1,291
edits
No edit summary |
No edit summary |
||
Line 1: | Line 1: | ||
Time Mutations will take place from August 9th to August 14th in the Nietzsche-Gedächtnishalle (Humboldstraße 38) Weimar. | Time Mutations will take place from August 9th to August 14th in the Nietzsche-Gedächtnishalle (Humboldstraße 38) Weimar. | ||
[[/ | [[/Artworks|List of participating artists and artworks]] | ||
== | ==Time Mutations: Vertical Horizons== | ||
[[File:Neues museum.jpg|thumb|right|250px|Neues Museum Weimar (Photo: [http://www.flickr.com/photos/libaer2002/553248226 Hellebardius])]] | [[File:Neues museum.jpg|thumb|right|250px|Neues Museum Weimar (Photo: [http://www.flickr.com/photos/libaer2002/553248226 Hellebardius])]] | ||
''Youll find the english version below'' | |||
Seit der Erfindung der Uhr und des Telegrafen sind Raum und Zeit in einen kulturell bedingtem Gleichschritt zusammengeschlossen. Der überregionale Zugverkehr führte zur Standardisierung von Fahrplänen und 1884 zur Einführung von [http://www.bbc.co.uk/news/world-12849630 Zeitzonen], deren räumliche Grenzen bis heute das Erleben der Welt bestimmen. Paradoxerweise hatte die Normierung der Zeit den Effekt, die Relativität von Raum und Zeit selbst in den banalsten Situationen zu Tage zu fördern. Von Jetlag über GPS zu der Synchronisation von Uhren, die sich scheinbar mit jedem neuem elektronischen Gerät multiplizieren, scheinen wir ständig in dem Gewässer des relativen und absoluten Raums und der relativen und absoluten Zeit zu treiben. Elektronische Kommunikationstechnologien wie Email und Echtzeit-Videostreams verstärken in unserem Alltag diesen Eindruck und lehren uns die relative Geschwindigkeit und Verzögerung vermittelter Zeit als gegeben hinzunehmen und uns ihr mit neuen gesellschaftlichen Konventionen und anderen ungeschrieben Verhaltensregeln anzupassen. | Seit der Erfindung der Uhr und des Telegrafen sind Raum und Zeit in einen kulturell bedingtem Gleichschritt zusammengeschlossen. Der überregionale Zugverkehr führte zur Standardisierung von Fahrplänen und 1884 zur Einführung von [http://www.bbc.co.uk/news/world-12849630 Zeitzonen], deren räumliche Grenzen bis heute das Erleben der Welt bestimmen. Paradoxerweise hatte die Normierung der Zeit den Effekt, die Relativität von Raum und Zeit selbst in den banalsten Situationen zu Tage zu fördern. Von Jetlag über GPS zu der Synchronisation von Uhren, die sich scheinbar mit jedem neuem elektronischen Gerät multiplizieren, scheinen wir ständig in dem Gewässer des relativen und absoluten Raums und der relativen und absoluten Zeit zu treiben. Elektronische Kommunikationstechnologien wie Email und Echtzeit-Videostreams verstärken in unserem Alltag diesen Eindruck und lehren uns die relative Geschwindigkeit und Verzögerung vermittelter Zeit als gegeben hinzunehmen und uns ihr mit neuen gesellschaftlichen Konventionen und anderen ungeschrieben Verhaltensregeln anzupassen. | ||
Line 11: | Line 13: | ||
''Time Mutations'' ist eine Ausstellung neuartiger Kunstwerken die diese Konzepte, Probleme und Potentiale erforschen durch eine Kollaboration zweier Institutionen, die aufgrund ihrer Geschichte ein großes Interesse an experimentellen Medienpraktiken haben. Angehörige des Studiengangs Medienkunst/Mediengestaltung der Bauhaus Universität Weimar und der [http://mediastudy.buffalo.edu Fakultät Media Study der State University of New York] in Buffalo haben sich zusammengetan um neue Projekte zu präsentieren und eine Plattform für die Interaktionen der beiden Institutionen zu schaffen. Für diese Ausstellung suchen wir Arbeiten die einen Schwerpunkt auf der individuellen und kollektiven Wahrnehmung von Raum und Zeit die aus der vermittelten Wahrnehmung von Raum und Zeit durch Technologie hervorgeht. Von besonderem Interesse sind Arbeiten die das Konzept von Zeit als linear und dem Ort als fest erfolgreich hinterfragen, manipulieren oder auslöschen und damit