Einen Ort kann man nur vor Ort wahrnehmen. Nimmt man Raum oder Architektur wahr, so sieht man sich den Ort nicht einfach nur an, sondern setzt sich mit ihm in eine Beziehung.
Zukünftige Architekturschaffende müssen lernen, sich die Orte, an denen sie planen wollen, anzueignen: sie müssen Formen, Grenzen, Zwischenräume erkennen, sie müssen den Genius Loci, also den Geist des Ortes wahrnehmen und benennen können. Sie müssen sich mit den Farben, Materialien, Transparenzen und Reflektionen des Kontextes auseinandersetzen und dabei alle fünf Sinne zur Anwendung kommen lassen: eine Reise zum Ort des Ereignisses ist also unumgänglich.

Im Zweiten Kernmodul erfolgt die Fortsetzung der Bearbeitung des Themas. Ausgewählte Entwürfe werden modifiziert, es erfolgt eine Ausführungsplanung, der Entwurf wird im Maßstab 1:1 zur Realisierung gebracht. Die Entwürfe aus dem Ersten Semester werden als Diskussionsgrundlage genutzt, um eine modulare Struktur zu entwickeln, die ihre kulturelle Wurzel in der Bauform nicht leugnet und zugleich offen für unterschiedlichste musische Nutzungen ist.

Eine wesentliche Erkenntnis der Studierenden ist die notwendige Prozesstauglichkeit der Planung vom Objekt bis zur Logik im Prozessablauf, Gebrauch und im Recycling. Serielles Bauen, Montagefreundlichkeit, Rückbaubarkeit und Nachhaltigkeit sind Aspekte, die an unserer Professur in der Lehre vermittelt werden.

Verantwortlich:

Fakultät Architektur und Urbanistik

Dr. Ing. Luise Nerlich
Dozentin und Projektleitung Bauhaus-Universität Weimar,
kommissarische Leitung der Professur Bauformenlehre

Tel.: +49 (0) 36 43 / 58 31 49
E-Mail: luise.nerlich[at]uni-weimar.de