Das experimentelle Radio an der Bauhaus-Universität Weimar | UKW 106.6 MHz
With a mixture of radio-artistic contributions, conversation formats as well as performative interventions, the special radio program will accompany and reflect on the Goethe Kultur Symposium for five hours on May 10 and 11. From 3 p.m. to 8 p.m., the team of artists, experts and students of the Bauhaus University will broadcast live from the festival site on the frequency 106.6 MHz as well as in the Internet stream at www.bauhaus.fm. The special program is a cooperation between the Goethe Cultural Symposium Weimar and bauhaus.fm, the experimental radio at the Bauhaus University Weimar.
Wednesday, May 10, 3 to 8 p.m. and Thursday, May 11, 3 to 8 p.m.
Frequency: 106.6 MHz in Weimar and Apolda + Livestream: www.bauhaus.fm
Contributions and conversations by and with:
Emleie Bardon, Heiko Hilker, Dr. Konstantin Hondros, Jasmina Al-Qaisi, Tommy Neuwirth, Mara May, Antje Meichsner, Polina Khatsenka, Carina Pesch, Luka Prinčič, Rundfunkorchestra, Hanne Römer / .aufzeichnensysteme, Frank Christian Stoffel, Tom Wills
As well as from the students of the international MFA-programme “Public Art and New Artistic Strategies” of the Bauhaus University Weimar: Belén Arellano Cañizares, Natalia Castillo Rincón, Lucía González Gaitán, Rand Ibrahim, Nadja Kracunovic, Eunji Lee, Hala Masri, Mon Sisu Satrawaha, Yang Shen, Yaman To’meh & RITA (Natalia Castillo Rincón, Lucía González Gaitán, Camilo Londoño Hernández, Hala Masri, John Patterson & Rachael Thorleifson)
Curated by: Konrad Behr
Planning/Organization: Konrad Behr, Petra Roggel (Goethe Institut), Georg Milz (Goethe Institut)
Moderation: Georg Milz, Konrad Behr
Mixing/Sound: Janine Müller
Documentation: Sandra Reyes
TrustFM – Das Radioprogramm zum Kultursymposium Weimar 2023
Mit einer Mischung aus radiokünstlerischen Beiträgen, Gesprächsformaten sowie performativen Interventionen wird das Sonderadioprogramm des Kultursymposium Weimar am 10. und 11. Mai fünf Stunden lang begleiten und reflektieren. Von 15 bis 20 Uhr sendet das Team aus Künstler*innen, Expert*innen und Studierenden der Bauhaus-Universität live vom Festivalgelände auf der Frequenz 106,6 MHz sowie im Internetstream unter www.bauhaus.fm. Das Sonderprogramm ist eine Kooperation zwischen dem Goethe-Institut und bauhaus.fm, dem experimentellen Radio der Bauhaus-Universität Weimar.
Mittwoch, 10. Mai 15 bis 20 Uhr und Donnerstag, 11. Mai 15 bis 20 Uhr
Frequenz: 106,6 MHz in Weimar und Apolda + Livestream: www.bauhaus.fm
Beiträge und Gespräche von und mit:
15:00 – 15:30 Uhr Trust FM Warm Up
Begrüßung, Vorstellung des Programms des Kultursymposium Weimar, Vorschau auf das Radioprogramm und Vorstellung der Akteur*innen.
15:30 – 15:45 Uhr Vorstellung Voice Versa (Mara May)
Der Podcast Voice Versa fordert Hörgewohnheiten heraus. Die Sprachenvielfalt der deutschen Gesellschaft ist Programm. Das Prinzip „Zwei Sprachen, eine Story“ wurde in Staffel eins etabliert, darauf baut die zweite Staffel auf. In „Sprachen auf Arbeit“ erzählen 16 Autor*innen in episodischer Form Geschichten aus dem mehrsprachigen Arbeitsalltag.
Voice Versa ist das mehrsprachige Podcast Projekt von Deutschlandfunk Kultur und dem Goethe-Institut. Die Episoden erscheinen monatlich im Feature-Feed und im linearen Programm von Deutschlandfunk Kultur.
Mara May ist freie Autorin, Regisseurin im Hörfunk und Projektleiterin des Podcast Voice Versa. In Weimar hat sie Experimentelles Radio studiert.
