„Hello, world. My first look at my forever home” lässt die NASA ihren neuen Rover Perseverance, der am Donnerstag, 18. Februar, auf dem ausgetrockneten See namens Jetzero Crater des Mars gelandet ist, über Twitter verkünden. Durch die Linsen der Maschine erblicken wir die unwirkliche Oberfläche des roten Planeten. Einzig ein Fenster in eine ferne Welt, oder vielleicht doch eine Erweiterung unserer Selbst? Mit allen „menschlichen Sinnen“ soll der Rover den Mars erkunden: „Er wird die Luft um ihn herum fühlen, den Horizont sehen und scannen, den Planeten auf der Oberfläche zum ersten Mal mit Mikrofonen abhören, Proben nehmen und diese fühlen – und vielleicht sogar schmecken mit Instrumenten, die die Chemie der Steine und des Staubs um ihn herum analysieren“, sagt der NASA-Manager Thomas Zurbuchen. Was ist ‚künstlich‘ an der künstlichen Intelligenz? Welche Existenzweisen liegen im Verhältnis zwischen Mensch und Maschine? Was will ‚die Maschine‘? Die Fotografie, einst von McLuhan als heiß im Vergleich zur Karikatur verstanden, wird in der Omnipräsenz von Science-Fiction und Co. selbst kühl und zur detailarmen Zeichnung, die von uns Ergänzung verlangt. Die Maschine dringt durch das Bauteil Mensch, wie selbstverständlich in den sozialen Raum vor. Rover, Kaffeemaschine, Fernseher, Auto, Smartphone, usw. „sozial“ zu denken scheint nunmehr dringender denn je. Eine Sphäre, die ohnehin bereits mit der algorithmischen Autorenschaft von Kommentaren durch Bots und Künstliche Intelligenzen durchzogen wird, entkoppelt sich von einer menschlichen Kultur und gibt den Weg frei für soziale Maschinen.

Erster Blick des Rovers „Perseverance“ nach der Landung am 18.02.2021 um 10.01pm

Für unsere elfte Ausgabe suchen wir textliche und visuelle Beiträge, die sich mit den Existenzweisen zwischen Mensch und Maschine beschäftigen. Kann ‚der Mensch‘ als adäquate Kategorie überhaupt noch im Vergleich mit ‚der Maschine‘ gedacht werden? Dieser medienphilosophische Schwerpunkt erlaubt ein breites Spektrum an zu diskutierenden Fragen. Welche Bilder haben wir von Maschinen? Neigen wir dazu, sie zu anthropomorphisieren? Wie ‚künstlich‘ ist Intelligenz? Welche Materialität liegt Intelligenzen bei oder zugrunde? Wie vermaßen wir den Cyberspace? Braucht das Virtuelle eine neue Kartographie? Welche Anforderungen stellen wir an eine simulierte Umwelt? Welchen Einfluss hat die zunehmende bedürfnisorientierte ‚Einpassung‘ der Mensch-Maschine-Schnittstellen auf die Wahrnehmung? Wie kann ein „Forever Home“ aussehen? Das sind erste Impulse. Das Thema bietet die Möglichkeit noch weitaus mehr Fragen aufzuwerfen. Wenn ihr eure Arbeit in der elften Ausgabe der eject präsentieren wollt, dann schickt uns eure Ideen und Beiträge entweder über unser neues Einreichungsformular über oder direkt an eject@m18.uni-weimar.de.

Titelbild: Peserverance, Avoiding Hazards at Jezero Crater, vom 18. Feb. 2021, Copyright: NASA/JPL-Caltech


ANFORDERUNGEN AN…

…TEXTE

wissenschaftliche Essays, wissenschaftliche Artikel, Abrisse (Inhaltsangaben), Auszüge aus Haus-/Projekt-/Abschlussarbeiten, wissenschaftliche Rezensionen, etc.   je 3500 – 6200 Wörter
Freie Texte, Gedichte, Kurzgeschichten, Experimente, etc.   je bis höchstens 6200 Wörter


…BILDBEITÄGE

Bildstrecke
(s/w)  
2 – 6 Bilder, hochauflösend, Titel Bildunterschrift oder Beschreibungstext
Einzelbild
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Hochauflösend, Bildunterschrift, ggf. Titel