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Während die meisten heutigen Piktogrammsysteme sich betont apolitisch geben, lässt sich ihr Ursprung teilweise auf pädagogisch-politische Bewegungen wie den Wiener Kreis (Otto Neurath) oder die russische Avantgarde (z.B. El Lissitzky) zurückführen. Mit unseren Entwürfen wollen wir den Piktogrammen wieder etwas von ihrer politischen „Natur“ zurückgeben und zugleich auch visuelle interessante Alternativen zu den dominierenden Erscheinungsbildern liefern. Politisch bedeutet nicht notwendigerweise die Parteinahme für eine bestimmte Programmatik (wie z.B. „links“ oder „rechts“, „sozialdemokratisch“ oder „grün“), sondern eher einen Aufruf zum öffentlichen Handeln oder Verhandeln von bestimmten Umgangsformen, Denkmustern, etc. Während Piktogramme üblicherweise normiertes Handeln bezeichnen (vgl. die streng reglementierten Sportarten der Olympische Spiele) oder zu normierten Handlungen auffordern (vgl. Straßenverkehrsordnung), geht es den Agenten der Agitation eher um die (Selbst-)Ermächtigung zum selbstbestimmtem Handeln. | |||
Die Agenten der Agitation können sanftmütig oder wütend, lustig oder melancholisch sein, in jedem Fall aber bekennen sie Farbe, zeigen sie Flagge, besitzen Rückgrat. | |||
'''Gestaltungsprinzipien''': Die Piktogramme sollen einem einheitlichen Gestaltungsprinzip unterliegen oder aber | '''Gestaltungsprinzipien''': Die Piktogramme sollen einem einheitlichen Gestaltungsprinzip unterliegen oder aber einen kritischen Umgang (Widerstand?) mit der Vereinheitlichung demonstrieren. | ||
'''Formate/Medien''': Freie Wahl des Mediums. Die Umsetzung in einer digitalen Entwurfsumgebung wie Adobe Illustrator ist nicht zwingend erforderlich. Auch analoge Techniken wie Zeichnung, Drucktechniken und Collagen sind gestattet. | '''Formate/Medien''': Freie Wahl des Mediums. Die Umsetzung in einer digitalen Entwurfsumgebung wie Adobe Illustrator ist nicht zwingend erforderlich. Auch analoge Techniken wie Zeichnung, Drucktechniken und Collagen sind gestattet. | ||
'''Abgabetermin''' ist der '''19. Mai 2010''', genügend Zeit für einen durchdachten und handwerklich ausgefeilten Entwurf. Die Piktogramme sollen jeweils im Rahmen einer fünfminütigen Präsentation vorgestellt werden. Darin sollen die Piktogramme anschaulich visualisiert werden (Beamer oder auf der Wand in angemessener Vergrößerung) sowie das inhaltliche Konzept und die Vorgehensweise bei der Umsetzung erläutert werden. | '''Abgabetermin''' ist der '''19. Mai 2010''', genügend Zeit für einen durchdachten und handwerklich ausgefeilten Entwurf. Die Piktogramme sollen jeweils im Rahmen einer fünfminütigen Präsentation vorgestellt werden. Darin sollen die Piktogramme anschaulich visualisiert werden (Beamer oder auf der Wand in angemessener Vergrößerung) sowie das inhaltliche Konzept und die Vorgehensweise bei der Umsetzung erläutert werden. |
Revision as of 10:45, 30 April 2010
Agenten der Agitation
Aufgabenstellung
Ziel der Aufgabe ist der Entwurf eines Sets von sechs Piktogrammen unter der Themensetzung Agenten der Agitation.
Agi·ta·ti·on, Plural: Agi·ta·ti·o·nen
Bedeutungen:
1 politische Aufklärung, politische Werbung 2 abwertend: politische Hetze, Aufrüttelung, Aufwieglung
Während die meisten heutigen Piktogrammsysteme sich betont apolitisch geben, lässt sich ihr Ursprung teilweise auf pädagogisch-politische Bewegungen wie den Wiener Kreis (Otto Neurath) oder die russische Avantgarde (z.B. El Lissitzky) zurückführen. Mit unseren Entwürfen wollen wir den Piktogrammen wieder etwas von ihrer politischen „Natur“ zurückgeben und zugleich auch visuelle interessante Alternativen zu den dominierenden Erscheinungsbildern liefern. Politisch bedeutet nicht notwendigerweise die Parteinahme für eine bestimmte Programmatik (wie z.B. „links“ oder „rechts“, „sozialdemokratisch“ oder „grün“), sondern eher einen Aufruf zum öffentlichen Handeln oder Verhandeln von bestimmten Umgangsformen, Denkmustern, etc. Während Piktogramme üblicherweise normiertes Handeln bezeichnen (vgl. die streng reglementierten Sportarten der Olympische Spiele) oder zu normierten Handlungen auffordern (vgl. Straßenverkehrsordnung), geht es den Agenten der Agitation eher um die (Selbst-)Ermächtigung zum selbstbestimmtem Handeln.
Die Agenten der Agitation können sanftmütig oder wütend, lustig oder melancholisch sein, in jedem Fall aber bekennen sie Farbe, zeigen sie Flagge, besitzen Rückgrat.
Gestaltungsprinzipien: Die Piktogramme sollen einem einheitlichen Gestaltungsprinzip unterliegen oder aber einen kritischen Umgang (Widerstand?) mit der Vereinheitlichung demonstrieren.
Formate/Medien: Freie Wahl des Mediums. Die Umsetzung in einer digitalen Entwurfsumgebung wie Adobe Illustrator ist nicht zwingend erforderlich. Auch analoge Techniken wie Zeichnung, Drucktechniken und Collagen sind gestattet.
Abgabetermin ist der 19. Mai 2010, genügend Zeit für einen durchdachten und handwerklich ausgefeilten Entwurf. Die Piktogramme sollen jeweils im Rahmen einer fünfminütigen Präsentation vorgestellt werden. Darin sollen die Piktogramme anschaulich visualisiert werden (Beamer oder auf der Wand in angemessener Vergrößerung) sowie das inhaltliche Konzept und die Vorgehensweise bei der Umsetzung erläutert werden.
Für die Recherche wird folgende Literatur als Inspiration empfohlen:
- Ackermann, Marion und Didi-Huberman, Georges: Piktogramme. Die Einsamkeit der Zeichen; Deutscher Kunstverl., München, 2006; ISBN 978-3-422-06674-8
- Neurath, Otto und Neurath, Marie (Übers.): International picture language = Internationale Bildersprache; University of Reading, Reading, 1936/1980; ISBN 0-7049-0489-6
- Hartmann, Frank ; Bauer, Erwin K.: Bildersprache. Otto Neuraths Visualisierungen; WUV, Wien, 2006; ISBN 3708900006
- Abdullah, Rayan / Cziwerny, Roger / Gros, Jochen: Piktogramme und Icons. Pflicht oder Kür?; Schmidt, Mainz, 2005; ISBN 978-3-87439-649-3
- Rathgeb, Markus: Otl Aicher; Phaidon, London, 2006; ISBN 978-0-7148-4396-4
- Aicher, Otl ; Krampen, Martin: Zeichensysteme der visuellen Kommunikation. Handbuch für Designer, Architekten, Planer, Organisatoren; Ernst & Sohn, Berlin, 1996; ISBN 3-433-02650-5