Es ist soweit: Wir feiern Release! Die 12. Ausgabe der eject könnt ihr heute ab 14 Uhr in der Universitätsbibliothek für 5 € erwerben. Sie ist ab heute außerdem im Webshop des LUCIA Verlags erhältlich. Wir bedanken uns bei allen beteiligten Autor*innen, Dozent*innen und Professor*innen. Ein ganz besonderer Dank gilt Jörg von Stuckrad aus der Druckwerkstatt, der diese besondere Ausgabe überhaupt erst ermöglicht hat. Außerdem bedanken wir uns bei allen Menschen, die im Prozess der Seitensortierung tatkräftig mitgeholfen und uns dabei unter die Arme gegriffen haben.
Sphäre, die
[ˈsfɛːrə]
Altgr.: σφαῖρα (sphaira), Lat.: sphaera
Deutsch: Kugel, kugelrunder Körper, Ball, speziell Erd- oder Himmelskugel
Wir leben, arbeiten, handeln, glauben, wissen, schreiben, hören, denken, usf. in Sphären. Wir ziehen uns zurück in Privatsphären, spüren die sich (auf-)spannenden filmischen Atmosphären, fahren mit Schiffen durch Hydrosphären, erforschen mit Ballonsonden die Stratosphäre, entkommen niemals der Anthroposphäre und verwickeln uns in diverse weitere Mediasphären. Der Begriff führt eine lange Geschichte mit sich. Die Pythagoreer setzen dem Aberglauben unbeweglicher Planeten ihre Sphärenharmonie entgegen. Bereits diese frühe Kosmologie beinhaltet eine unmittelbare Verstrickung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Andere Umraum-Konzepte erscheinen im Vergleich fast schon unvollständig. Das Milieu (fr. mi|lieu = Mitte, Umgebung) denkt zwar die Mitte und den Umraum immer schon zusammen, verbleibt aber dennoch in dieser Dichotomie. Die Sphäre hat nicht immer eine Mitte. Sie ist ein räumliches Phänomen, in das sich Menschen, Medien, Objekte und allerlei sonstige Agenten dynamisch verstricken. Sie müssen zeitweise sogar ihre Handlungsmacht an jene Sphären übergeben. Das Schiff, dass durch einen Sturm der nahenden Katastrophe gegenübersteht, sieht sich der vermeintlichen Willkür einer Hydrosphäre ausgesetzt. Régis Debray beschreibt mit dem Begriff der „Mediasphäre“ Handlungs- und Bedeutungskontexte, die sich um ein Medium herum bilden, die den Umgang mit ihm bestimmen und damit manchmal auch eine neue mediale Epoche einleiten können.
Die 12. Ausgabe der eject widmet sich den Sphären in diversen Spielarten. In einem Extra wird außerdem eine besondere Sphäre unseres Studiums beleuchtet: die Bauhausstraße 11 und ihre bewegte Geschichte im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus. In der neusten Rubrik „Studieren in Weimar“, beantworten zum Beispiel diverse Dozierende naive Fragen. Dr. Sabine Wirth, die neue Juniorprofessorin für Digitale Kulturen, erklärt uns, welche Schwerpunkte sie in den kommenden Jahren in Weimar setzen möchte. In der Rubrik „OT“ (OffTopic) kommen wieder unterschiedlichste Autor*innen zu Wort; von der Auseinandersetzung mit der Antibabypille bis zur Ordnungspraktiken finden sich allerlei Essays und Kritiken.
Redaktion
Jonas Böddicker
Amrei Paula Schöntag
Raphaela Marietta Gottselig
Melanie Aurelia Herbig
Layout & Design
Amelie Lucia Lippol
Autor*innen
Thema:
Jonas Böddicker
Amrei Paula Schöntag
Nils Benjamin Jönck
Anna Lena Ruth Wißmüller
Lisa Bußler
Extra: Geschichte der Bauhausstraße 11:
Lilli Isolde Hallman
Ivana Buhl
Marius Fischer
Freie Texte:
Shirin Dhear
Abena Freund
Rosa Rump und Johanna Prokoph
David Marc Jagella
Freie Texte:
Shirin Dhear
Abena Freund
Rosa Rump und Johanna Prokoph
David Marc Jagella
168 Seiten
Auflage: 300
Format: 17x24cm
Sprache: Deutsch
Preis: 5,00€
ISSN: 2192-5933
Offsetdruck mit Klebebindung
November 2022