Netzstrukturen: Difference between revisions

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''„Theorien der Hierarchie oder der Delegation oder der Dezentralisierung, die immer noch von einer Spitze oder einem Zentrum ausgehen, (können) die heutigen Sachverhalte nicht adäquat erfassen (...)“.'' - Niklas Luhmann <ref>Luhmann, Niklas: Ökologische Kommunikation, ISBN 3-531-11775-0</ref>


== Zentrales Netzwerk ==
== Zentrales Netzwerk ==
Ein zentral aufgebautes Netzwerk hat einen zentralen [http://de.wikipedia.org/wiki/Client-Server-Modell Server und viele Clients]. Wird die Zentralstation angegriffen, fällt das komplette Netzwerk aus.
Vergleiche auch:
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralismus Zentralismus] - Strukturprinzip zur Kennzeichnung einer gesellschaftlichen Raumordnung
* Sonnenkönig Ludwig XIV
* Paris, Hauptstadt Frankreichs
* Topologischer Aufbau einer Stadt mit Innenstadt-Kern
* [http://www.zeit.de/suche/index?q=Zentralismus&submit.x=0&submit.y=0&sort=relevanz Artikel zum Thema Zentralismus auf Zeit.de]
== Dezentrales Netzwerk ==
== Dezentrales Netzwerk ==
Ein dezentral aufgebautes Netzwerk ist hierarchisch organisiert und hat mehrere wichtige Serverknotenpunkte, die mit den Clients kommunizieren. Manchmal findet eine Delegation an untergeordnete Teilnehmer statt. Wird einer dieser Knotenpunkte angegriffen, wird das Netzwerk schwer beschädigt, bleibt aber möglicherweise bestehen.
Vergleiche auch:
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing Cloud Computing]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Dezentralisierung_(Politik) Dezentralisierung]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Hierarchie Hierarchie]
* Bonn, ehemalige Hauptstadt Deutschlands (und Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt...)
* Topologischer Aufbau einer Stadt mit mehreren Stadtzentren
* Militärische Organisationsstruktur
== Verteiltes Netzwerk ==
== Verteiltes Netzwerk ==
Ein verteilt aufgebautes Netzwerk ist basisdemokratisch organisiert und hat so gut wie keine Serverknotenpunkte mehr. Jeder Client ist gleichzeitig auch ein Server. Werden ein oder mehrere Knotenpunkte angegriffen und fallen aus, wird das gesamte Netz in keinster Weise beeinträchtigt.
In der Architektur sind Verteilte Netzwerke aus aus den gleichen Gründen sehr wichtig: sie verteilen Last, sind sehr stabil und bringen das gesamte Gefüge nicht in Gefahr, wenn ein Teil ausfällt.
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Vergleiche auch:
* Fischernetz, Knotenpunkt
* Netzstrukturen in der Architektur: [http://de.wikipedia.org/wiki/Stabilität Stabilität]: z.B.
** [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Biosphère_Montréal.jpg Biosphère] von [http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Buckminster_Fuller Buckminster Fuller], nach dem auch die [http://de.wikipedia.org/wiki/Geodätische_Kuppel Fullerenen] benannt sind (vgl. Fußball)
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffnanoröhren Kohlenstoffnanoröhrchen] - Stabile Strukturen in der Nanotechnologie
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Peer-to-Peer Peer-to-Peer] (oder auch p2p-) Netzwerke, oft benutzt für [http://de.wikipedia.org/wiki/Filesharing Filesharing]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Grid_Computing Grid Computing] - Verteiltes Rechnen
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Ad-hoc-Netz Ad-Hoc-Netze] - spontan vermaschte Funknetze
* [http://en.wikipedia.org/wiki/Mesh_networking Mesh-Networking] bzw. [http://de.wikipedia.org/wiki/Vermaschtes_Netz Vermaschte Netze]
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== Das Virtuelle Netz ==
Wenn wir über Netzstrukturen reden, wird klar, dass das Netz in seiner Gesamtheit mehr ist als die Summe seiner Teile. Es entsteht ein ''virtuelles'' Netz (Der Medienphilosoph [http://de.wikipedia.org/wiki/Vilém_Flusser Vilém Flusser] definiert "virtuell" als ''"noch nicht oder nicht mehr"'').
Ein [http://www.zeit.de/digital/internet/2010-04/internet-sperren-debatte?page=all interessanter Artikel von Felix Schwenzel] über aktuelle Diskussion der Netzregulation ist in der [http://www.zeit.de Zeit] erschienen. Er wirft einige äußerst spannende Aspekte auf:
* ''"Metaphern, die das Internet beschreiben, (passen) nie (und blenden) stets weiteste Teile (aus). Das gleiche Problem wie mit Metaphern gibt es übrigens mit den sogenannten Internet-Kritikern. Ihre Kritik blendet meist auch weiteste Teile des Internets aus und konzentriert sich auf Einzelaspekte, persönliche Erlebnisse oder Augenzeugenberichte."'' <ref>[http://www.zeit.de/digital/internet/2010-04/internet-sperren-debatte?page=all Schwenzel, Felix: Ist das Internet dumm oder sind wir es?]</ref>
* ''"Eigenartigerweise lehnen sogar politisch eher links stehende Menschen, die das Internet als ihren "Lebensraum" betrachten, jede Regulierung, jeden staatlichen Eingriff, ja sogar jede Debatte um den Sinn oder Unsinn dessen aggressiv ab. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sich die Bewohner des "achten Kontinents" neoliberale Positionen zu Eigen machen: der Markt, das Internet, regulieren sich schon selbst. Jene, die das anders sehen, werden als "Internetausdrucker", "Ahnungslose" oder "Miesmacher" beschimpft. (Oft allerdings auch zu Recht.)"'' <ref>[http://www.zeit.de/digital/internet/2010-04/internet-sperren-debatte?page=all Schwenzel, Felix: Ist das Internet dumm oder sind wir es?]</ref>
* ''"Keen sprach noch ein paar weitere Probleme an, beispielsweise die oft fehlende Distanz bei der Abschätzung von Folgen oder Gefahren des Internets. Können wir gleichzeitig Teilhaber und Analysten sein, fragt er? Können diejenigen, die das Internet weiter entwickeln und mitgestalten gleichzeitig Gefahren erkennen oder durchdenken?"'' <ref>[http://www.zeit.de/digital/internet/2010-04/internet-sperren-debatte?page=all Schwenzel, Felix: Ist das Internet dumm oder sind wir es?]</ref>


