Hard Core
Zement, Steine
2017

Comeback des Revolutionären im Alltäglichen.
Wenn man das erste Mal auf die Betoneier trifft und dann noch auf ihren Macher, weiss man, was Phase ist. Hier werden keine Kompromisse gemacht, hier trifft hart auf weich, kernig auf nachgiebig, kraftstrotzend auf weinerlich.
Check.
Ein Alltagsobjekt kriegt Konturen. Ein Produkt künstlerischen Handelns, das zum Handeln verleiten will. Zu erkennbar absichtsvoll? Mhm, vielleicht ein bisschen zu viel des männlichen Getues, etwas zu nah am zeitgeistigen Gequatsche von „Cochones“, überselbstbewusst, kein Bock auf Politisch-Korrekt-Sein? Aber warum auch nicht? Weniger geht immer.
Die Eierskulptur verlockt dazu, sich gehen zu lassen, dem Gewohnten nachzugeben. Sich nicht mehr weiter damit zu beschäftigen. Aber auch, spontan Strömungen von Angst und Wut zuzulassen, kein Hinterfragen, just do it! „Kann ich mit den Eiern nicht auch werfen?“ Klar doch! Mehr denn je, jetzt haben sie echt Wirkung. Voll auf die zwölf. Endlich!
Im althergebrachten Sinne revolutionär und zugleich gegensätzlich zum Alles-Geht dieser Tage. Steht auf, steht auf, steht für etwas auf! Und wenn es dafür des Eierwerfens bedarf. Echte oder diese Echten. Das rohe Ei als das ursprüngliche Symbol der Einfühlsamkeit, des Werdens, dessen, worum es im Leben geht. Genauso sehr das Ei aus Beton als Bildnis, für sich und seine Überzeugungen einzutreten.
Könnte passen.

Andreas Krüger