die Richtung für alternative Erfahrungen und Konstruktionen von Raum, Zeit und Ort aufzeigen. Eindeutig gescheiterte Versuche werden als unausweichlich und interessant begrüßt, zum Beispiel das Scheitern von Technologie oder vermittelten sozialen Interaktionen um Unterschiede in Sprache, Kultur, Protokoll, etc. auszulöschen. | ''Time Mutations'' ist eine Ausstellung neuartiger Kunstwerken die diese Konzepte, Probleme und Potentiale erforschen durch eine Kollaboration zweier Institutionen, die aufgrund ihrer Geschichte ein großes Interesse an experimentellen Medienpraktiken haben. Angehörige des Studiengangs Medienkunst/Mediengestaltung der Bauhaus Universität Weimar und der [http://mediastudy.buffalo.edu Fakultät Media Study der State University of New York] in Buffalo haben sich zusammengetan um neue Projekte zu präsentieren und eine Plattform für die Interaktionen der beiden Institutionen zu schaffen. Für diese Ausstellung suchen wir Arbeiten die einen Schwerpunkt auf der individuellen und kollektiven Wahrnehmung von Raum und Zeit die aus der vermittelten Wahrnehmung von Raum und Zeit durch Technologie hervorgeht. Von besonderem Interesse sind Arbeiten die das Konzept von Zeit als linear und dem Ort als fest erfolgreich hinterfragen, manipulieren oder auslöschen und damit die Richtung für alternative Erfahrungen und Konstruktionen von Raum, Zeit und Ort aufzeigen. Eindeutig gescheiterte Versuche werden als unausweichlich und interessant begrüßt, zum Beispiel das Scheitern von Technologie oder vermittelten sozialen Interaktionen um Unterschiede in Sprache, Kultur, Protokoll, etc. auszulöschen. | ||
== | ==Time Mutations: Vertical Horizons== | ||
[[File:Neues museum.jpg|thumb|right|250px|Neues Museum Weimar (Photo: [http://www.flickr.com/photos/libaer2002/553248226 Hellebardius])]] | [[File:Neues museum.jpg|thumb|right|250px|Neues Museum Weimar (Photo: [http://www.flickr.com/photos/libaer2002/553248226 Hellebardius])]] | ||
Since the invention of the clock and the telegraph, space and time have been harnessed to each other in a culturally imposed lock step. Standardizations in train time ultimately led to the establishment of global time zones that persist today in fundamentally structuring our daily experience of the world. Ironically, the standardization of time has had the effect of illuminating the relativity of time and space in even our most mundane experiences. From jet lag and GPS to the syncing of dozens of clocks that seem to multiply around us with every electronic device, we find ourselves constantly adrift in the waters of relative and absolute space and time. Electronic communications technologies from email to live real-time video streaming have intensified this experience in our daily lives, conditioning us to take for granted the relative speed – and lag – of mediated time and space, and to accommodate it with new social conventions and unwritten codes of behavior. | Since the invention of the clock and the telegraph, space and time have been harnessed to each other in a culturally imposed lock step. Standardizations in train time ultimately led to the establishment of global time zones that persist today in fundamentally structuring our daily experience of the world. Ironically, the standardization of time has had the effect of illuminating the relativity of time and space in even our most mundane experiences. From jet lag and GPS to the syncing of dozens of clocks that seem to multiply around us with every electronic device, we find ourselves constantly adrift in the waters of relative and absolute space and time. Electronic communications technologies from email to live real-time video streaming have intensified this experience in our daily lives, conditioning us to take for granted the relative speed – and lag – of mediated time and space, and to accommodate it with new social conventions and unwritten codes of behavior. |
edits