bauhaus.fm

Das experimentelle Radio an der Bauhaus-Universität Weimar | UKW 106.6 MHz

Radiophonic Places

Sunday 28th of July Program

00:00-12:00

Aus dem Archiv | Teil 2

Produktionen der Studierenden und Radiogespräche des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar

00:41 Uhr – RESTE VON GESTERN – Mara May und Laura Anh Thu Dang
Immer bleiben Reste liegen. Reste von gestern. Und wohin sollen wir dann damit? Wir treten doch rein, wenn wir die da liegen lassen! Kann uns nicht jemand sagen, dass uns nichts passieren wird? Dann bestellen wir uns eben jemanden. Warum nicht. Ob er uns helfen kann? Ein Hörspiel, dass sich wünscht, dass alles gut wird.

00:56 Uhr – AKUSTISCHE SPIEGEL – Jochen Meißner
Während das Hörspiel in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr verschwimmt, wie die Stimme von Alvin Lucier, die 1969 in seinem Aufnahme- und Wiedergaberaum verschwunden ist, geht es der Hörspielkritik darum die Wahrnehmung zu schärfen. Wenn Hörspiel Kampf ist, wie der Hörspieltheoretiker Friedrich Knilli behauptet, dann ist Hörspielkritik Notwehr. Und nichts stellt man sich lieber als einer ordentlichen ästhetischen Herausforderung. Dabei passiert es allzu oft, dass man Texte, die man lesen möchte, selber schreiben muss. Meist werden das die besseren Texte. Dennoch sollte man sich ab und zu die Frage stellen: Was mache ich hier eigentlich? Warum nicht bei einem Radiogespräch?

Jochen Meißner schreibt für den Fachdienst „Funkkorrespondenz“ (2015 umbenannt in „Medienkorrespondenz“) über das Hörspiel und das Radio. Für seine Arbeit wurde er 2014 mit einer Besonderen Ehrung des Bert-Donnepp-Preises für Medienpublizistik ausgezeichnet. Von 2006 bis 2010 war er künstlerischer Leiter des Hörspielsymposions an der Eider am Nordkolleg Rendsburg. In seinen Radiofeatures beschäftigt er sich mit historischen und systematischen Längs- und Querschnitten durch die Gattung Hörspiel, porträtiert Autoren und beschäftigt sich mit Schriften, Dingen und Datenspuren, sowie mit Krisen, Kriegen und Katastrophen. Seit 2008 ist er Mitveranstalter des „Berliner Hörspielfestivals – Das Festival des freien Hörspiels“. Im Lauf der Zeit gehörte er verschiedenen Hörspieljurys an, unter anderem der des Hörspielpreises der Kriegsblinden, des Deutschen Kinderhörspielpreises, des Hörspielpreises der ARD, des Deutschen Hörbuchpreis und der zum Hörspiel des Monats/des Jahres.

02:15 Uhr – DIE MIT DINKEL – Vivien Schütz
Das Gleiche oder dasselbe? Rindfleisch oder Schweinefleisch? Bei Laura (Sie) und Alex (Er) gibt es immer wieder kleinere Reibereien. Aber dann geht einer der beiden zu weit. Aus einer fiktiven Geschichte wird Realität. Doch was ist wahr, was fiktiv?

02:35 Uhr – GHIBERRISH WHISPERS – Mara May
GIBBERISH WHISPERS setzt sich mit den Besonderheiten dieser Sprachform auseinander: Was passiert, wenn Worte sinnfrei werden? Zuallererst wird sie niemand verstehen. Aber welche Mitteilungen transportieren sich über Sprachklang, -melodie und -rhythmus, wenn Sprache erst im Moment des Mündlich-Werdens erfunden und entwickelt wird? Welche Ästhetik hat Fantasiesprache? Wie lässt sich Gibberish interpretieren, wie damit kommunizieren? Welche Sprachklänge werden je nach linguistischer Prägung der jeweils sprechenden Person hörbar?

03:01 Uhr – 7 EURO 20 – Fabian Polinksi
Mit der Tageskarte einmal durch Leipzig, das ist das Setting von Polinksis Stück. Mit einer genauen Beobachtungsgabe und einer Liebe für die leisen Zwischentöne bringt uns Fabian Polinksi eine Welt nahe, die wir sonst oft einfach ausblenden und übersehen.

