Die unumkehrbare richtung der Zeit (Video, 60 min)

Fakultät: Gestaltung, Studiengang: Lehramt an Gymnasien - Kunsterziehung

Der Film ist ein Zusammenschnitt von Sequenzen, in denen verschiedene Personen, die während der Zugfahrt aus dem Fenster schauen, gezeigt werden. Die Kameraeinstellung ist statisch, gezeigt wird immer der gleiche zweigeteilte Bildausschnitt. Auf der linken, dunklen Seite sitzt immer die Per- son, die den Blick nach vorn (rechts) in den hellen Bildteil (zum Fenster) gerichtet hat. Im Bildvordergrund sitzt die Person, Fenster und Zugwand bilden die Grenze zum Bildhintergrund. Der meist, durch die Geschwindigkeit verzerrte, unscharfe und helle Hintergrund hebt sich auch durch die Rahmung des Fensters in einem starken Kontrast zum gedämpften Vordergrund ab. Nur in Momenten äußerer Dunkelheit, wenn die Landschaft nah heranrückt oder ein vorbeifahrender Zug die Sicht verhindert verschmilzt das Bild von Innen und Außen und die Person wird in der verdunkelten Scheibe reflektiert. Auf diese Art entsteht kompositorisch ein Spannungsfeld zwischen Innen und Außen, hell und dunkel, nah und fern, ruhig und bewegt, deutlich und undeutlich - statisch und rasend schnell. Durch den Fokus auf die Gesichtszüge der Dargestellten wirkt der Blickwinkel einerseits sehr intim, durch den Kontext des öffentlichen Raumes anderseits aber auch profan. Man fühlt sich den Porträtierten verbunden und doch unnahbar fremd, da sie entrückt und in sich gekehrt erscheinen. In dieser Spannung, die eine Leerstelle für den Betrachter eröffnet, entfalten sich Möglichkeiten für die Rezeption des Films.

Teilnehmer

Zugreisende.

Betreuer

Anke Stiller

Art der Präsentation

Film

Adresse

(sonstige)

Raum

Stellwerk Theater im Bahnhof

Dieses Projekt nimmt am Bauhaus Essentials 2013 / GRAFE-Kreativpreis teil.

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