Pin up my life - Vanessa Walk
Buttons waren die ersten politischen Werbeträger die nicht nur kostengünstig per industrielle Massenproduktion hergestellt werden konnten, sondern auch den Vorteil einer dauerhaften Tragbarkeit boten. Politiker nutzten diese Möglichkeiten um Wähler mit ansprechend gestalteten Bildern und eingängigen Slogans dauerhaft an sich zu binden und die Menschen zum Sammeln der schönsten/besten Buttons anzuregen. Aus diesem Grund avancierten die Buttons relativ schnell vom ursprünglichen reinen Werbemittel zum Statement der Träger, die sich mit den Buttons nun auch in der Öffentlichkeit persönlichen politischen positionieren konnten.
In den 1960ern schwappte die Beliebtheit der Buttons zum ersten mal auch auf die Jugendkultur über. Peace, make love not war! Mit Hilfe der Antikriesgdemonstartionen und Hippiebewegungen in dne 60ern wurde der Button zum Symbol einer neuen Generation aus Jugendlichen und Studenten auserkoren, die sich nachdem Weltkrieg klar politisch Abgrenzen wollte vom Rest des alternden Spießbürgertums.
Erst in den 70ern, zehn Jahre darauf, spaltete sich der Button jedoch entgültig vom Begriff des reinen politischen Werbemittel ab. Punkbands wie die Sex Pistols aus England machten den Button in dieser Zeit zum modischen Accessoir für jeden Tag der an der Jeans oder Lederjacke nicht fehlen durfte. Welche Musik man hörte und welchen Lebenstil man pflegte wurde nun über die Buttons für alle zugänglich sichtbar gemacht.
Bis heute heute hat sich daran wenig verändert, denn noch immer wird der Button als Teil der Jugendkultur angesehen und trägt dazu bei sich als junger Mensch subkulturell zu verankern und nach außen sichtbar zu präsentieren.
Zeig mir deine Buttons und ich sag dir wer du bist!
Persönlicher Bezug und Grundidee
Postkarten, Kühlschrankmagneten, Muscheln, Sand, Fotos,... all das sind bekannte Beispiele für Souveniers die Menschen aus dem Urlaub mitbringen, um sie bei sich zu Hause zu stapeln und zu lagern. Meist einfach wertloser Plunder mit dem Außenstehende wenig anfangen können, verhelfen sie dem Urlauber selbst von Zeit zu Zeit Bilder des eigenen Urlaubs aus dem Gedächtnis hervorzuholen und nocheinmal aufleben lassen zu können. So dass man in ihrem Fall nicht umsonst auch von Erinnerungsstücken spricht.
Meine persönlichen Erinnerungsstücke sind Buttons. Säuberlich gesammelte Buttons, gefunden in unzähligen Museumsshops an den unterschiedlichsten Urlaubsorten. Die anders als normale Souveniers und Erinnerungsstücke nicht von Sonnenaufgängen, guten Essen, Hotels oder Strandspaziergängen etc.erzählen, sondern von all den Gefühlen, großen wie kleinen - guten wie auch schlechten, die man im Urlaub auftreten können wenn man ganz alleine verreist.
Aufbauenden auf diese Systematik sollte es in meinem Projekt darum gehen auch außerhalb des Urlaubs Erinnerstücke zu erschaffen. Mit Hilfe von Buttons alltägliche Erlebnisse und Gefühle dokumentieren und sammeln, ähnlich einem Tagebuch mit täglichen Einträgen.
Durchführung
Über 3 Wochen hinweg produzierte ich für das Projekt täglich je einen Button, der entweder mit einer persönlichen Bemerkung, gefundenem Textmaterial oder passenden Bildern entsprechend der jeweiligen Tagessituation und meiner persönlichen Gefühlslage ausgetaltet wurde.
Daran anschließend wurden die Buttons ihrem ursprünglichen Zweck nachempfunden an einem nach Farbe oder Muster gewählten Kleidungsstück befestigt und den ganzen Tag offen sichtbar zur Schau getragen.
Präsentation