15:45 – 16:15 Uhr Voice Versa „You have a new task“ (Tom Wills)
Mit dem Boom der Lieferdienste ist eine neue, vielsprachige working class auf Deutschlands Straßen gekommen, die um ihre Rechte und um Sichtbarkeit kämpft. Sie bieten leicht zu erreichende Arbeit aber machen den solidarischen Einsatz für gute Arbeitsbedingungen schwer. Autor Tom Wills hat viele Beschäftigte am Rande ihrer Touren besucht und lässt sich auf Englisch von ihrem Arbeitsalltag erzählen
Tom Wills ist Autor und freier Jornalist. Er hat in London Journalismus studiert und dort für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet. Seitdem produziert er investigative Dokumentationen und Reportagen.
16:15 – 16:45 Hörspielperformance „Follow Me – Repercussions“ (Carina Pesch)
Die Klang- und Stimmkünstlerin La Pesch ging im vergangenen Jahr mit ihrer Performance FOLLOW ME in Bern und Kassel der Frage nach, was wir in anderen Menschen sehen. In der Performance begigt sie sich zusammen mit drei anderen Performer*innen im öffentlichen Raum auf die Suche nach Antworten. Sie folgen unbekannten Menschen auf der Straße und äußern ihre Wahrnehmungen unmittelbar und entwickeln aus ihren Beobachtungen Geschichten über die Menschen, denen sie folgen. La Pesch begleitet, ergänzt und kontrastiert diese mit einer Live-Komposition aus Field Recordings. Es entsteht ein fragmentarisch-poetisches Verwirr- und Entwirrspiel für die Ohren. Im Gespräch mit performativen Elementen reflektiert die Klangkünsterin La Pesch ein Jahr später die Facetten von Vertrauen in diesem Performance-Prozess.
Carina Pesch aka La Pesch ist Klang- und Stimmkünstlerin, Autorin, Regisseurin und Kuratorin.
16:45 – 17:15 Uhr „Wie viele Verträge braucht Vertrauen?“ (Dr. Konstantin Hondros)
In dem wissenschaftlichen Projekt „Organized Creativity“ wird der Umgang mit intellektuellem Eigentum in der Musik- und Pharmaindustrie verglichen. Die sehr unterschiedlichen Felder haben einen gemeinsamen Nenner: Die Auseinandersetzung mit dem Thema Vertrauen. Dieser Vergleich soll ein breiteres Verstandnid von Kreativität erzeugen. Das Gespräch mit Dr. Konstantin Hondros ist als Audiocollage realisert.
Dr. Konstantin Hondros ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen. Er hat in Wien Soziologie sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert. Nebenbei hat er als Cellist gearbeitet.
Mit Musik von C. Reider „…a trustable cloud“ (CC BY-NC-SA 3.0)
17:15 – 17:30 Uhr „On trust“ (Emilie Bardon)
Vertrauen ist die Grundlage für Improvisation und stellt eine Basis für künstlerische Kooperation dar. „On trust“ ist ein Radio-Essay der Tanzkünstlerin Emilie Bardon über Vertrauen aus der Perspektive einer Tänzerin. Neben den Erfahrungen aus ihrer Praxis spricht sie auch über das Projekt „Radio Dance“.
Emelie Bardon ist eine Tanzkünstlerin und Tanzlehrerin und lebt in Malmö, Schweden. Sie wurde in europäischem zeitgenössischem Tanz und Ballett ausgebildet.
17.30 – 18:00 Uhr „Ich vertraue dir.“ – Jamsession (Tommy Neuwirth)
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen „Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen“. Für Trust FM sendet der Künstler aus einer Plattenbau-Siedlung im Norden Weimars mit Kindern und Jugendlichen.
Der Weimarer Künstler Tommy Neuwirth studierte Mediengestaltung und -kunst sowie MFA Medienkunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Weitere Tätigkeitsfelder sind Performance, Video und Theater- sowie Hörspielmusik. 2021 war er Stipendiat der Kulturstiftung Thüringen im Bereich Bildende Kunst.
18:00 – 19:00 Uhr Gespräche und künstlerische Beiträge der Studierenden der Bauhaus Universität
Studierende des internationalen Masterstudiengang „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien” präsentieren künstlerische Kurzbeiträge, die sie für Trust FM produziert haben und stellen die Vertrauensfrage.
