Beschreibung |
Transformative Justice (TJ) ist ein Ansatz, der sich mit einer Antwort auf (sexualisierte) Gewalt in unseren Umfeldern befasst. Dabei steht nicht die Bestrafung der gewaltausübenden Personen im Vordergrund, sondern die Unterstützung der Betroffenen und die Veränderung gesellschaftlicher Strukturen, die (sexualisierte) Gewalt begünstigen. Dieser Ansatz wurde von Trans* Personen und BIPoCs entwickelt, um langfristig gemeinsam gegen Gewalt vorzugehen und Sorgenetzwerke aufzubauen. Der Ansatz ist Polizeikritisch. Das Seminar hat zum Ziel, ein Verständnis für den TJ-Ansatz und die gesellschaftlichen Strukturen, die Gewalt begünstigen, zu entwickeln. Dies wird durch externe Referent*innen, umfassende Literatur und interaktive Workshops ermöglicht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf antirassistischen und queer-feministischen Ansätzen wie SafeR Spaces und Awareness-Teams sowie auf der Sensibilisierung für mediale und gesellschaftliche Narrative. Das erlangte Wissen soll in politische und wissenschaftliche Diskurse eingebracht und diskutiert werden. Marginalisierte Gruppen leiden auch im 21. Jahrhundert stark unter Krisen und veränderten Lebensumständen. Eine kritische Hinterfragung der weißen, Endo-cis-männlichen Dominanzgesellschaft ist daher erforderlich. Das Seminar betont die Bedeutung von gemeinsamer Bildungsarbeit, Awareness und kollektiver Unterstützung für Betroffene in allen Lebensbereichen, einschließlich des Universitätskontextes. Geplant sind zwei öffentliche Ganztages Panels mit Expert*innen wie Kollektiv Respons, Emilia Zenzile Roig, Transformative Justice Kollektiv Berlin, usw. Diese Panels umfassen Vorträge, Diskussionen, Workshops und "Küchentischgespräche" zum Erfahrungsaustausch zu den Themen: Einführung in Transformative Gerechtigkeit, Abolutionismus und Kritik an Abschiebegefängnissen, Psychatriekritik und ein Workshop zu Awarenessarbeit usw. Die Ziele sind die Erstellung eines Leitfadens nach Grundlagenvermittlung und Literaturrecherche sowie die Entwicklung eines Awarenesskonzepts für die Universität in Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsbüro und der Studierendenvertretung, alles in leichter Sprache. |
Voraussetzungen |
Offen für alle Studierenden (Bachelor und Master) sowie interessierte Lehrende und Mitarbeitende aller Fakultäten. Es werden auch öffentliche Veranstaltungen angeboten, um weitere Interessierte einzubeziehen. Hybride Teilnahme ist möglich. Grundlagenwissen in Queer_feministischen Theorien ist zum Vorteil. Es wird in deutsch gelehrt, Abgaben können auch in Englisch abgegeben werden. Einige Vorträge sind auch in English. |
Leistungsnachweis |
Gemeinsame Er- und überarbeitung eines universitären Awarenesskonzepts mit den Ansätzen der transformativen Gerechtigkeit. Master Studierende (für 6 ECTS) können zusätzlich eine freie Abgabe (Zine, Essay, Comic...) über einen der Inputs gestalten. Abgabe ist in deutsch und englisch möglich. Termine werden zu Beginn des Wintersemesters bekannt gegeben. |
Zielgruppe |
Die Veranstaltung wird als studentisches »Bauhaus.Modul« durchgeführt und steht allen Bachelor- und Masterstudierenden der Fakultäten Architektur und Urbanistik, Bauingenieurwesen, Kunst und Gestaltung sowie Medien offen. Bitte halten Sie vor der Anmeldung Rücksprache mit Ihrer Fachstudienberatung und klären Sie, ob diese Veranstaltung in ihrem Curriculum angerechnet werden kann. Bei Bedarf schließen Sie vor Veranstaltungsbeginn ein Learning Agreement (DE/EN) ab. |