03:17 Uhr – DIE WEITE WEITE SOFALANDSCHAFT – Malte Abraham und Markus Westphal
Die Aufhebung der Grenzen von Arbeit und Freizeit, Büro und Wohnraum. Die Einstellung von neoliberalen Arbeitsanforderungen und deren Auswirkungen auf das Individuum bis zur Kenntlichkeit. die weite weite sofalandschaft ist eine Satire auf eine Zeit, in der die Bedeutung von Arbeit und Job als Element der Selbstverwirklichung für viele Menschen essentiell zu sein scheint, und damit auch explizit politisch zu verstehen.

03:56 Uhr – A FABULATIVE ARCHIPELAGO – Dang, Lieder, Langheim, Smolensky, Westphal
Laura Anh Thu Dang, Jason Langheim, Grit Lieder, Doreen Smolensky, Markus Westphal des Experimentellen Radios der Bauhaus-Universität Weimar zusammen mit Islands Songs (Nicolas Perret & Silvia Ploner) und Martin Hirsch.
Eine Mischung aus merkwürdigen Praktiken, die fortgesetzt werden soll. Mit allen Arten von Zähnen, allen Arten von Schädeln, allen Arten von Abstammung und Lachen, informieren Sie die Welt, indem Sie Ihre Lichtschalter ein- und ausschalten.

04:40 Uhr – JAN WALDEMAR STANGEMara May
Wie sie da stand. Im Zimmer aus Grau und Braun. Er wendet den Blick ab. Was hätte ich denn machen sollen, Jan? Er möchte etwas sagen. Seine Arme legen sich nicht um den krummen Rücken. Dieses Mal nicht. Ein Besuch bei der Mutter. Die von ihrem Zimmernachbarn erzählt. Von den Rouladen. Sie macht es gut. Helle Stimme zwischen den Zimmerwänden, nicht zu laut, nicht zu leise. Er will es nicht hören.  Jan Waldemar Stange geht. Weiter, ohne zu warten.

05:49 Uhr – ALLES IN ORDNUNG – Katja Schraml und Jurate Braginaite
Eine namenlose Figur im Zwiegespräch mit sich selbst: wer fährt weiter und wer steigt aus? Wer wirft Steine an die Wand und wer bringt die Akten nach oben? Wer rebelliert und wer folgt still den Regeln?

06:10 Uhr – HIER GEHT’S UM DEN FLOW – Ulrich Bassenge
In seinen Hörspielen untersucht Ulrich Bassenge die Zusammenhänge von Schrift und Sprache – Sprache als Musik: nonverbale Laute sind dabei ein wichtiges Mittel. Zusammen mit Bernhard Jungel komponierte er zum Beispiel Archivmaterial neu und entwickelt daraus einen ganz eigenen Sound der Vergangenheit. So geschehen im drei Teiler schallarchiv von 2003 oder bei sprechmaschinenfest von 2005, das sich mit der Sprache von Maschinen auseinandersetzt. In seinem Radiogespräch Hier geht’s um den Flow wird Bassenge vor allem an Hand eigener Stücke auf die Technik seiner Arbeitsweisen eingehen und über die Inszenierung von Texten mit besonderem Augenmerk auf die Improvisation sprechen. Ulrich Bassenge war am 22. November 2016 Gast der Radiogespräche.

07:41 Uhr – ATMENDE SCHWAEMME – Martha Hennersdorf, Kevin Jahnel
22 Personen wurde die selbe einfache, aber doch komplexe Frage gestellt. Im Stück „Atmende Schwämme“ von Martha Hennersdorf und Kevin Jahnel antworten alle Menschen auf die gleiche Frage wie aus einem Munde.

08:00 Uhr – JAN HOLO – Benjamin Voßler
Der Musiker Jan Holo erzählt in diesem Stück von Benjamin Voßler über seinen künstlerischen Werdegang. Abwechslungsreich unterschnitten mit der jeweiligen Musik. Ein eindrückliches Stimmungsbild.

09:02 Uhr – SILENCE AND EFFECT – Patrick Beyer, Jakob Wulfert
Silence and Effect von Patrick Beyer und Jakob Wulfert In einem Selbstexperiment wurde die Stille anhand verschiedener reflexionsarmer Räume untersucht. Wie wirken diese Räume mit unterschiedlichen Eigenschaften auf den menschlichen Körper. Welche physischen und psychischen Reaktionen sind zu erkennen, zu hören. Welche auditiven Reaktionen produziert ein Mensch, in einer unbekannten Hörumgebung, die nicht natürlichen Ursprungs ist. Entstanden ist experimentelle Klangkunst, die unsere Wahrnehmungen und Gefühle widerspiegelt. Besuchte Räume: 1. Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie, Ilmenau 2. Institut für Strömungsmechanik und Technische Akustik, Berlin 3. Akustiklabor, TU Berlin 4. Deutschland Radio, Reflexionsarmer Raum, Berlin.


