Visuelle Programmierung für Gestalter

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In Anlehnung an das Verkabeln (Patchen) von analogen Geräten entstanden eine Reihe Programmierumgebungen. Gemeinsames Prinzip von Datenstromorientierten Programmiersprachen ist es, Signalflüsse als Diagramm zu visualisieren. Gerade für Künstler und Gestalter mit einem visuellen Verständnis von Systemen und Abläufen sind solche Programme erfahrungsgemäß leichter erlernbar als abstrakter Code. Durch die Metapher des Verkabelns lassen sich auch ohne Informatik-Kenntnisse komplexe Programme entwickeln. Die so erstellten Programme lassen sich ohne Kompilieren in Echtzeit verändern.

Im Englischen werden diese Sprachen Dataflow, Patcher oder Node-based programming languages genannt.

Pure Data/Max Family

Max/MSP/jitter

ist ein Programmpaket aus drei Teilen: Max stellt die Objekte zur Verarbeitung von Steuerdaten zur Verfügung, dazu gehören Daten von Interfaces und MIDI. MSP ergänzt Max um die Objekte zur digitalen Signalverarbeitung (DSP) aus Pure Data. Jitter ist die Bibliothek für Video und 3D.
Max/MSP/jitter ist ein proprietäres, kommerzielles Produkt der Firma Cycling'74. Ursprünglich von Miller Puckette in den 80ern für Mac OS 9 am IRCAM Paris entwickelt ist es heute nur für OS X und Windows erhältlich.

jMax

wurde vom IRCAM in den 90er Jahren veröffentlicht und sollte eine Weiterentwicklung von Max sein. Die letzte Version vom IRCAM ist von 2003. 2008 kündigten einige der ehemaligen Entwicker an wieder am jMax zu arbeiten. Man kann jMax jedoch getrost als historisch bezeichen. jMax ist für Linux, Mac OS X und Windows inklusive der Quelldateien verfügbar.

Pure Data

ist die jüngere Schwester von Max/MSP. Pure Data stammt vom selben Autor: Miller Puckette. Es ist jedoch von Grund auf neu konzipiert und wird von Puckette und einer Community entwickelt. Pd ist quelloffen und kostenlos für Linux, Mac OS X, Windows und viele mobile Endgeräte verfügbar. Auf dem iPhone/iPod touch lassen sich mit RjDj Pure Data Patches starten.

Lily

Eine Patcher Programmierumgebung als Firefox Add-on: Lily

vvvv

ist ein mächtiges Werkzeug für Echtzeit-Grafik unter Windows. vvvv benötigt Microsofts DirectX und ist daher nur unter Windows lauffähig. Die proprietäre Software ist für nichtkommerzielle Anwendungen kostenfrei verfügbar.

QuartzComposer

liegt jeder Mac OS X Installation als Teil der Xcode Developer Tools bei. Mit dieser Apple Software (aus dem Programm pixelshox hervorgegangen) lassen sich interaktive OpenGL Animationen für OS X erstellen. Die verfügbaren Patches (Input, Renderer, Modifier) können durch Custom-Patches (Objective-C Plugins) erweitert werden. Durch programmierbare OpenGL und JavaScript Patches sind die Möglichkeiten von QC jedoch auch ohne Plugins recht vielfältig. Die Ausgabe erfolgt entweder über Quartz Composer oder in Quicktime. Quartz Compositions sind auch die Grundlage von OS X Bildschirmschonern und können über KVC (Key-Value-Coding) in Cocoa-Programme eingebunden werden. In den Developer-Tools finden sich außerdem einige Quartz-Composer Hilfsprogramme, z.B. der „Quartz Composer Visualizer“, der komplexe Darstellungen von Compositions auf mehreren Monitoren bzw. mehrere Rechner mit Multi-Monitor-Setup via Netzwerk managen kann.

eyesweb

ist eine kostenfreie Software vom „Laboratorio di Informatica Musicale“ der Universität Genua. Mit ihr lässt sich relativ einfach Motion Detection realisieren. eyesweb ist nur für Windows verfügbar.

TouchDesigner

Usine

Reaktor

nennt Native Instuments seinen modularen Synthesizer, der neben einer grafischen Benutzeroberfläche ein Patcher-Interface besitzt.

Bidule

eine weitere Audio-Programmierumgebung

Für andere Programmiersprachen siehe: Creative Coding