IMM:Fulldome/Der Kurier des Czaren

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Frank Kafka DER KURIER DES CZAREN

Im Sommersemester 2010 gestaltete Jessica Asmus ein Buch zu Kafkas Erzählung "Der Kurier des Czaren". Fasziniert von ihren Illustrationen ergriff ich in diesem Semester die Gelegenheit ihr Buch zu animieren. Die Herausforderung war es die zweidimensionalen Tuschezeichnungen aus ihrer Starre zu befreien und in eine dreidimensionale Welt zu übertragen. Dies sollte nicht einfach sein.

Neun Buchseiten, die als volles Bild gezeichnet wurden musste ich für den Film freistellen und in separate Ebenen teilen. Die Schwierigkeit lag vor allem darin Objekte die hinter einem anderen Objekt lagen zu ergänzen.


Arbeitsaufwand am Beispiel GÄNSE Ich habe viel Zeit investiert die Zeichnungen gut für den Film zu adaptieren um die autentizität des Buchs zu wahren Bei der ein minütigen Waldszene habe ich beispielsweise das Pferd das sich über drei Buchseiten zieht zu einem zusammengefügt. Mit in dieser Szene läft eine Schar Gänse. Das Originalbild war eine eingescannte einmalige Komplettzeichnung. Für den Film habe ich jede einzelne Gans aus dem Originalbild ausgeschnitten und mit Hilfe von Photoshop zuende gezeichnet. Für allein diese Sequenz mit 12 Gänsen habe ich drei Tage an den Zeichnungen gearbeitet um sie schließlich in After Effects animieren zu können. Die Animation selbst ist hauptsächlich mit dem Marionettentool und Positionskeyframes erstellt. Jede der 12 Gänse hat ca. 5-9 Marionettenpunkte und eine eigens animierte Gangart. Dadurch entstand für jedes Einzelbild ein enormer Berechnungsaufwand. Die insgesamt 96 Marionettenpins der Gänse, die sich in jedem Frame anders zueinander verhalten, waren schon eine Schwierigkeit bei der Erstellung. Mit jeder weiteren Ganganimation verlangsamte sich die Vorschaufunktion um ein vielfaches. Doch die Gesamtszene war viel komplexer. Die Waldszene besteht aus mehreren Bäumen, Wiesenteilen, einem animierten Pferd, einer Hand mit riesiger Hundeleine, einem Hund und seinem Haufen. Mit den anderen Figuren, die ebenfalls Marionettenpins zur Ganganimation benutzen, dehnte sich das Rendering von einer Minute Film auf einen Zeitraum von über drei Wochen aus. Täglich und fast ununterbrochen berechnete Aftereffect die 1800 Einzelbilder jeder der fünf hochauflösenden Kameras. Gänse2.jpg