Entwurfsbegleitendes Seminar zu dem Projekt “Monolithisch”
Kooperation
Lehrstuhl Entwerfen und Raumgestaltung
Lehrstuhl Entwerfen und Baukonstruktion
Thema:
Das wachsende Bewusstsein für die ökologischen Folgen unseres Energieverbrauchs hat zu einer beschleunigten Entwicklung bei Baustoffen und Bautechnik geführt, um mit diesen Mitteln den Energieverbrauch für das Heizen und Kühlen von Gebäuden zu vermindern.
Nachhaltigkeit in der Architektur erfordert eine vielschichtige Herangehensweise an den Planungs- und Bauprozess, der nicht nur Faktoren wie Funktionalität und Wirtschaftlichkeit beinhaltet, sondern auch andere Parameter wie die CO²-Bilanz, Wiederverwertbarkeit der Materialien sowie deren Dämmeigenschaften berücksichtigt.
Die überwiegende Antwort der Bauindustrie auf diese Herausforderung waren immer komplexer geschichtete Fassadenaufbauten, deren Wiederverwertbarkeit und ökologische Auswirkungen wir noch nicht abschätzen können.
Traditionelle monolithische Konstruktionen haben bisher nicht mit den steigenden Anforderungen an Energieeinsparung mithalten können, wodurch sie ihre ehemalige Vormachtstellung in der architektonischen Landschaft eingebüßt haben.
Die Folge dieser Entwicklung ist eine schrittweise Verfälschung des Begriffs ‘monolithisch’ im architektonischen Diskurs und in den Fachmedien. ‘Placebo’-Konstruktionen, die einem monolithisches Erscheinungsbild nacheifern haben Hochkonjunktur, dabei werden essentielle Eigenschaften des Monolithischen, wie Tragen, Masse und Klang ignoriert.
Aktuelle baustofftechnische Entwicklungen, die Dämmmaterialien, tragende Materialien und deren Kombination erforschen, haben die Einsetzbarkeit von Techniken, die den Begriff “monolithisch” entsprechen, wieder ermöglicht.
Wir dürfen den Verfall unseres Verständnisses von ‘monolithisch’ und dem damit einhergehenden schrittweisen Ersetzen unserer Vorstellung von Authentizität durch die der bloßen visuellen Erscheinung nicht akzeptieren.
Ziel:
Das Seminar setzt sich zum Ziel die konzeptionelle Definition des Begriffs ‘monolithisch’, seine historische, ikonografische und sprachliche Bedeutung durch den Dialog relevanter Disziplinen nachzuzeichnen.
Mit Hilfe von Vorträgen der MFPA und der Baustoffindustrie wird der aktuelle Forschungsstand dargestellt, zudem werden Architekten und Ingenieure Projekte vorstellen, welche die Natur des Monolithischen erforschen.
Erkenntnisse aus diesen Ansätzen sollen in einen abschließenden Austausch münden, der folgende Notwendigkeiten behandelt:
– Requalifizieren des Begriffs ‘monolithisch’ im aktuellen Architektur-Diskurs
– Aufbau einer Kartei von Baustoffen, die das Attribut ‘monolithisch’ verdienen
– Ausarbeitung der Eigenschaften der einzelnen monolithischen Baustoff
– Bennen von möglichen Forschungspotential einzelnen Baustoffe
1. Veranstaltung:
Donnerstag, 11.04.2013, 9:15 Uhr
Raum wird noch bekannt gegeben!
Die Einschreibung erfolgt automatisch zu dem Entwurf Monolithisch.