstaunte mich vor allem die vorhandene Technik. Zahlreiche Mikroskope, ein Inkubator und ein Sterilisator ermöglichen ein hervorragendes Arbeiten. Besonders das Dunkelfeldmikroskop in Kombination mit einer Spiegelreflexkamera ist für mich als Medienkunst Student interessant. Mein Augenmerk liegt auf der Konservierung und Digitalisierung der Aufnahmen von Mikroorganismen. Diese Aufnahmen dienen zunächst als Experimente um neue ästhetische Strukturen zu erkennen. Im weiteren Verlauf können die Videos und Fotos jedoch auch für andere Projekte genutzt werden.
 
Des Weiteren begannen wir bereits in der ersten Sitzung Nährboden für Bakterienkulturen herzustellen. Dieser Nährboden wurde mit verschiedenen Bakterienkulturen versetzt.  
Beim ersten Treffen im Bauhaus DIY Labor überzeugt vor allem die vorhandene Technik. Zahlreiche Mikroskope, ein Inkubator und ein Sterilisator ermöglichen ein hervorragendes Arbeiten. Besonders das Dunkelfeldmikroskop in Kombination mit einer Spiegelreflexkamera ist interessant. Die Konservierung und Digitalisierung von Mikroorganismen mithilfe des Mikroskops war ein guter Einstieg. Diese Aufnahmen dienen zunächst als Experiment, um neue ästhetische Strukturen zu erkennen. Im weiteren Verlauf können die Videos und Fotos jedoch auch für andere Projekte genutzt werden.
Des Weiteren begannen wir bereits in der ersten Sitzung Nährboden für Bakterienkulturen herzustellen. Dieser Nährboden wurde mit verschiedenen Bakterienkulturen versetzt.  


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2. Sitzung
 
Beim zweiten Treffen konnte man bereits deutlich den Wachstum der Bakterienkulturen erkennen. Diese Strukturen lassen sich besonders gut unter dem Mikroskop erforschen.  Man erkennt deutlich farbliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen, ebenso sind die Wachstumsunterschiede zu verzeichnen.  
Nach einer Woche konnte man bereits deutlich den Wachstum der Bakterienkulturen erkennen. Diese Strukturen lassen sich besonders gut unter dem Mikroskop erforschen.  Man erkennt deutlich farbliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen, ebenso sind die Wachstumsunterschiede zu verzeichnen.  
Interessant war auch der Theorieteil, welcher die Entwicklung vom Urknall bis zum heutigen Menschen umfasst. Besonders spannend ist hierbei die Frage, wie überhaupt Leben entstehen konnte. Die Symbiose aus Kunst und Wissenschaft wird bei diesen Konversationen besonders ersichtlich.
Interessant war auch der Theorieteil, welcher die Entwicklung vom Urknall bis zum heutigen Menschen umfasst. Besonders spannend ist hierbei die Frage, wie überhaupt Leben entstehen konnte. Die Symbiose aus Kunst und Wissenschaft wird bei diesen Konversationen besonders ersichtlich.  
Anschließend produzierten wir Mithilfe von Bakterienkulturen Jogurt und Kombucha Tee.
Anschließend produzierten wir Mithilfe von Bakterienkulturen Jogurt und Kombucha Tee.


3. Sitzung
Das Kombucha und Jogurt Experiment war geglückt. Es zeigt sehr deutlich wie präsent Mikroorganismen in unseren alltäglichen Leben sind. Nur weil manche Dinge nicht gesehen werden, heißt das nicht, dass sie nicht von Bedeutung sind.  
Das Kombucha und Jogurt Experiment war geglückt, sodass wir zunächst ein gutes Frühstück genießen konnten. Es zeigt aber auch sehr deutlich wie präsent Mikroorganismen in unseren alltäglichen Leben sind. Nur weil manche Dinge nicht gesehen werden, heißt das nicht, dass sie nicht von Bedeutung sind.  
In diesem Kurs beschäftigte ich mich zunächst mit der Züchtung von Biolumineszenzbakterien. Im Weitern Verlauf wurde uns gezeigt, wie man unterschiedliche Bakterienstämme isolieren kann. Bakterien sind ein sehr interessantes Spektrum,  allerdings bedarf es einiger Kenntnisse um die verschieden Stämme unterscheiden zu können und ein jeweils gut geeignetes Medium zu finden. Hierbei spielt vor allem der Ph Wert des Mediums eine entscheidende Rolle.
In diesem Kurs beschäftigte ich mich zunächst mit der Züchtung von Biolumineszenzbakterien. Im Weitern Verlauf wurde uns gezeigt, wie man unterschiedliche Bakterienstämme isolieren kann.
 