== Links ==
== Links ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/World_Wide_Web Geschichte des www]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/World_Wide_Web Geschichte des www]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Client-Server-Modell Client-Server Modell]
* [http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0503281.htm Netzwerk-Topologien] (Bus-, Ring-, Stern-, Baum-, Maschentopologie)
* [http://www.netzmafia.de/skripten/netze/planung.html Grundlagen Computer-Netzstrukturen] (netzmafia.de)
== Referenzen ==
<references/>


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Revision as of 11:07, 24 April 2010

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„Theorien der Hierarchie oder der Delegation oder der Dezentralisierung, die immer noch von einer Spitze oder einem Zentrum ausgehen, (können) die heutigen Sachverhalte nicht adäquat erfassen (...)“. - Niklas Luhmann [1]


Zentrales Netzwerk

Ein zentral aufgebautes Netzwerk hat einen zentralen Server und viele Clients. Wird die Zentralstation angegriffen, fällt das komplette Netzwerk aus.

Vergleiche auch:

Dezentrales Netzwerk

Ein dezentral aufgebautes Netzwerk ist hierarchisch organisiert und hat mehrere wichtige Serverknotenpunkte, die mit den Clients kommunizieren. Manchmal findet eine Delegation an untergeordnete Teilnehmer statt. Wird einer dieser Knotenpunkte angegriffen, wird das Netzwerk schwer beschädigt, bleibt aber möglicherweise bestehen.

Vergleiche auch:

  • Cloud Computing
  • Dezentralisierung
  • Hierarchie
  • Bonn, ehemalige Hauptstadt Deutschlands (und Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt...)
  • Topologischer Aufbau einer Stadt mit mehreren Stadtzentren
  • Militärische Organisationsstruktur

Verteiltes Netzwerk

Ein verteilt aufgebautes Netzwerk ist basisdemokratisch organisiert und hat so gut wie keine Serverknotenpunkte mehr. Jeder Client ist gleichzeitig auch ein Server. Werden ein oder mehrere Knotenpunkte angegriffen und fallen aus, wird das gesamte Netz in keinster Weise beeinträchtigt.

In der Architektur sind Verteilte Netzwerke aus aus den gleichen Gründen sehr wichtig: sie verteilen Last, sind sehr stabil und bringen das gesamte Gefüge nicht in Gefahr, wenn ein Teil ausfällt.

Kohlenstoffnanoroehre Animation.gif

Vergleiche auch:


Das Virtuelle Netz

Wenn wir über Netzstrukturen reden, wird klar, dass das Netz in seiner Gesamtheit mehr ist als die Summe seiner Teile. Es entsteht ein virtuelles Netz (Der Medienphilosoph Vilém Flusser definiert "virtuell" als "noch nicht oder nicht mehr").

Ein interessanter Artikel von Felix Schwenzel über aktuelle Diskussion der Netzregulation ist in der Zeit erschienen. Er wirft einige äußerst spannende Aspekte auf:

  • "Metaphern, die das Internet beschreiben, (passen) nie (und blenden) stets weiteste Teile (aus). Das gleiche Problem wie mit Metaphern gibt es übrigens mit den sogenannten Internet-Kritikern. Ihre Kritik blendet meist auch weiteste Teile des Internets aus und konzentriert sich auf Einzelaspekte, persönliche Erlebnisse oder Augenzeugenberichte." [2]
  • "Eigenartigerweise lehnen sogar politisch eher links stehende Menschen, die das Internet als ihren "Lebensraum" betrachten, jede Regulierung, jeden staatlichen Eingriff, ja sogar jede Debatte um den Sinn oder Unsinn dessen aggressiv ab. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sich die Bewohner des "achten Kontinents" neoliberale Positionen zu Eigen machen: der Markt, das Internet, regulieren sich schon selbst. Jene, die das anders sehen, werden als "Internetausdrucker", "Ahnungslose" oder "Miesmacher" beschimpft. (Oft allerdings auch zu Recht.)" [3]
  • "Keen sprach noch ein paar weitere Probleme an, beispielsweise die oft fehlende Distanz bei der Abschätzung von Folgen oder Gefahren des Internets. Können wir gleichzeitig Teilhaber und Analysten sein, fragt er? Können diejenigen, die das Internet weiter entwickeln und mitgestalten gleichzeitig Gefahren erkennen oder durchdenken?" [4]


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