Belén Arellano Cañizares, Natalia Castillo Rincón, Lucía González Gaitán, Rand Ibrahim, Nadja Kracunovic, Eunji Lee, Hala Masri, Mon Sisu Satrawaha, Yang Shen, Yaman To’meh & RITA (Natalia Castillo Rincón, Lucía González Gaitán, Camilo Londoño Hernández, Hala Masri, John Patterson & Rachael Thorleifson)
19:00 – 19:45 Uhr „Medien – Vertrauen – Glaubwürdigkeit“ – Vertrauen in lokale Medien (mit Dina Aboughazala, Samarth Bansal, Heiko Hilker und Johannes Mügge)
Welches Vertrauensverhältnis besteht zwischen lokalen Medien und ihrem Publikum? Ist Vertrauen in Medien eine Frage von Repräsentation? Inwiefern ist Medienvertrauen von erfolgreichem politischen Handeln abhängig? Welche Rolle können lokale Initiativen spielen neues Vertrauen ermöglichen?
Gäste:
Dina Aboughazala ist Medienunternehmerin und bilinguale Journalistin aus Ägypten. Sie arbeitete 14 Jahre für die BBC und gründete Egab, ein Start-up, dass Journalist*innen aus dem Nahen Osten und Afrika ermöglicht, Artikel in regionalen und internationalen Medien zu veröffentlichen, die gängige Stereotype ihrer Gesellschaft infrage stellen.
Samarth Bansal ist ein freier Journalist, Autor und Programmierer aus Indien. Er arbeitete bei einem Tech-Startup, bevor er Reporter bei The Hindu und Hindustan Times wurde. Nach einem Stipendium für das investigative Team des The Wall Street Journals in New York schreibt er frei u.a. für The Atlantic und HuffPost über Themen wie Technologie, Politik, Gesundheit und die Medien.
Heiko Hilker engagierte sich in den DT64-Freundeskreisen (1991 – 1993), war Abgeordneter im Sächsischen Landtag (1994 – 2009) und ist seit 1997 im MDR-Rundfunkrat sowie seit 2009 Geschäftsführer des DIMBB.
Johannes Mügge ist neuer Programmchef und Geschäftsleiter von Radio Lotte, dem Bürgerradio für Weimar. Er studierte Kommunikationswissenschaft und sammelte Arbeitserfahrungen beim SWR-Fernsehen, bei SWR3 und Radio OKJ, dem Bürgersender in Jena.
19:45-20:00 Uhr Trust FM round up
mit Konrad Behr, Ewa Wetzel, Georg Milz und Studierenden der Bauhaus Universität Weimar
Musikplalist der gesamten Sendung:
15:00 – 15:30 Uhr Trust FM warm up – Tag 2
Begrüßung, Programmübersicht, Eindrücke vom Vortag.
15:30 – 16:00 Uhr Voice Versa „Lucrator Emotional 1 – Die emotionale Arbeiterin“ (Jasmina Al-Qaisi)
Wer arbeitet, lässt die eigenen Gefühle nicht außen vor. Die erste Folge des dreiteiligen Hörstücks „Lucrator Emotional“ schreibt Jasmina Al-Qaisi aus der eigenen Perspektive und der anderer Arbeiter*innen, jeweils aus der subjektiven Empfindungswelt. Es entfacht sich ein musikalisches und konkretes, poetisches und politisches Stimmenspiel auf deutsch und rumänisch.
Jasmina Al-Qaisi ist eine Dichterin, Künstlerin, Radiomacherin und Autorin unseres Podcast Voice Versa. Sie schreibt wie sie spricht in ihrem eigenen Englisch und schlägt oft Wellen in freien, unabhängigen, temporären, mobilen und öffentlichen Radios.
16:00 – 16:30 Uhr „Vertrauen weltweit“ Goethe-Institut (Tassos Stevens & Emily Davis / Flávia Macêdo)
Anlässlich der diesjährigen Kultursymposiums haben Goethe-Institute in verschiedenen Regionen der Welt eigene Veranstaltungen konzipiert und beleuchten so ganz unterschiedliche Facetten des Themas Vertrauen.
Flávia Macedo beschäftigt sich mit sozialen Währungen in Brasilien und den Grenzen des (Selbst-) Vertrauens. Bei MUDA Outras Economias, einem Netzwerk für soziale Währungen, arbeitet Flávia als Community Builder. Auf dem Kultursymposium Weimar organisiert sie eine Reihe von Begegnungen, online wie offline, rund um Fragen des Vertrauens und der Fürsorge.
Das Theaterkollektiv „Coney“ aus London hat ein interaktives Spiel zum Thema Vertrauen im Gesundheitssektor entwickelt, das Teilnehmenden Erfahrungen der Selbstwirksamkeit ermöglicht. Tassos Stevens und Emily Davis vom Theaterkolletiv, stellen das Spiel auf dem Kultursymposium in Weimar vor.
