Time Mutations

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Shedule

The exhibiton will open on Monday August the 8th.

deutsch: Time Mutations: Vertical Horizons

 
Neues Museum Weimar (Photo: Hellebardius)

Seit der Erfindung der Uhr und des Telegrafen sind Raum und Zeit in einen kulturell bedingtem Gleichschritt zusammengeschlossen. Der überregionale Zugverkehr führte zur Standardisierung von Fahrplänen und 1884 zur Einführung von Zeitzonen, deren räumliche Grenzen bis heute das Erleben der Welt bestimmen. Paradoxerweise hatte die Normierung der Zeit den Effekt, die Relativität von Raum und Zeit selbst in den banalsten Situationen zu Tage zu fördern. Von Jetlag über GPS zu der Synchronisation von Uhren, die sich scheinbar mit jedem neuem elektronischen Gerät multiplizieren, scheinen wir ständig in dem Gewässer des relativen und absoluten Raums und der relativen und absoluten Zeit zu treiben. Elektronische Kommunikationstechnologien wie Email und Echtzeit-Videostreams verstärken in unserem Alltag diesen Eindruck und lehren uns die relative Geschwindigkeit und Verzögerung vermittelter Zeit als gegeben hinzunehmen und uns ihr mit neuen gesellschaftlichen Konventionen und anderen ungeschrieben Verhaltensregeln anzupassen.

Der Drang die Grenzen von Raum und Zeit zu durchbrechen ist von sich aus utopisch: kulturelle und geographische Unterschiede zu entfernen und anstatt dessen eine Gesellschaft zu etablieren in der Kommunikation eingebunden und unmittelbar ist, ist ein immerwährender jedoch schwer fassbarer Traum. Selbst wenn die Motivation dahinter ein starker Drang nach Austausch ist, kann der Wunsch Unterschiede in Kultur, Zugang, Zeit und Sprache in der Gegenwart totaler Gleichzeitigkeit aufzulösen natürlich nie vollständig sein. Übergangsloser bzw. verlustfreier Austausch wird immer von der in ihm enthaltenen Art der Kommunikation, Kultur und Technologie vereitelt. Manipulation von Raum und Zeit durch Aufzeichnungs- und Bearbeitungstechniken könnte letztendlich dazu führen, dass wir Zeit und Ort als bestimmten Zustand wahrnehmen, wobei solche Eingriffe die Erfahrung nie auf solch feste bzw. konkrete Begriffe reduzieren können.

Time Mutations ist eine Ausstellung neuartiger Kunstwerken die diese Konzepte, Probleme und Potentiale erforschen durch eine Kollaboration zweier Institutionen, die aufgrund ihrer Geschichte ein großes Interesse an experimentellen Medienpraktiken haben. Angehörige des Studiengangs Medienkunst/Mediengestaltung der Bauhaus Universität Weimar und der Fakultät Media Study der State University of New York in Buffalo haben sich zusammengetan um neue Projekte zu präsentieren und eine Plattform für die Interaktionen der beiden Institutionen zu schaffen. Für diese Ausstellung suchen wir Arbeiten die einen Schwerpunkt auf der individuellen und kollektiven Wahrnehmung von Raum und Zeit die aus der vermittelten Wahrnehmung von Raum und Zeit durch Technologie hervorgeht. Von besonderem Interesse sind Arbeiten die das Konzept von Zeit als linear und dem Ort als fest erfolgreich hinterfragen, manipulieren oder auslöschen und damit die Richtung für alternative Erfahrungen und Konstruktionen von Raum, Zeit und Ort aufzeigen. Eindeutig gescheiterte Versuche werden als unausweichlich und interessant begrüßt, zum Beispiel das Scheitern von Technologie oder vermittelten sozialen Interaktionen um Unterschiede in Sprache, Kultur, Protokoll, etc. auszulöschen.

english: Time Mutations: Vertical Horizons

 
Neues Museum Weimar (Photo: Hellebardius)

Since the invention of the clock and the telegraph, space and time have been harnessed to each other in a culturally imposed lock step. Standardizations in train time ultimately led to the establishment of global time zones that persist today in fundamentally structuring our daily experience of the world. Ironically, the standardization of time has had the effect of illuminating the relativity of time and space in even our most mundane experiences. From jet lag and GPS to the syncing of dozens of clocks that seem to multiply around us with every electronic device, we find ourselves constantly adrift in the waters of relative and absolute space and time. Electronic communications technologies from email to live real-time video streaming have intensified this experience in our daily lives, conditioning us to take for granted the relative speed – and lag – of mediated time and space, and to accommodate it with new social conventions and unwritten codes of behavior.

The desire to collapse boundaries of space and time is inherently utopian. To erase cultural and geographic distinctions, and instead inhabit a community in which communication is integrated and instantaneous is a persistent, yet elusive dream. Even when motivated by a generous impulse toward exchange, the desire to dissolve difference in culture, access, time, place and language in the experience of total simultaneity can, of course, never be complete. Seamless or lossless exchange is always thwarted by the embodied nature of communication, culture and technology. Manipulations of time and space through recording and editing techniques may lead us to perceive time and location as particulate states, but ultimately such interventions can never fully reduce experience to such stable or concrete terms.

Time Mutations is an exhibition of new artworks that explore these concepts, challenges, and potentials, through a collaboration between two institutions that have historically been deeply invested in experimental media practice. Media practitioners from the Media Art & Design Program at the Bauhaus-Universität Weimar and at the State University of New York at Buffalo’s Media Study Department have come together to present new projects and provide a platform for interaction between our institutions’ physical and research localities. For this exhibition we are seeking works that focus on individual and collective perceptions of space and time emerging from technologically mediated interaction and exchange. Of particular interest are works in which the concept of time as linear or location as static is successfully challenged, manipulated or collapsed, giving way to alternative experiences and constructions of time, space and place. Explicit failures in these attempts are embraced as both inevitable and interesting – for instance, the failure of technology or mediated social interactions to erase differences in language, cultural protocol, etc.