Bauhaus.Listening.Workshop #1 - Montevideo

Wie hat das Radio unser Hören in den letzten 100 Jahren geprägt? Welche Praxis und Methoden des Zuhörens haben verschiedene Kulturen entwickelt? Wie verhält sich das Radio zu Machtstrukturen und Kolonialgeschichte? Welchen Beitrag könnte eine Kultur des Zuhörens in einer zunehmend globalisierten und gleichzeitig polarisierten Welt in Zukunft leisten?

Aus Bolivien im Jahr 1897 und den ersten etablierten Telekommunikationen bis zu den heutigen Gemeinschaftsradios der lebendigen Szene Lateinamerikas zeigt das Radio Konfigurationen von Macht und Widerstand auf. Dies ermöglicht es uns, Erzählungen im politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungsprozess der Region nachzuverfolgen. Dieses Projekt zielt darauf ab, einen Raum zu schaffen, der es Teilnehmern aus verschiedenen Orten ermöglicht, ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Werkzeuge für kooperative Verwaltung zu teilen. Wir möchten die Frage der Verantwortung für die kulturelle Technik des Zuhörens ansprechen und neue Modelle für die akustischen Medien der Zukunft entwickeln.

Im Bauhaus.Listening.Workshop werden wir im künstlerisch-performativen Prozess eigene Wahrnehmungsgewohnheiten beobachten, Methoden des Zuhörens erproben und unsere eigenen Radiogeschichten erzählen. Wir werden die Innovationspotenziale ergründen, die aus dem kulturellen Erbe der lokalen Radiolandschaften und ihrer (post)kolonialen Geschichte hervorgehen. Am Ende wollen wir uns der Frage nach der Verantwortung der Kulturtechnik des Hörens in einer sich wandelnden globalisierten, mobilen und kosmopolitischen Gesellschaft stellen und neue Modelle für akustische Medien der Zukunft entwickeln.

 

Teilnehmer*innen

Luis Alvarado Buh Records, Perú
Estefania Barnetche Colectivo Basura, Uruguay
August Black University of Colorado, Estados Unidos
Alejandra Carro Colectivo basura, Uruguay
Fátima González Donado Amazondas, Perú *
Alejo Duque HK4ADJ, CK:\WEB & radiolibre.cc, Colombia
Zezé Fassmor ZZ no TV, Perú-Argentina
Fernando Godoy Radio Tsonami, Chile
Lukas Kühne Director del Instituto de Música Facultad de Artes —UdelaR, Uruguay
Guely Morató Sonandes, Bolivia
Gabriela Munguía Electrobiota, Argentina
Federíco Musso Uruguay
Organización De Mujeres Originarias Aretede Y Radio La Voz Indigena Argentina *
Rodrigo Ríos Zunino Radio Tsonami, Chile
Luciana Rizzo Radio CASo Argentina
Lourdes Silva Uruguay
María Juliana Sotto Universidad Icesi, Noís Radio y Mutó, la radio, Colombia
Ana Laura López de la Torre Uruguay
Stephanie Lòpez Noís Radio y Mutó la radio, Colombia
Alfredo Thiermann EPFL Lausanne, Chile *
Pol Villasuso Uruguay
*Online-Teilnehmer*Innen

Nathalie Singer ist Professorin für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie arbeitete als Radiokünstlerin und Produzentin, komponierte für verschiedene Medien, publiziert zum Thema Klangkunst. Sie war Dramaturgin in der Hörspielabteilung von Deutschlandradio Kultur, wo sie neue Hörspielformate (Wurfsendung) entwickelte. Ihre künstlerische Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung von Radiokunstarchiven und deren künstlerische Vermittlung (Wanderausstellung Radiophonic Spaces). Aktuell hat sie den Bauhaus.Listening.Workshop ins Leben gerufen und interessiert sich besonders für die Kulturtechnik des Zuhörens und deren Potential zur Gestaltung neuer Umgebungen.

Florencia Curci arbeitet als Klang- und Radiokünstlerin, Performerin, Kuratorin und Kulturmanagerin. Curci ist Direktorin von CASo (Sound Art Center), einer Einrichtung des argentinischen Kulturministeriums zur Förderung der künstlerischen Forschung zu Klang, Radiokunst, experimenteller Musik und Hörstudien. Curcis Arbeit wurde von KunstRadio, AMEE, CA2M, Centro Cultural Kirchner in Auftrag gegeben und ihre Live-Performances wurden unter anderem beim Festival Aural, MediaLab Prado und Tsonami Sound Art Festival präsentiert.

Lefteris Krysalis ist Radio- und Klangkünstler sowie freiberuflicher Forscher. Er absolvierte seinen Bachelor in Kunstgeschichte und -theorie an der Athens School of Fine Arts und seinen M.F.A. in Media Arts and Design an der Bauhaus-Universität Weimar an den Lehrstühlen für Experimentelles Radio und Studio für elektroakustische Musik. Er war DAAD-Stipendiat und Gastdozent an der Bauhaus-Universität Weimar. Derzeit ist er künstlerischer Mitarbeiter am Experimentellen Radio und Projektkoordinator der Radio Art Residency Weimar.

Goethe-Institut Uruguay: Christiane Schulte (Institutsleitung) und Irene Müller (Programmkoordination) beschäftigen sich seit 2020 mit dem Thema Radiokunst – eine echte Entdeckung! Mit ihren Initiativen arbeiten sie daran, mehr Raum und Aufmerksamkeit für künstlerische Produktion und Reflexion von Radiokunst zu schaffen: auf lokaler, regionaler und europäischer Ebene.

The Bauhaus.Listening.Workshop ist Teil des SENSE.LAB an der Bauhaus-Universität Weimar. Das Institut für Wahrnehmungsfähigkeit und Bewusstseinsbildung wurde in Verbindung mit dem Neuen Europäischen Bauhaus ins Leben gerufen, um den Wandel und die Transformation unserer Gesellschaft auf ästhetische, integrative und nachhaltige Weise mitzugestalten.

The Goethe-Institut Uruguay fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland und pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit.

Goethe-Institut Uruguay | Sprache. Kultur. DeutschlandGathering in a Better World - Goethe-Institut Uruguay 

Über das Projekt

"Listening to the World - 100 Jahre Radio" ist ein Projekt des Goethe-Instituts, der Professur "Experimentelles Radio" an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, Deutschlandfunk Kultur und dem Haus der Kulturen der Welt. Es wird gefördert durch das Goethe-Institut sowie über das Projekt "Neues Europäisches Bauhaus" der Bauhaus-Universität Weimar. Die Entwicklung der "Transcultural Listening Map" wird vom Kreativfonds der Bauhaus-Universität Weimar gefördert.

Verantwortlich:


Geleitet von:
Nathalie Singer

Co-kuratiertdurch:
Florencia Gurci  

Unterstützt und organisiert vom: 
Goethe-Institut Uruguay und Lefteris Krysalis.  

Hier finden Sie das komplette Programm

Ort:

Goethe-Institut Uruguay
Christiane Schulte and Irene Mueller
Santiago de Chile 874
11200-Montevideo, Uruguay

Bauhaus.Listening.Workshops wollen die regionalen Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Hörens auf verschiedenen Kontinenten herausarbeiten: u.a. in Südamerika, Südostasien und im südlichen Afrika widmen sich Künstler*innen, Forscher*innen, Medienschaffende und Hörer*innen aus den jeweiligen Regionen verschiedenen Fragen rund um das Hören als Kulturtechnik in seiner Vielfalt und seiner transkulturellen Vernetzungen.