Druckvorstufe

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Digitale Daten

 
Pixelgrafik (vergrößert)
 
Vektorgrafik (offen)
 
JPG Kompressionsstufen (zum Vergrößern anklicken)

Pixelgrafiken

  • Pixelgrafiken haben eine festgelegte Maximalgröße, z.B.:
    • 10 cm bei 300 dpi entspricht 14,6 cm bei 72 dpi
    • 10 cm bei 72 dpi entspricht 2,4 cm bei 300 dpi
  • Übliche Kompressionsformate bei Pixelgrafiken
    • TIFF bzw. TIFF mit LZW: relativ nondestruktiv
    • JPG (siehe Grafik)

Vektorgrafiken

  • Vektorgrafiken sind im Gegensatz zu Pixelgrafiken auflösungsunabhängig

Die richtige Software?

Relevante Software mit professionellen Fähigkeiten zur Druckausgabe, z.B.

  • Illustrator für Grafiken, Logos, Illustrationen, Mischung Vektor- und Pixelgrafiken
  • Photoshop für Pixelgrafiken
  • InDesign für mehrseitige Publikationen und Layouts
  • PDF zur Datenübergabe; PDF-Workflow im Prepress (Druckvorstufe)


Vorstufe

 
Raster mit Winkelung: Cyan (C 15°), Magenta (M 75°), Gelb (Y 0°), Schwarz (K 45°)
  • Abhängig vom Druckverfahren, z.B.:
    • Offset
    • Siebdruck
    • Schnelldruck / Kopie
    • Digitaldruck
    • Hochdruck / Tiefdruck
  • Rasterung
  • Herkömmliche Offset-Druckvorstufe (Filmbelichtung, Druckplatten)
  • CTP (Computer-to-Plate)
  • Analog- und Digital-Proof


Farbe

 
Pantone- und HKS-Farbfächer

Farbfächer

  • Gängige Farbfächer für den Druck
    • HKS N: Normales (ungestrichenes) Papier
    • HKS K: Kunstdruck-Papier (gestrichen)
    • HKS Z: Zeitungsdruck-Papier
    • Pantone (z.B. Solid to Process EURO)
    • RAL-Farben werden normalerweise für Klebefolien und Fassadenmalerei und nicht für den Druck verwendet.
  • Farbmanagement (gute Einführung als e-Book bei pd-eff.de)
  • Sonder-, Schmuckfarben (z.B. Neon-, Glitzer-, Metallic-Farben, Glanz- oder Mattlack usw...; oft auch durch partielles Laminieren)


CMYK Separationen

  • 4-Farb-, Prozess- oder CMYK-Druck:
    • Cyan, Magenta, Yellow, Key (Kontrast-Farbe = Schwarz)
  • 1-, 2-farbiger Druck:
    • Sonder- oder Schmuckfarben
    • Prozess + Sonderfarben
  • Druckangaben in Vorder-/Rückseite, z.B.
    • 4/4c heißt vorne 4c (4 Colors), hinten 4c
    • 2/0c heißt vorne 2c (2 Farben), hinten 0c (kein Druck; nur einseitig)
        


Überdrucken

 
Fehlendes Überdrucken oder fehlendes Überfüllen kann sog. Blitzer erzeugen

Overprinting Illustrator Online Help oder Überdrucken: die darunterliegende Farbe wird nicht ausgespart,

  • z.B. wenn schwarze Schrift auf einen farbigen Hintergrund gedruckt wird, sollte die Schrift (bzw. generell Schwarz ab ca. 95% auf Überdrucken gestellt werden, um Blitzer zu vermeiden
  • Überdruckende schwarze Flächen sind oft sichtbar, da die CMYK Farbe 0/0/0/100 kein "Vollschwarz" darstellt (das wäre z.B. 100/0/0/100, also Schwarz mit Blau-Anteil, das ein Tiefschwarz erzeugt)


Überfüllen

 
Überfüllung hilft ebenfalls Blitzer zu vermeiden

Trapping: Illustrator Online Help - Durch überfüllen einer Linie können Blitzer vermieden werden.

 
Überdrucken und Überfüllen sind manchmal unnötig
  • Überfüllen oder Überdrucken ist manchmal unnötig, z.B. wenn Rot auf Gelb gedruckt wird:
    • Gelb 0/0/100/0
    • Rot 0/100/100/0 (d.h. Rot "überdruckt" immer Gelb, weil es 100% Gelb-Anteil hat)


Papier

  • Papiersorten
    • gestrichene Papiere
    • ungestrichene Papiere
    • Imagepapiere
      • Veränderung der Farbe
      • Druckeigenschaften
      • Laser- / Tinenstrahl-geeignet?
  • Grammaturen
    • 80 bis 90 gm2 üblich für Briefbögen
    • ca. 240 gm2 für Visitenkarten
    • Unterschied Gewicht / Volumen
  • Papiermuster, z.B. von den Herstellern
    • 2H Papier
    • Deutsche Papier
    • Fedrigoni
    • Papier Union
    • Schneidersöhne
    • Büttenpapierfabrik Gmund


Druckerweiterung

Es ist immer darauf zu achten, dass der Druck über den zum Schnitt vorgesehenen Rand hinausragt, da der Beschnitt stapelweise erfolgt und somit ca. 1 bis 3 mm Toleranz hat.

