Das FullDome-Festival Jena gilt als das bedeutendste internationale Festival zur Präsentation und Prämierung von Fulldome Shows. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 hat sich das Festival als Diskussionsforum zur technischen und künstlerischen Entwicklung des jungen Mediums der 360°-Ganzkuppelprojektion etabliert. Das FullDome-Festival findet alljährlich meist an einem Maiwochenende im Zeiss-Planetarium Jena statt. Gezeigt werden ausschließlich neu produzierte Fulldome Shows von professionellen, studentischen, freien Produzenten und Medienkünstlern aus aller Welt.
Begleitet wird das mehrtägige Programm von Workshops, Vorträgen und Performances. Der Freitag ist jeweils den studentischen Beiträgen gewidmet, am Samstag werden die besten professionellen und studentischen Beiträge im Rahmen der Festivalgala ausgezeichnet. Seit 2008 stiftet die Carl Zeiss AG Preise für die besten studentischen Einreichungen (Performance Award, Creative Award und Audience Award). Dotierte Sonderpreise werden auch zu Themenschwerpunkten verliehen (z. B. 2009 „Bauhaus in den Sternen“ und 2011 „VisuaLiszt“). Das Festival richtet sich an ein Fachpublikum sowie an die interessierte Öffentlichkeit.
Das erste FullDome Festival fand am 16. und 17. März 2007 statt. Maßgeblich initiiert wurde es von Micky Remann, Medienkünstler und Dozent an der Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Medien, Professur Medienereignisse.
Der von Remann im WS 2006/2007 geleitete Fachkurs "Himmelskunde, Medienräume" war im Vorlesungsverzeichnis beschrieben: "Gegenstand der Veranstaltung ist die Entwicklung von Inhalten und Inszenierungen für ein neues Projektionssystem im Planetarium Jena. Es galt nicht nur technische Hürden zu überwinden. Die Frage nach der Ästhetik raumfüllender Bilder war ebenso spannend wie die Auseinandersetzung um mögliche Inhalte. Während die planetariumstypische Bildsprache bereits eine gewisse Reife erreicht hatte, steckten künstlerische, filmische oder dokumentarische Ansätze noch völlig in den Kinderschuhen. Damit das Betrachten und Bewerten der studentischen Arbeiten nicht auf den universitären Rahmen beschränkt blieb, wurde die Idee eines öffentlichen Festivals geboren.
Remann verbündete sich mit dem Direktor des Jenaer Planetariums, Jürgen Hellwig und bezog Prof. Rotraut Pape von der Hfg Offenbach, Eduard Thomas vom Mediendom der FH Kiel sowie Prof. Tom Duscher von der Muthesius Kunsthochschule Kiel in die Vorbereitungen ein. Die Resonanz auf das 1. FullDome-Festival ließ erkennen, dass die neue Laser-Ganzkuppelprojektion im Planetarium Jena nicht nur das an Astronomie interessierte Publikum faszinierte. Das Festival zog eine junge Szene von Medienkünstlern und Kuppel-Filmern an, die die Befreiung von den Begrenzungen der rechteckigen Leinwand mit Neugier und Experimentierfreude angingen. Die kurzen, meist 2 - 10 Minuten langen Beiträge zum FullDome-Festival arbeiteten mit ambienten Bildern, Spielszenen, visualisierter Musik und Effekten, wie sie nur mit der Kuppelprojektion möglich sind. Das Festivalprogramm mit Work-in-progress Charakter gab einen ersten Einblick in die Ideenschmiede der 360°-Pioniere.