Als nächstes setzten wir uns mit verschiedenen Pilzkulturen auseinander.  Pilze sind einzigartige Lebewesen, meistens kennen wir nur die Pilzkörper. Ein wesentlich größerer Teil, nämlich das Myzel bleibt meist unentdeckt. Mithilfe von Myzel gehen Pilze Symbiosen mit anderen Pflanzen ein und tauschen Mineralsalze und Spurenelemente gegen Zucker. Pilze sind ein weites und noch nicht vollständig ergründetes Forschungsfeld. Es gibt noch viele unentdeckte Spezies, welche alle unterschiedliche Eigenschaften besitzen, welche für die Wissenschaft nicht unbedeutend sind (siehe Penicillin). Beispielsweise wurde bei Schleimpilzen eine gewisse Intelligenz festgestellt. Schleimpilze suchen sich immer den kürzesten Weg zur Futterquelle, die hierbei errichteten Myzelnetzwerke sind äußerst komplex und effektiv. Teilweise werden Schleimpilze zur Hilfe genommen um Bahnlinien oder ähnliches auf ihre Effektivität zu testen.
 
Es ist wichtig sich mit den Verhaltensweisen, der jeweiligen Organismen genau zu beschäftigen. Erst durch genaue Beobachtungen kann man verstehen, wie sich einzelne Lebewesen an ihre Umgebung angepasst haben. Um die Lebewesen gezielt zu beeinflussen, oder sie für künstlerische oder wissenschaftliche Zwecke zu nutzen bedarf es genauer Studien. Beispielsweise ist es möglich Euglena mithilfe von Licht zu steuern. Eugelenas haben einen Lichtpunkt, mit dessen Hilfe sie die lichtstärksten Orte ihres Habitats finden. Hierdurch ist es möglich Euglena zu lenken.
 
Besonders an solchen Punkten wurde die Frage aufgeworfen, wie weit solche "niederen Organismen" beeinflusst oder manipuliert werden dürfen. Ist es okay einen Hasen fluoreszierenden Eigenschaften zu verleihen, indem man seine DNA manipuliert. Darf man einer Kakerlake die Fühler abschneiden und mithilfe von Elektroden steuern? In wie weit sollte man einen Organismus überhaupt manipulieren. BioArt stellt hierbei viele Fragen, welche im öffentlichen Diskurs normalerweise keinen Niederschlag finden.
 
Durch die technische Weiterentwicklung der letzten Jahre wird es möglich teure Apparate selbst nachzubauen oder diese gebraucht zu erwerben. Dies bietet vielen Wissenschaftlern, Künstlern und Privatpersonen selbständig zu forschen. DIY Labore spriessen weltweit aus dem Boden. Viele experimentieren in Bereichen, welche sie interessieren. Hierbei entstehen teilweise neue Resultate und sie tragen zum Erkenntnisgewinn bei. Allerdings können in diesen DIY Laboren auch DNA Manipulation stattfinden. In manchen Ländern sind die gesetzlichen Regelungen niedriger als in der EU. Klonen und die Veränderung der Erbinformation ist dadurch legal. Inwieweit diese DIY Labore die komplexen Prozesse umsetzen und vertretbar sind ist fraglich. Allerdings zeigen diese Labore, das auch Laien wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeiten können und ein Expertenwissen aneignen können.
 
Am Ende des Kurses wurde auch eine DNA Analyse durchgeführt. Durch Entnahme von verschieden Fleischprodukten konnte man diese Anhand der enthaltenen DNA überprüfen, von welchem Tier es stammt. Abgesehen von der Zentrifuge, sind alle Geräte aus einem DIY Workshop. Daran erkennt man deutlich, wieviele Möglichkeiten man zur Umsetzung verschiedenster BioArt Projekte man besitzt.

Revision as of 18:01, 30 January 2017

Das BioArt Seminar bietet eine gute Grundlage um neue Techniken für unsere Bio-Live-Visual Projekt „Acid Stream“ zu erlernen. Besonders die Arbeit mit Bakterien, Kristallen und Pilzen bietet viel Potenzial. Ebenso interessant sind die künstlerischen Arbeiten in Bezug auf Bioart. Wissenschaft und Kunst verschmelzen bei dieser Kunstform. Viele Künstler kommen aus naturwissenschaftlichen Bereichen und bringen neuen Input. Ebenso versuchen sich etablierte Künstler als Forscher und beschreiten dabei neue Wege, wodurch ganz neue Einblicke in gesellschaftliche, ethische und soziale Bereiche eröffnet werden.


Kurs

Beim ersten Treffen im Bauhaus DIY Labor überzeugt vor allem die vorhandene Technik. Zahlreiche Mikroskope, ein Inkubator und ein Sterilisator ermöglichen ein hervorragendes Arbeiten. Besonders das Dunkelfeldmikroskop in Kombination mit einer Spiegelreflexkamera ist interessant. Die Konservierung und Digitalisierung von Mikroorganismen mithilfe des Mikroskops war ein guter Einstieg. Diese Aufnahmen dienen zunächst als Experiment, um neue ästhetische Strukturen zu erkennen. Im weiteren Verlauf können die Videos und Fotos jedoch auch für andere Projekte genutzt werden. Des Weiteren begannen wir bereits in der ersten Sitzung Nährboden für Bakterienkulturen herzustellen. Dieser Nährboden wurde mit verschiedenen Bakterienkulturen versetzt.

