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Der Bau der Schalung und der Kanus

"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher."
Albert Einstein

Am Anfang ward eine Idee geboren.
Und die Kassen waren wüst und leer; und die Studenten standen blank auf der Erde herum.
Und der Sponsor sprach: Hier habt ihr ein Budget! Und das Geld floss reichlich. Und der Sponsor sah, dass es gut war.

Und so begannen die Studenten eine Bootssform zu entwickeln. Schnell sollte sie sein, und gut zu manövrieren und leicht und einfach herzustellen und schön musste sie aussehen. Doch sie hatten nicht mit den Naturgesetzen gerechnet. Und so entstand eine Form für ein langes sehr schnelles Kanu, dass sich aber nur schwer manövrieren liess.
Doch die Studenten hatten in der Mensa Weisheit gelöffelt. Und deshalb bauten sie eine wiedeverwendbare teilbare Holzschalung. So konnten sie viele Boote aus Beton bauen und immer bessere Arbeitsmethoden entwickeln. Das Gesetz der Serienproduktion war entdeckt - Halleluja!

Eine Idee ward geboren!
Aller Anfang ist schwer! Doch bis zu einem fertigen Endprodukt waren noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Zuerst musste ein Bauplatz gefunden werden - Die Bauhaus-Universität Weimar stellte grosszügerweise ihr Heizhaus zur Verfügung. Danach brauchten wir Schalmaterial - PERI war so freundlich uns einige Platten und Träger zu überlassen. Der Rest wurde gekauft.

Danach begann die Arbeit. Die Spantenprofile wurden auf die Platten aufgezeichnet und vom freundlichen Mann im Holzlabor ausgesägt. Danach wurden die Platten geteilt, zwecks späterer Teilbarkeit der Schalung, und lotrecht auf vier Grungträgern befestigt.

Fürs Foto darf hier jeder mal anfassen. Auch sonst ist es gut, wenn sich viele an der Formgebung des Bugs beteiligen - wird er schief, gibts keinen Schuldigen. Aber mal im Ernst, die Anpassung der Sperrholzleisten an die Spantenform, mit ihrer räumlichen Wölbung, ist eine echte Geduldsarbeit, bei der man stets eine Hand mehr braucht, als man zur Verfügung hat.
Klar das solch defiziele Angelegenheiten Chefsache sind.
Die Bugform ist Chefsache!
Der Bug ist fertig!
Jetzt mussten nur noch ein paar Kleinigkeiten gerichtet werden: Entgraten, Unebenheiten abschleifen, Risse, Spalten und Dellen zuspachteln, Glattschleifen, wieder Spachteln, Polieren, Entstauben, Beschichten, Schalungshaut blasenfrei aufbringen, Höhen anbringen, Profile für die Abschlusskante vorfertigen und Profile fixieren und stabilisieren, Reinigung der Schalseite.

Das Gröbste ist geschafft!
Chef bei der Arbeit! Stefan demonstriert hier, wie man unter Einsatz modernster Arbeitsmethoden eine maximale Flächenleistung bei minimalem Zeitaufwand erreicht. Leider sind planschleifende Geräte auf gekrümmten Flächen denkbar ungeeignet, weshalb wir zur vorzeitlichen Methoden zurückkehren mussten. Trotzdem ein schönes Bild, Stefan. Aber warum sehen wir dich nicht mit Spachtel, Schleifpapier und Lappen?

Fehlt nur noch der Beton. Eigentlich ist es ja falsch von Beton zu reden, denn bei einem Grösstkorn von 0,5 mm ist der Begriff "Feinstmörtel" sicher passender. Wie auch immer, unser Mischmeister Marco hat nach zeitraubenden Forschungen endlich eine Rezeptur gefunden, die sowohl in Verarbeitbarkeit, Festigkeit und Rohdichte unseren sehr hohen Ansprüchen genügte. Und weil wir so nett sind, geben wir dieses Know How einfach so der Öffentlichkeit preis:

830,4 kg/qm CEM I 42,5R-HS
89,0 kg/qm Quarzsand 0/0,5
138,7 kg/qm Liaver 0/0,5
166,1 kg/qm Elkem Slurry
207,6 kg/qm Leitungswasser
16,6 kg/qm Glasfasern 6 mm
5,0 kg/qm Verögerer
8,3 kg/qm Fliessmittel

w/z=0,35

In der Mörtelküche brodelts!
Was das Boot zusammenhält! Als Bewehrung verwendet wir Glasfaser-Roving-Matten aus dem SÄCHSISCHEN-TEXTILFORSCHUNGSINSTITUTES e.V., das in Chemnitz beheimatet ist.
Alles klar zum Betonieren!
Jeder Spant bitte einzeln!
Es geht los!
Diese Walzen sind teuer!
Frauen voran!
Vorsichtig Mädels!
Hier demonstriert Dirk, wie man mit viel handwerklichem Geschick und Augenmaß auch die beste Oberfläche noch verbösern kann. Er benutzt dazu eine Glättspachtel, ein HighTech-Werkzeug, dass uns vom Betonlabor des FIB unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde.
Der Mann fürs Feine!
Zu Gleich! Abtransport
Schwimmkörper Für alle Fälle - Schwimmkörper!


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