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News aus der Fakultät

Erstellt: 29. Juni 2017

Von der Forschung in die Praxis: Thüringen fördert »Umweltorientiertes Verkehrsmanagement«

In Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar entwickelte die Stadt Erfurt ein Konzept intelligenter Verkehrssteuerung. Ziel ist die Reduzierung von verkehrsbedingten Emissionen. Nach erfolgreicher Testphase wird das Projekt jetzt stadtweit umgesetzt. Für die Realisierung stehen Fördermittel in Höhe von vier Millionen Euro zur Verfügung.

Seit mehreren Jahren widmen sich Forscher der Professur Verkehrssystemplanung  innovativer Lösungen zur Reduzierung von Feinstaub. Am Beispiel der Stadt Erfurt wurde ein gesamtheitliches, umweltorientiertes Verkehrsmanagement-Konzept  entwickelt, welches auf aktuellen Verkehrs-, Klima- und Umweltdaten basiert. Am 28. Juni 2017 überreichte Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, einen Fördermittelbescheid in Höhe von vier Millionen Euro an den Oberbürgermeister der Stadt Erfurt Andreas Bausewein.

Intelligente Ampelschaltung

Grundlage der intelligenten Verkehrssteuerung ist die Annahme, dass ungünstige Wetterlagen zur Überschreitung von Emissions-Grenzwerten beitragen. An Tagen mit hohen Schadstoffwerten könnte der Verkehr durch eine gezielte Ampelsteuerung zeitlich und räumlich verlagert werden, erläutert Prof. Dr. Uwe Plank-Wiedenbeck, Direktor des Bauhaus-Instituts für zukunftsweisende Infrastruktursysteme  (b.is), das Konzept. Durch die frühzeitige Ampelregulierung am Stadtrand würden weniger Autofahrer ins Zentrum gelangen. »Pförtnern« nennt Plank-Wiedenbeck das Prinzip. Dabei könnten Autofahrer ihre Wagen auf Parkplätzen abstellen und in Busse und Straßenbahnen wechseln.

Im Rahmen des Kooperationsprojektes »Umweltsensitive Verkehrssteuerung - Erarbeitung einer Methodik bezüglich Erfolgskontrolle und Monitoring des Umwelt-orientierten Verkehrsmanagements Thüringen« wurden die komplexen Steuermechanismen zur Verkehrsregulierung implementiert und optimiert. Als Referenzobjekte dienten die Beispiele Bergstraße und Leipziger Straße in Erfurt.

Stolz kommentiert Plank-Wiedenbeck die langjährige Arbeit im Verbund mit Stadt, Land und dem Ingenieurbüro pwp-systems  aus Halle (Saale): »Saubere Luft ist ein einklagbares Recht, Mobilität ein Grundbedürfnis der Menschen. Uns ist es gelungen, mit intelligentem Verkehrsmanagement beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Anders als Städte wie München oder Stuttgart, hat Erfurt nun die Instrumente und das Know-how, die Grenzwerte für Feinstaub und NOx einzuhalten. Dabei wird der Verkehr nur soweit wie nötig eingeschränkt, was für eine große Akzeptanz in der Stadt gesorgt hat.«

Forschungskooperation läuft weiter

An diese Erfolge anknüpfend, bewilligte das Bundesverkehrsministerium Anfang 2017 ein weiteres Kooperationsprojekt von Bauhaus-Universität Weimar und Landeshauptstadt Erfurt. Ziel des Projektes »Fahrzeugnavigation auf Basis multimodaler strategiekonformer Mobilitäts- und Situationsinformationen« (FAMOS) ist es, Systeme zur Fahrzeugnavigation auf Basis von Mobilitäts- und Situationsinformationen zu entwickeln. Das Verbundvorhaben hat ein Volumen in Höhe von 1,3 Mio. Euro und wird in 2019 beendet sein.     

Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Uwe Plank-Wiedenbeck
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Bauingenieurwesen
Professur Verkehrssystemplanung
Marienstr. 13D, Zi. 105
99423 Weimar
Tel.: +49 (0) 36 43 / 58 44 72
E-Mail: uwe.plank-wiedenbeck[at]uni-weimar.de

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