Das Goethe-Institut und die Professur für Experimentelles Radio der Bauhaus-Universität Weimar kündigen an: Marialusia Capurso ist die Künstlerin der zweiten Radio Art Residency in Weimar vom 15. September bis zum 15. Dezember 2021.

Ziel der Radio Art Residency ist es, die eigenständige künstlerische Arbeit zu fördern und die Realisierung von neuen Kunstwerken zu unterstützen. Von der Nutzung des Radios als Ausstellungsraum für Kunstwerke bis hin zum Echtzeitmedium bietet die Residenz ein breites Spektrum an kreativen Möglichkeiten für die künstlerische Praxis.

Auf die zweite Ausschreibung im Juli 2021 haben sich Künstler:innen aus über 70 Ländern beworben. Die dabei vorgeschlagenen Projekte reichen von Podcasts zu Radiokompositionen/-stücken, von Klanginstallationen zu Live-Performances unter Verwendung von Archivmaterial oder neu geschaffenem Material und zeigen das weltweit wachsende Interesse an Radiokunst.

Die Jury – bestehend aus Vertreter:innen des Goethe-Instituts, der Bauhaus-Universität Weimar, Deutschlandfunk Kultur, der Galerie Eigenheim Weimar/Berlin und des bisherigen Artist-in-Residence – entschied sich für die italienische Künstlerin Marialuisa Capurso mit ihrem Projekt: RUBEDO.

Marialuisa Capurso versteht unter RUBEDO einen Prozess, der sich gegen die Unterdrückung und den Missbrauch durch patriarchale Machtstrukturen richtet. Rubedo verfolgt einen kollaborativen Ansatz und beinhaltet Workshops sowie Radiokompositionen.
                                                                                                     
Die Künstlerin hat auf der Webseite einen Aufruf veröffentlicht, sich an ihrem Projekt RUBEDO zu beteiligen.

Marialuisa Capurso ist Sängerin, Klangkünstlerin, Komponistin und Forscherin in den Bereichen Stimme, Performance, visuelle Kunst, Improvisation und Rituale. Sie absolvierte einen Bachelor in Jazz-Musik am Konservatorium „N. Piccinni“ in Bari und einen Master in neuen musikalischen Sprachen am Konservatorium „N. Rota“ in Monopoli. Sie hat weltweit von Musiker:innen, Tänzer:innen und Künstler:innen gelernt und mit ihnen zusammengearbeitet: u.a. Meredith Monk, Patricia Pardi, Carl Berger, Kent Carter, William Parker, Faheem Mazar.

Sie untersucht und erforscht den Bereich der akustischen Klänge und elektronischen Schnittstellen als Erweiterung der menschlichen Stimme, sowie die Verbindung zwischen Sprache und Bewegung. In kollaborativer Arbeit möchte sie einen Raum schaffen, der es den Teilnehmenden ermöglicht, aktiv zuzuhören, zu entspannen und somit einen neuen Blick auf sich selbst zu entwickeln.

Sie wird ihre Residenz in Weimar am 15. September 2021 beginnen.

Der vorherige Künstler der Radio Art Resideny in Weimar, Masimba Hwati, vollendete seine Zeit als Resident im Juli nach zahlreichen Performances, Künstlergesprächen, Auftritten im Radio und einer Radiokunstkomposition mit dem Titel Msika-Shika. Das Hörstück verhandelt Guerillaradios im simbabwischen Unabhängigkeitskrieg und dem Schwarzmarkt von Harare als Klangräume und Orte des Widerstands gegen koloniale und postkoloniale Machtstrukturen. Es wird am 22. Oktober um 00:05 Uhr (CET) auf Deutschlandfunk Kultur uraufgeführt.

Die Radio Art Residency Weimar ist ein Gemeinschaftsprojekt des Goethe-Instituts und der Bauhaus-Universität Weimar in Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt, Deutschlandfunk Kultur, EIGENHEIM Weimar/Berlin, ACC Galerie Weimar und Radio Lotte.