Wenn Schnittzeichen nicht über das Drucken-Menü automatisch erzeugt werden, ist darauf zu achten, dass diese Markierungen mit einer Passfarbe versehen sind (100/100/100/100), damit die Schnittzeichen auf allen Auszügen vorhanden sind.


Montage

 
Nutzen auf einem Druckbogen

Montage und Seitenausschuss bezeichnet das Anlegen von Nutzen (-> den Druckbogen ausnutzen) und/oder die Seitenmontage mehrseitiger Druckerzeugnisse. Bei der Konzeption von Druckformaten kann das Budget durch Ausnutzung der Druckfläche teilweise erheblich geschont werden. Billige Internet-Druckereien können nur deshalb so günstige Preise anbieten, da sie viele Aufträge auf großen Bögen drucken. Nachteile dieses Verfahrens sind:

  • keine unterschiedlichen Papiersorten und Farben (i.d.R. alles Standard 4c)
  • bei zu großen Druckbögen kann es durch den Walzendruck zu Farbversätzen an den Bogenrändern kommen (Unschärfen, Blitzer)

Normalerweise geschieht der Ausschuss mit spezieller Software bei der Reproduktion; in manchen Fällen (z.B. beim Anlegen von verschiedenen Visitenkarten für Mitarbeiter einer Firma) kann allerdings der Grafiker dafür verantwortlich sein. Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten:

  • Nutzen im Grafikprogramm: z.B. Anlegen mehrerer Nutzen mit Beschnittmarken (inkl. Druckerweiterung) in Illustrator
  • Export von PDFs und Montage bzw. Ausschuss mit InDesign oder speziellen Plugins
  • Montage in der Reproanstalt


 
Seitenmontage

Mehrseitige Publikationen können aus produktionstechnischen Gründen immer nur aus Multiplikatoren von 4 bestehen Bei der Seitenmontage ist aus Faustregel immer darauf zu achten, dass die Summe der beiden gegenüberliegenden Seitenzahlen die Gesamtsumme der Seiten + 1 ergibt, also sollten sich bei einer Drucksache mit 16 Seiten folgende Paare gegenüber liegen:

  • 1 + 16 (=17)
  • 15 + 2 (=17)
  • 3 + 14 (=17)
  • … usw …
  • 7 + 8 (=17)

Nach dem Bogendruck erfolgt das Zusammentragen (meistens in der Druckerei), die Weiterverarbeitung (Falzen, Klammern, meistens beim Buchbinder, s.u.) und zum Schluss das Beschneiden (3-seitiger Beschnitt, i.d.R. in der Druckerei)


Weiterverarbeitung

 
Bei dickeren Papieren muss vor dem Falzen genutet werden, sonst bricht das Papier

Die Druckveredelung / Weiterverarbeitung geschieht in der Regel beim Buchbinder. Z.B:

  • Nutzen, Rillen
  • Falzen
  • Klammern, Lochen
  • Kleben
  • Prägen, Stanzen
  • Laminieren, normalerweise mit Matt- oder Glanzfolie; auch partielles Laminieren möglich
  • ...


Druckfehler

Vor dem Druck sollte immer exakt Korrektur gelesen werden und eine Freigabe mit Datum und Unterschrift eingeholt werden. Besondere Beachtung gilt hierbei numerischen Angaben (Konto-, Telefonnummern…), Überschriften, Logos, Schriftarten (insbesondere korrekte Wiedergabe von Sonderzeichen wie Umlauten und Eurozeichen), Pixelbildfarben und -auflösungen sowie fehlenden Elementen (Zeichen, Absatz, etc).

  • Übersicht potentielle Druckfehler: (Wikipedia)
  • Abdruck: werden Drucke zu schnell beschnitten (Zeitdruck), d.h. wenn die Farbe noch nicht vollständig trocken ist, kann es aufgrund des hohen Drucks der Schneidemaschine zu Abdrucken kommen. Oft bei vollflächigen Drucken mit viel Farbauftrag.
  • Beschnitt-Toleranz: es sollte immer mit einer Toleranz des Beschnittes von ca. 1 bis 2 mm gerechnet werden
  • Farbvariationen sind im Alltag oft unvermeidlich. Falls exakte Farbreproduktion wichtig ist (z.B. bei Logos, verschiedene Broschüren am Messestand), sollte das vorher mit der Druckerei besprochen werden, Farbmuster oder -Proofs abgegeben werden und eine Abnahme stattfinden.



Diese Seite ist Teil der Werkmodule Bauhaus-Vorkurs, Grundlagen der Mediengestaltung und Generative Bauhaus von Michael Markert für Interface Design an der Bauhaus-Universität Weimar.