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WiSe 2024/25

Umwege. Kritik des Souveränitätsdiskurses (Theorien - Performanz - Medialität) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar SWS 2
Veranstaltungsnummer Max. Teilnehmer/-innen
Semester WiSe 2024/25 Zugeordnetes Modul PM "Filmkulturen - Extended Cinema 2"
Erwartete Teilnehmer/-innen
Rhythmus
Hyperlink  
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Mi. 11:00 bis 12:30 wöch. von 23.10.2024  Berkaer Straße 1 - Seminarraum 003      
Gruppe [unbenannt]:
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Lederle, Sebastian , Dr.phil.
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
M. A. Medienwissenschaft (M.A.), PV 2023 - 6
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie und Ästhetik
Fakultät Medien
Inhalt
Beschreibung

Was heißt es, Akteur:innen, einem Kollektiv, einer Gesellschaft oder einem Staat Souveränität zuzusprechen oder abzusprechen? Welche Vorstellungen davon, was es heißt, souverän zu agieren, sind für unser alltägliches Handeln selbstverständlich geworden? Wann erlauben oder gestehen wir uns zu, unsouverän zu wirken oder müssen diese Einschätzung hinnehmen? Es scheint nicht ohne weiteres möglich, den Selbstanspruch darauf Herr:in der Lage zu sein ohne weiteres von sich zu weisen oder abzugeben, wenn man an sich als einem handlungsfähigen Subjekt, das von sich als Urheber, Autor und Grundlage seines:ihres Lebens ausgeht, festhalten will. Selbst wenn man nicht immer nach Plan vorgeht oder den Umständen geschuldet anders als gedacht vorgeht, erscheint die Auffassung über ein bestimmtes Maß hinaus willenloser Spielball anonymer Kräfte zu sein weder als wünschenswert noch praktikabel noch erträglich.
Doch was geschieht, wenn man von sich als einem im Zentrum des Geschehens stehendem Subjekt, das souverän über sich und seine Pläne verfügt und die Lage im Griff hat, absieht und das Subjekt vom (Be)Gehen von Umwegen her versteht? Wer Umwege geht und kennt, geht mit der Angst vor der Zuschreibung der Unsouveränität anders um. Denn wer nicht den linearen Zu- und Durchgriff als conditio sine qua non der Selbst- und Fremdbeherrschung ansieht, sondern das Beschreiten von Umwegen als Operation der unvorhersehbaren wie unverfügbaren Welterkundung versteht, wird eher von Subjektivierung als von Subjekt sprechen. Wer nicht von sich aus Subjekt bereits startet, fragt danach, wie es zu dem Subjekt, von dem man scheinbar als Erstes ausgeht, kommt. Nicht zu wissen, wer man ist und wie man handelt, punktuiert den Anspruch auf Souveräntiät. Immer zu wissen, wer man ist und was zu tun ist, erliegt dem Phantasma ungebrochener Transparanz und Disponibilität. Das Umwegen im verbalen Sinn hingegen einer Operation, Praktik und Technik weist eine eigene Medialität der Unabsehbarkeit auf, weil es Aktuer:innen immer in eine Lage und Situation versetzt, aus der heraus erst Wege als solche gebahnt, gesucht und beschritten werden müssen. Kritik der Souveränität vollzieht sich als Delinearisierung des Denkens, Handelns und Vorstellens. Sie setzt eine Abwegigkeit und Abschweifigkeit in Szene, die die Schwächung von Souveränität von der paranoiden Angst davor, sie zu verlieren, entkoppelt und so ein medial-exploratives Selbst- und Weltverhältnis vertritt. Wer bereit ist Umwege zu gehen, entzieht sich der binären Alternative von Rand und Zentrum und entwickelt stattdessen einen Sinn fürs Randständige und eine Aufgeschlossenheit für Überraschungen, die bei Randgängen auftauchen.
Das Seminar widmet sich zum einen kanonischen Texten aus der Theorie zur Souveränität (zB Hobbes, Locke, Loick, Butler) und fragt dann nach einem anderen, umweghaften Diskurs randständiger Desouveränisierungseffekten und -phasen.

Literatur

Wird zu Beginn der LV bekannt gegeben.

Voraussetzungen

Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung und Diskussion der Texte und Materialien der LV

Leistungsnachweis

Regelmäßige aktive Teilnahme, Vorbereitung und Diskussion der Texte,
Teilleistungen (Reading Response oder Kurzessay), Seminararbeit

Zielgruppe

MA


Strukturbaum
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

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