10:00-12:00

VERANSTALTUNG – raum–wir–raum

Sound Walk in drei Gängen mit der Geräuschkulisse

Ort: Universitätsbibliothek

Wie klingt ein Stein? Wie klingt Architektur? Was macht meine Position im Raum? Und wie finden wir uns in ihm wieder? Der Sound Walk lädt ein den sonst so prägnanten Sehsinn auszuschalten und den Hörsinn zu fokussieren. Filter aus und Verstärker an. Einlassen auf Führung und Orientierungslosigkeit, um sich selbst neu zu entdecken im altbekannten Raum. Eine Stadterkundung in drei GehörGängen. 

max. 20 Teilnehmer*innen, um Voranmeldung wird gebeten unter radiobauhaus.fm@gmail.com

Geräuschkulisse sind:
Carina Pesch arbeitet als Autorin und Regisseurin von Hörstücken für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber auch ortsspezifische Installationen gehören zu ihrem Repertoire.
Lena Löhr erarbeitet Soundinstallationen für Museen, sowie Audiowalks und Hörstücke für den freien und  öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dabei verwendet sie Methoden der Klanganthropologie.
Gemeinsam mit Martina Weber kuratieren beide die monatliche Veranstaltungsreihe GERÄUSCHKULISSE *Hörspiel *Feature *Klangkunst.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek


12:00-13:00

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum – 1. Stock der M18


13:00-14:00

VERANSTALTUNG – altre voci, altri suoni, altri rumori

Radiokunst in Italien

Ort: Marienstrasse 18

Roberto Paci Dalò spricht auf bauhaus.fm über Radiokunst in Italien und das USMA Radio.

Roberto Paci Dalò ist Komponist, Performer und Klangkünstler, Film- und Theaterregisseur, Autor, bildender Künstler und Radiozauberer. Seine Arbeit hat ihm internationale Anerkennung unter anderem von John Cage und Aleksandr Sokurov eingebracht. Er ist Mitglied der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft und Mitbegründer der School of Radio.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek


15:00-15:30

Tonraum

Der Tonraum ist ein Ort und ein lockerer Zusammenschluss von Menschen, die Musik lieben.
Wir wollen gemeinsam das Auflegen dieser lernen und üben. Darüber hinaus sind aber auch Produzent*Innen und solche, dies es werden wollen, sowie einfach nur Leute willkommen, die Freude daran haben, neue Musik kennen zu lernen und sich mit einer Gruppe Musikvernarrten darüber austauschen wollen.

Ihr findet uns Donnerstags ab ca. 21 Uhr im Maschinenraum – 1. Stock der M18


15:30-16:30

VERANSTALTUNG – Radio as an expanded public Space

Performance im öffentlichen Raum

15:30-15:50
A new home…
Using Mahmoud Darwish’s lines from “Eulogy of High Shadow” by Moawya Al Khadra

15:50-16:30
Uprooting
A commemoration to the uprooted on separation, loss and demise. An audio performative narration through a farewell by Eleftherios Krysalis, Eleftheria Panousi and Elina Varouxaki

Ort: Marienstrasse 18

Radio as an expanded public Space ist ein kollektiver, interdisziplinärer Workshop, der spielerisch die Grenzen zwischen Kunst, öffentlichem Raum und Radio untersucht. Ziel des Workshops ist es, eine Performance zu realisieren und sie am 28. Juli, 15:30 Uhr, mit der MedienKarre (einem mobilen Radiostudio) live auf Sendung zu bringen. Die Kernidee bewegt sich um das Konzept der Bewegung. Der Begriff der Bewegung ist dabei weit gefasst. 

Elina Varouxaki schließt ihren M.Sc. in Architektur ab und arbeitet in Zusammenarbeit mit Ingenieuren an Architekturprojekten. Sie studierte ein Semester lang an der NTUA, Athen und an der Bauhaus-Universität. Sie erforscht interdisziplinäre Prozesse, die (Theorie der) Architektur mit Kunst, Kunstgeschichte, öffentlicher Kunst und Klangkunst verbinden.

Eleftherios Krysalis absolvierte seinen Bachelor in Kunstgeschichte und -theorie an der Athens School of Fine Arts. Derzeit schließt er seinen M.F.A. in Kunst und Gestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar ab. Er ist DAAD-Stipendiat. Seine Schwerpunkte liegen auf experimentellen Radioformaten und elektroakustischen Musikelementen.

Treffpunkt: 30 Minuten vor Sendebeginn vor der Universitätsbibliothek