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SeaM Concert Summer Semester 2020
July 10th, 8pm @ Shift.FM
Current works and pieces from the archive
SeaM Konzert Sommersemester 2020
10. Juli 2020, 20:00 @ Shift.FM
Aktuelle Werke und ausgewählte Stücke aus dem Archiv
Statt im Konzertsaal, gespielt auf unserem Lautsprecherorchester, findet unser Konzert nun bei Shift.FM Unterschlupf. Wir sind dankbar für das digitale Dach über unseren Köpfen und bedanken uns mit den Ergebnissen unseres „Corona-Semesters“. Es sind aktuelle Werke zu hören von (Reihenfolge des Programms) Damian Gorandi, Jascha Hagen, David Bilek, Andreas Kühn, Onur Ünal, Erkan Rojahn, Radu Paul Simon Reinhardt, Clément Demonsant und Eleftherios Krysalis. Darüber hinaus haben wir ein paar Werke aus dem SeaM-Archiv ausgewählt: von Torsten Anders (1999), Constantin Popp (2006), Christian Helm (2011) und Andreas Vorwerk (2014).
PROGRAMM
Damián Gorandi: „Message lost in time“ • 2019, 8ch, 8’45“
Damiàn ist Franz-Liszt-Stipendiat, geboren 1991 in Argentinien. Zu seinen Lehrern gehören Robert Normendeau, Robin Minard und João Pedro Oliveira. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Grand Prix Russolo, den Ars Electronica Award und den 1. Preis des Franz-Liszt-Wettbewerbes. Seine Arbeiten finden in zahlreichen Programmen weltweit Beachtung.
Jascha Hagen: „Klavierstudie I“ • 2020, stereo, 9’45“
Das akusmatische Stück „Klavier Studie I“, wurde vollständig aus Aufnahmen verschiedener präparierter Klaviere erzeugt. Es ist der Versuch, eine Erweiterung des klanglichen Horizontes des Klaviers zu wagen, bei gleichzeitiger Bewahrung eines instrumentalen Charakters. Eine Klangreise unter die Haut der Maschine.
Torsten Anders: „Klavierkreisel“ • 1999, 8ch, 9’30“
Torsten Anders war einer der ersten Studenten, die am SeaM studierten, beginnend mit Prof. Robin Minard im Jahr 1997. Er setzte sein Studium in Großbritannien fort. 2007 promovierte er in Musiktechnologie an der Queens University in Belfast. Seine Forschung konzentriert sich auf die rechnergestützte Modellierung von Kompositionen und Musiktheorien. Dieses Interesse an der Programmierung musikalischer Formen zeigte sich bereits in seinem 1999 am SeaM komponierten Werk „Klavierkreisel“. Das Originalwerk ist 8-kanalig, wobei die Klänge um die Zuhörer kreisen.
David Bilek: „A fauns dream“ • 2020, stereo, 8’54“
In diesem Stück geht es um Prozesse, diese haben aber kein bestimmtes Ziel, sie kreisen nur und stoßen hin und wieder an neue Ideen die dann ebenfalls anfangen sich zu bewegen und zu entwickeln um am Ende im Nichts zu verlaufen. Das Ganze beruht auf zwei Materialien, den Fieldrecordings von Fröschen und den Aufnahmen einer Kirchenorgel, diese zwei kontrastreichen Klänge werden einzeln vorgestellt und verschmelzen dann im Laufe der Zeit zu einem immer mehr und mehr elektronisch bearbeiteten Klanggebilde.
Andreas Kühn Juhani: „Lumi“ • 2020, 8ch, 8’30“ • (excerpt)
„Lumi“ heißt Schnee auf Finnisch und ist ein Ausschnitt einer Klanginstallation, die im Herbst präsentiert wird. Dabei soll die Landschaft Finnlands als fiktive Soundscape hörbar werden.
Christian Helm: „Aporie“ • 2011, 8ch, 7’59“
Aporie bedient sich aus den Fieldrecordings des Sommers 2011.
Alle in dieser Zeit gesammelten Tagesaufnahmen enthalten Keynote-Sounds, ein Begriff den R. Murray Schaffer benutzt hat um den Grundton, der einer Stadt, einem Dorfe oder einer Landschaft innewohnt, zu bezeichnen. Die Grundtöne meines Heimatortes stammen hauptsächlich von Fischerbooten. Durch die sehr flache Lage der Insel können sie nicht absorbiert werden, sondern breiten sich wie langsame weiche Wellen aus.
Aporie setzt sich mit Wellen musikalisch auseinander: wellenartige Gesten, „akustische Inseln“, Kontraste und Orgelpunkte bilden die Struktur der Komposition.
Onur Ünal: „Cornered“ • 2020, stereo, 7’05“
Onurs Stück beschäftigt sich mit dem unterdrückten Schmerz, der unterdrückten Aggression. Ein wesentliches Ausgangsmaterial ist dabei eine Aufnahme der eigenen Stimme.
Erkan Rojahn: „Nachhalt“ • 2020, stereo, 3’20“
Das Stück „Nachhalt“ befasst sich mit einigen der Möglichkeiten, einen klar als unnatürlich identifizierbaren Nachhall in die Räumlichkeiten einer Stereokomposition einzubetten.
Constantin Popp: „Zerbrechlich“ • 2006, stereo, 7’23“
„Zerbrechlich“ beschreibt Zerfall und Auflösung einer Gemeinschaft. Was sagt man, wenn nichts mehr zu sagen ist.
Radu Paul Simon Reinhardt: „Flussläufer“ • 2020, stereo, 3’51“ • (work in progress)
Das Hörstück „Flussläufer” ist eine Komposition für ursprünglich 8 Lautsprecher und befindet sich noch in Bearbeitung. Diese Version wurde binaural abgemischt. Das Stück besteht aus Aufnahmen von Regen-Klängen und changiert zwischen Elementen einer Soundscape- und einer akusmatischen Komposition. Dem Hörer werden immer neue Materialitäten von Wasser vorgestellt, mal bekanntere Klänge und Situationen, mal zerbrechen die Erwartungen und Vorstellungen, um an Ende an einem anderen Ort zu landen.
Clément Demonsant: „Derrière la porte“ • 2020, 8ch, 8’39“
Doors opening and doors slamming…
Energy creating and energy consuming little by little…
Andreas Vorwerk: „Respiro“ • 2014, 10ch, 10’41“
Das Stück „Respiro“ ist ein Experiment einer musikalischen Form. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur des Stückes auf dem Vorgang der Atmung basiert.
Zeitliche, räumliche, dynamische und spektrale Prozesse in dem Stück, verweisen auf die verschiedenen Eigenschaften der Atmung.
Dank an Daniel Osorio (Gesangsmodelle aus dem Text „Spiegelung“ von Faraon Meteoses) und Franziska Erdmann (Sopran)
Eleftherios Krysalis: „Sound is an important sience for them“ • 2020, 8ch, 15’00“ • (excerpt)
This 15min excerpt is main focusing on the changes in the soundscape of Ramallah during the curfew of 2002. Voices with field recordings from the present are trying to narrate the changes of the sound in the urban topos as a result of military operations, enforced laws and the urban fragmentation defined by the existence of military check points.
Ab 1:30 könnt ihr den Klängen aus dem Westjordanland weiter folgen. Eleftherios spielt dann auf die Tageszeit synchronisierte Nachtaufnahmen aus Ramallah, die ebenfalls im Rahmen seiner installativen Arbeit entstanden sind. Hiermit verabschieden wir uns und wünschen euch eine spannende Radionacht auf Shift.FM