MODEN:MUSTERKOFFER 2010-2011/arbeiten/micromuseum: Difference between revisions

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===[[User:lydiakluge|Lydia Kluge]] – ''"Unsichtbare Geschichte"''===
Museen sind Orte, an denen Unsichtbares sichtbar wird. Es sind Orte, die die Vergangenheit erfahrbar machen.  Auf diesen beiden Gedanken baut meine Arbeit auf. Ihr Ziel ist es, einen Weg zu finden, die Geschichte meiner Eltern für mich greifbar zu machen.
Die Lebensentscheidungen der Eltern wirken sich direkt auf das Leben der Kinder aus und doch wissen die nur aus Erzählungen davon. Ihnen fehlt der persönliche Zugang. In meinem microMuseum habe ich Objekte gesucht, die mich dem Geschehenen näher bringen; durch sie will ich etwas über meine Eltern erzählen und zugleich erfahren.
Das microMuseum beherbergt vier Objekte, deren Erklärungen am Koffergriff angebracht und auf Russisch verfasst sind. Denn die russische Sprache stellt für mich das Unbekannte dar, da meine Eltern miteinander Russisch sprachen, wenn ich nicht wissen sollte, worüber sie redeten, und symbolisiert  die Welt, die ich nicht betreten kann. So betrachte ich die ausgestellten Objekte als Übersetzungshilfe, die den Schlüssel zum Leben meiner Eltern darstellen.
Das erste Objekt.<br>
Die Matrjoschka steht für das Kennenlernen meiner Eltern in Russland und meine spätere Zeugung.
Das zweite Objekt.<br>
Der Umzugskarton mit dem Mauerstück verweist auf unseren Umzug nach Berlin am 09. November 1989.
Das dritte Objekt.<br>
Die rote Socke symbolisiert die Arbeit meines Vaters bei der EU in Brüssel, die er verlor, da er als ehemaliger DDR-Bürger als Kommunist galt.
Das vierte Objekt.<br>
Das Buch „Einzelding und logisches Subjekt (Individuals)“ von P.F. Strawson und das zerrissene Foto meiner Eltern thematisieren ihre Trennung.
Damit sich das Thema des Sichtbarmachens auch in der Gestaltung wiederfindet, habe ich hauptsächlich mit durchsichtigen Materialien gearbeitet und Licht eingesetzt. Außerdem wird durch das Licht zugleich der museale Charakter unterstrichen.
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