TURNkey

Von allen Naturgefahren fordern Erdbeben die meisten Todesopfer und verursachen nach schweren Stürmen die zweithöchsten jährlichen wirtschaftlichen Schäden. Von 2006 bis 2015 gab es in Europa 21 erdbebenbedingte Katastrophen, die 1.049 Todesopfer forderten, über 18 Milliarden Euro an wirtschaftlichen Verlusten verursachten und 284.000 Menschen betrafen. Das Risikobewusstsein und die Wahrnehmung seismischer Bedrohungen haben in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit und bei den politischen Entscheidungsträgern in vielen europäischen Ländern zugenommen. Es wird zunehmend erkannt, wie wichtig es ist, zur Minderung der seismischen Risiken beizutragen, indem das Potenzial der Erdbebenvorhersage und -frühwarnung bestmöglich genutzt und im Fall eines Erdbebens Mechanismen vorliegen, um schnell reagieren zu können.

Das TURNkey-Projekt, das von der EU im Rahmen vom HORIZON 2020 Programm: H2020 – SC5 – 2018 – 2 (Aktion RIA - Research Innovation Action) finanziert wird, befasst sich mit den Themen der operationellen Erdbebenvorhersage (OEF), auch zeitabhängige Gefährdungsabschätzung genannt, sowie der Erdbebenfrühwarnung (EEW) und ihrer Anwendung, sowohl in Echtzeit (während eines Ereignisses) als auch nahezu in Echtzeit bei der schnellen Reaktion auf Erdbebeneinwirkungen (RRE). Der Schwerpunkt von TURNkey liegt darin, die Lücke zwischen theoretischen Systemen und ihrer praktischen Anwendung in Europa zu schließen, um die seismische Widerstandsfähigkeit vor, während und nach einem Schadenbeben zu verbessern.

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