Nachts leuchten die Lichter der Stadt wie Sterne.
November 2040. Es ist kalt draussen und bald wird es noch kälter. An einem Lagerfeuer sitzen ein paar Menschen, einpackt in viele alte Kleider, Jacken, und in Decken. Sie versuchen ihre Hände an dem spärlichen Feuer zu wärmen. Ein Hund ist in diesen kalten Nächten immer überlebenswichtig. Diese Menschen leben in einer Zeit, in der Strom so teuer geworden ist, dass er nur noch wenigen Menschen zur Verfügung steht. Doch diese Menschen leben abgeschirmt hinter der Grenze. Sie haben viel Platz und riesige Häuser zur Verfügung. In ihren Räumen können sie verschwenderisch mit Energie umgehen. Früher sah die Stadt aus wie ein schwarzes Samtkleid mit gleichmäßig verteilten funkelnden Diamanten. Heute ist es ein riesiges Lichtfeld umhüllt von Dunkelheit, wie eine Sonne im dunklen Universum. Menschen werden von der Dunkelheit verschluckt. Doch Menschen sind anpassungsfähig, sie können sich im gegebenen Rahmen "Normalität" verschaffen. Sie geben sich mit ihrem Schicksal ab, hoffen und erfinden. Während die Alten an die Zeit zurück denken, in der man in der Stadt vor lauter Licht gar keine Sterne mehr sehen konnte und heute wenigstens froh über den Anblick der Sterne und des Mondes ist, weiß sich die junge Generation in der Überlegenheit. Denn es ist nicht hilfreich, umzingelt zu sein: Rund um den bewachten Stadtkern sind die Armutsviertel ohne Stromversorgung. Der Zorn wächst und die junge Generation fängt an, sich zu bewaffnen. Sie hat genug vom Leben in der Dunkelheit. Sie will etwas von dem Kuchen der Oberschicht ab haben. Und einen Vorteil haben sie: Sie wissen, wie man sich in der Dunkelheit zurecht zufindet.
Ich werde eine fiktive Dokumentation realisieren. Sie wird aus 2-3 Interviews im jungen als auch älteren Bevölkerungsteil, die "im Dunkel sitzt", bestehen. Dazu versuche ich noch Luftaufnahmen von Städten bei Nacht einzubinden und ein neues Luftbild mit neuer "Lichtverteilung" zu konstruieren.