GMU:Netze

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Netze

Das Projekt befasst sich mit den Beziehungen von Dingen und Menschen in Verbünden, von Netzwerken und ihren besonderen Fähigkeiten. Das Projekt ist ein Forum sowohl für individuelle Projekte, die die Möglichkeiten und Eigenschaften von Vernetzungen erkunden und nutzen wollen und bietet andererseits auch die Möglichkeit, in Kooperation mit dem Kurator einen Beitrag zu leisten für einen neu zu gestaltende Ausstellungsbereich "Netzwelten" des Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn.

Das komplexeste uns bekannte Netzwerk ist das menschliche Gehirn. Es besteht aus Nervenzellen, den Neuronen, die untereinander verbunden sind und über elektrische Spannungspotentiale miteinander kommunizieren. Während ein einzelnes Neuron mit seinen "Datenverarbeitungsfähigkeiten" nicht gerade beeindruckt, sind Neuronen im Verbund sehr leistungsfähig. Menschliche Intelligenz ist das Resultat dieser variablen Netzstruktur. Das Phänomen, daß das Ganze mehr als die Summe seiner Teile leistet, findet sich in natürlichen wie technischen Netzwerken immer wieder. Letztere haben den Zivilisationsprozess des Menschen seit Jahrtausenden maßgeblich und nachhaltig verändert: Von römischen Abwässerkanälen über dezentrale Handelswege, transkontinentale Telefonnetze bis zu unserer heutigen Internetwelt – ohne diese Netzstrukturen hätten sich entscheidende soziale und technische Errungenschaften der Menschheit wohl weder etablieren noch ausbreiten können. Die logistischen, strategischen sozialen und kulturellen Effekte dieser Netzwerke sind uns erst zum Teil bekannt und werden in großem Maße die Zukunft unserer Kultur bestimmen.

Wie funktionieren Netze auf technischer Ebene und welche Implikationen haben vernetzte Technologien für den Menschen gestern, heute und morgen? Für die Gestaltung des neuen Ausstellungsbereich im Heinz Nixdorf MuseumForum Paderborn, der nun erstmalig als museale Inszenierung das Thema "Netzwelten" aufgreift sollen Erscheinungsformen von Netzwerken den Besuchern auf spannende wie unterhaltsame Art und Weise nahe gebracht werden.

Ein Workshop zu Beginn des Semesters mit Jochen Viehoff (Kurator des Museums) zu Claude Shannon (labyriht, mind reading machine) führt an praktischen Programmierbeispielen in das Thema ein.

Zum Projekt werden eine Reihe von Veranstaltungen angeboten, deren Teilnahme empfohlen ist: Web-Technologien, Vorlesung der Professur Web Technology & Information Systems begleitet von einem Tutorium für die Bearbeitung der Übungsaufgaben Werkmodul "Neuronale Netze für Künstler"

Als zu prüfende Leistung wird gefordert: 1. die Ausarbeitung des Konzepts, die konkrete Umsetzung in Objekte, Installationen, Displays u.ä. Das Ergebnis ist am Ende des Semesters zu präsentieren (70%). 2. Kurze schriftliche Ausarbeitung eines Referates, dessen Inhalt das sich inhaltlich an die persönlich gewählte Projektarbeit anschliesst. Für die Auswahl wird eine Link- und Literaturliste zur Verfügung stehen (15%). 3. Dokumentation des Arbeitsergebnisses (15%).

Das Projekt richtet sich an Bachelor-Stundierende der Medienkunst/Mediengestaltung; Studenten der Media Architecture, Medienkultur, Mediensysteme und der Gestaltung sind ebenfalls willkommen. Bewertung: 18 ECTS Termin: Dienstag, 15.15 Uhr Ort: Marienstrasse 7b, 2. Etage, Raum 204