Welche Rolle spielt räumliche Planung in Architektur, Bauwesen und Gesellschaft?
Die Lehrveranstaltung rückt das Zusammenwirken der drei Disziplinen in den Mittelpunkt einer Einführung in die räumliche Planung. Alle drei haben den Anspruch einer Gestaltung der gebauten Umwelt, die darüber hinaus gesellschaftliche Transformation und Einwirkung in natürliche Kreisläufe bedeuten kann. Planung wird hier oftmals allein als Einschränkung des freien Werks von Architekt:innen und Ingenieur:innen angesehen, obwohl der rechtsstaatliche Rahmen diese Freiheit zugleich auch erst ermöglicht. Geichfalls bestehen zwischen den verwandten Disziplin vielfältige Überschneidungen und Bezüge, aber auch einige bedeutsame Unterschiede hinsichtlich des Auftrags, der Gestaltungsaufgabe und der zeitlichen Perspektive.
Die Diskussion dieser Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Lehrveranstaltung soll einerseits zu einem interdisziplinären Verständnis beitragen, andererseits aber zu kontextsensitivem Entwerfen nicht nur in der immer wichtiger werdenden Bestandsentwicklung beitragen.
Die Studierenden verbreitern ihr bestehendes architektonisches und ingenieurtechnisches Wissen zu einem interdisziplinären Verständnis der räumlichen Entwicklung und Entwicklungssteuerung in der Bundesrepublik Deutschland und Europa, dessen Verschränkung mit kulturellen und ökonomischen Faktoren sowie dessen Folgen für Städtebau, Raumplanung und Infrastruktur. Sie verbreitern die Fähigkeit der ganzheitlichen Betrachtung von Städtebau, Stadttechnik und Siedlungsstruktur in ihren Grundzügen und in ihrer ökonomischen, kulturellen und politischen Dimension und lernen die räumlichen Politikinstrumente kennen, mit denen Bund, Länder und Gemeinden auf räumliche Entwicklungen reagieren. |