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Nach einer Woche konnte man bereits deutlich den Wachstum der Bakterienkulturen erkennen. Diese Strukturen lassen sich besonders gut unter dem Mikroskop erforschen. Man erkennt deutlich farbliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen, ebenso sind die Wachstumsunterschiede zu verzeichnen. Interessant war auch der Theorieteil, welcher die Entwicklung vom Urknall bis zum heutigen Menschen umfasst. Besonders spannend ist hierbei die Frage, wie überhaupt Leben entstehen konnte. Die Symbiose aus Kunst und Wissenschaft wird bei diesen Konversationen besonders ersichtlich. Anschließend produzierten wir Mithilfe von Bakterienkulturen Jogurt und Kombucha Tee.

Das Kombucha und Jogurt Experiment war geglückt. Es zeigt sehr deutlich wie präsent Mikroorganismen in unseren alltäglichen Leben sind. Nur weil manche Dinge nicht gesehen werden, heißt das nicht, dass sie nicht von Bedeutung sind. In diesem Kurs beschäftigte ich mich zunächst mit der Züchtung von Biolumineszenzbakterien. Im Weitern Verlauf wurde uns gezeigt, wie man unterschiedliche Bakterienstämme isolieren kann. Bakterien sind ein sehr interessantes Spektrum, allerdings bedarf es einiger Kenntnisse um die verschieden Stämme unterscheiden zu können und ein jeweils gut geeignetes Medium zu finden. Hierbei spielt vor allem der Ph Wert des Mediums eine entscheidende Rolle.

Als nächstes setzten wir uns mit verschiedenen Pilzkulturen auseinander. Pilze sind einzigartige Lebewesen, meistens kennen wir nur die Pilzkörper. Ein wesentlich größerer Teil, nämlich das Myzel bleibt meist unentdeckt. Mithilfe von Myzel gehen Pilze Symbiosen mit anderen Pflanzen ein und tauschen Mineralsalze und Spurenelemente gegen Zucker. Pilze sind ein weites und noch nicht vollständig ergründetes Forschungsfeld. Es gibt noch viele unentdeckte Spezies, welche alle unterschiedliche Eigenschaften besitzen, welche für die Wissenschaft nicht unbedeutend sind (siehe Penicillin). Beispielsweise wurde bei Schleimpilzen eine gewisse Intelligenz festgestellt. Schleimpilze suchen sich immer den kürzesten Weg zur Futterquelle, die hierbei errichteten Myzelnetzwerke sind äußerst komplex und effektiv. Teilweise werden Schleimpilze zur Hilfe genommen um Bahnlinien oder ähnliches auf ihre Effektivität zu testen.

Es ist wichtig sich mit den Verhaltensweisen, der jeweiligen Organismen genau zu beschäftigen. Erst durch genaue Beobachtungen kann man verstehen, wie sich einzelne Lebewesen an ihre Umgebung angepasst haben. Um die Lebewesen gezielt zu beeinflussen, oder sie für künstlerische oder wissenschaftliche Zwecke zu nutzen bedarf es genauer Studien. Beispielsweise ist es möglich Euglena mithilfe von Licht zu steuern. Eugelenas haben einen Lichtpunkt, mit dessen Hilfe sie die lichtstärksten Orte ihres Habitats finden. Hierdurch ist es möglich Euglena zu lenken.

Besonders an solchen Punkten wurde die Frage aufgeworfen, wie weit solche "niederen Organismen" beeinflusst oder manipuliert werden dürfen. Ist es okay einen Hasen fluoreszierenden Eigenschaften zu verleihen, indem man seine DNA manipuliert. Darf man einer Kakerlake die Fühler abschneiden und mithilfe von Elektroden steuern? In wie weit sollte man einen Organismus überhaupt manipulieren. BioArt stellt hierbei viele Fragen, welche im öffentlichen Diskurs normalerweise keinen Niederschlag finden.

Durch die technische Weiterentwicklung der letzten Jahre wird es möglich teure Apparate selbst nachzubauen oder diese gebraucht zu erwerben. Dies bietet vielen Wissenschaftlern, Künstlern und Privatpersonen selbständig zu forschen. DIY Labore spriessen weltweit aus dem Boden. Viele experimentieren in Bereichen, welche sie interessieren. Hierbei entstehen teilweise neue Resultate und sie tragen zum Erkenntnisgewinn bei. Allerdings können in diesen DIY Laboren auch DNA Manipulation stattfinden. In manchen Ländern sind die gesetzlichen Regelungen niedriger als in der EU. Klonen und die Veränderung der Erbinformation ist dadurch legal. Inwieweit diese DIY Labore die komplexen Prozesse umsetzen und vertretbar sind ist fraglich. Allerdings zeigen diese Labore, das auch Laien wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeiten können und ein Expertenwissen aneignen können.

Am Ende des Kurses wurde auch eine DNA Analyse durchgeführt. Durch Entnahme von verschieden Fleischprodukten konnte man diese Anhand der enthaltenen DNA überprüfen, von welchem Tier es stammt. Abgesehen von der Zentrifuge, sind alle Geräte aus einem DIY Workshop. Daran erkennt man deutlich, wieviele Möglichkeiten man zur Umsetzung verschiedenster BioArt Projekte man besitzt.