16:30 – 17:00 Uhr „Vertrauen neu aufgelegt“ (Antje Meichsner & Polina Khatsenka)
Antje Meichsner und Polina Khatsenka sind Klangkünstlerinnen. Sie treffen sich in der Mitte zwischen ihren Städten Dresden und dem benachbarten Ústí nad Labem in Tschechien auf einem Hügel über einem Fluss und einer Kleinstadt. Ohne einander zu hören tauschen sie ihre Beobachtungen über die Landschaft und ihr Leben aus, die mit Vertrauen verbunden sind.
Antje Meichsner (Dresden) alias Shannon Soundquist arbeitet künstlerisch mit Sound, poetischen Texten und Film. Sie macht Mehrkanal-Installationen, spielt ambient-noise live-sets, arbeitet an digitalen Grafiken und produziert Experimentalfilme.
Polina Khatsenka alias mʊdʌki ist eine audiovisuelle Künstlerin, Sounddesignerin und Klangkuratorin aus Minsk, Belarus, die in Usti nad Labem (Tschechische Republik) lebt. Sie widmet sich in ihrer Arbeit verschiedenen Aspekten des Klangs mit dem Schwerpunkt auf Audio-Performance, ortsspezifischen Installationen und Komposition.
17:00 – 18:00 Uhr Dezentrale Social Media & Copyleft (Frank Christian Stoffel & Luka Prinčič)
Creative Commons Lizenzen sind eine Art von Lizenzvereinbarung, die es Urhebern ermöglicht, ihre Werke für die Öffentlichkeit freizugeben, während sie gleichzeitig an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Sie stellen eine Alternative zum traditionellen Urheberrecht dar.
Die Musiker und Netzlabelmacher Frank Christian Stoffel und Luka Prinčič sprechen über die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen für ihre Veröffentlichungen auf ihren Labels und wie dies ein Statement für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Künstler*innen und dem Publikum sein kann. Außerdem erläutern sie die Vorteile eines dezentralen Social-Media-Protokolls am Beispiel der Server-Software Mastodon.
Frank Christian Stoffel alias FC Stoffel (Köln) ist Musiker, Labelmacher und Podcast-Produzent.
Luka Prinčič ist Produzent, Medienkünstler und betreibt das Label Kamizdat. Seit Mitte der 90er Jahre ist er in der elektronischen Musikszene Sloweniens aktiv und hat sich u.a. auf Computermusik, elektroakustische Experimente und Noise spezialisiert.
Playlist:
18:00 – 18:45 Uhr – Gespräche und künstlerische Beiträge der Studierenden der Bauhaus Universität
Studierende des internationalen Masterstudiengang „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien” präsentieren Kurzbeiträge, die sie für Trust FM produziert haben und stellen die Vertrauensfrage.
Belén Arellano Cañizares, Natalia Castillo Rincón, Lucía González Gaitán, Rand Ibrahim, Nadja Kracunovic, Eunji Lee, Hala Masri, Mon Sisu Satrawaha, Yang Shen, Yaman To’meh & RITA (Natalia Castillo Rincón, Lucía González Gaitán, Camilo Londoño Hernández, Hala Masri, John Patterson & Rachael Thorleifson)
18:45 – 19:00 Uhr – Trust FM round up
mit Konrad Behr, Ewa Wetzel, Georg Milz und Studierenden der Bauhaus Universität Weimar
19:00 – 20:00 Uhr „TrustFM remixed“ (Rundfunkorchestra)
Mit dem Ansatz, ein Gegengewicht zum formatierten Programm etablierter Radiosender zu setzen, sendet das Rundfunkorchestra unkontrollierte Klänge in Stream und Äther. Seit 2017 besteht das Rundfunkorchestra aus Aktivist*innen des experimentellen Radiosenders bauhaus.fm sowie Alumni der Bauhaus-Universität Weimar. Das Rundfunkorchestra verarbeitet alle gesendeten Klänge von TrustFM zu einer neuen Textur.
Mit zusätzlichen Zwischenhörstücken basierend auf dem Text „V E R T R A U E N“ von Hanne Römer (.aufzeichnensysteme, 2023)
Kuratiert von: Konrad Behr
Planung/Organisation: Konrad Behr und Petra Roggel, Ewa Wetzel & Georg Milz (Goethe-Institut)
Moderation: Konrad Behr, Ewa Wetzel, Georg Milz
Technik: Janine Müller
Dokumentation: Sandra Reyes