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Erstellt: 02. September 2024

Deutsch-irakische Partnerschaft - Forschungsaufenthalt an der Bauhaus-Universität Weimar

Im Rahmen des vom DAAD geförderten Projekts mit dem Titel „Towards Earthquake Mitigation in Iraq: EMS-98 Adopted Vulnerability Assessment of Existing Buildings“ (Ta'ziz Short-Term Measures 2024) fand im August 2024 der planmäßige Forschungsaufenthalt der irakischen Partner in weimar statt. Das von der Bauhaus-Universität Weimar (BUW) in Zusammenarbeit mit der University of Sulaimani (UoS) und der Tishk International University (TIU) koordinierte Projekt zielt darauf ab, die Erdbebensicherheit von Gebäuden im Nordirak durch Zusammenarbeit und Wissensaustausch zwischen deutschen und irakischen akademischen Einrichtungen zu verbessern.

Der Forschungsaufenthalt fand vom 7. August bis zum 31. August 2024 statt und umfasste acht Studierende sowie fünf Mitarbeiter von den beiden Partneruniversitäten. Während dieser Zeit nahmen die Studierenden an der Bauhaus Summer School 2024 teil und besuchten spezielle Weiterbildungskurse, Workshops und gesellschaftliche Veranstaltungen, die von der BUW angeboten wurden. Diese Aktivitäten boten den Studierenden wertvolle Gelegenheiten, ihre akademischen und beruflichen Fähigkeiten zu erweitern, ein tieferes Verständnis für seismische Bewertungstechniken zu entwickeln und die internationale akademische Zusammenarbeit zu fördern.

In Weimar fand auch ein Projekttreffen statt, an dem Vertreter der BUW, darunter Jun.-Prof. Dr.-Ing. L. Abrahamczyk, M.Sc. P. L. Hasan, M.Sc. B. Bapir, der UoS, darunter Prof. Dr. S. Kurshid, Dr. A. Mohammed, Dr. S. Rashid und Dr. B. Hamah Saeed, und der TIU, vertreten durch Dr. B. Haidar und M.Sc. H. Muslih, teilnahmen. Das Treffen bot eine Plattform, um den Projektfortschritt zu überprüfen, die verbleibenden Aufgaben und Ziele zu besprechen und die anstehenden Aufgaben zu verteilen. Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten gehörten Absprache zu den Aufgaben im Projektmanagement, eine Überprüfung der erwarteten Ergebnisse und die Planung künftiger Maßnahmen und Kooperationen.

Ein wichtiges Ergebnis des Forschungsaufenthalts war die Entwicklung eines umfassenden Handbuchs für die Bewertung bestehender Gebäude und die Beschreibung guter technischer Praktiken für die Bewertung seismischer Risiken. Dieses Handbuch, das von der Arbeitsgruppe gemeinsam im Rahmen des Projektes entwickelt wird, soll von staatlichen Stellen und Interessengruppen im Irak als Leitfaden für die Bestandsaufnahme von Gebäuden und als Grundlage für die Entwicklung von Sicherheitsvorschriften für Gebäude verwendet werden.

Während des Forschungsaufenthalts wurde außerdem eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen der BUW und der UoS unterzeichnet. Diese MoU zielt darauf ab, die weitere Zusammenarbeit, gemeinsame Forschungsbemühungen und den Austausch von Studierenden zwischen den Institutionen zu fördern und das Engagement für die laufende akademische Zusammenarbeit und den Kapazitätsaufbau im Bereich der seismischen Sicherheit und Ingenieurwissenschaften zu verstärken.

Das Projekt wird vom Professur Komplexe Tragwerke an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltingenieurwesen der Bauhaus-Universität Weimar unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr.-Ing. Lars Abrahamczyk geleitet. Zu den aktiven Mitwirkenden der BUW gehören die Doktoranden M.Sc. Peshawa Luqman Hasan und M.Sc. Baban Bapir, die eine zentrale Rolle bei den Forschungs- und Koordinierungsbemühungen des Projekts gespielt haben. Diese Initiative stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Verknüpfung von akademischer Forschung mit praktischen Anwendungen dar und unterstreicht das gemeinsame Engagement aller beteiligten Institutionen zur Verbesserung der Sicherheit und Widerstandsfähigkeit von Gemeinden in seismisch aktiven Regionen.

Die Fortschritte und Ergebnisse des Projekts unterstreichen die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Herausforderungen und verdeutlichen die wichtige Rolle von Forschung und Bildung bei der Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber Naturgefahren. Das Projekt endet im Dezember 2024, wobei für Oktober ein Forschungsaufenthalt im Irak geplant ist. Während dieses Aufenthalts werden Daten über den Gebäudebestand erhoben und Workshops für irakische Studierende an beiden Partneruniversitäten abgehalten. Diese Aktivitäten sollen die Ziele des Projekts weiter unterstützen und die praktische Anwendung der im Rahmen der Zusammenarbeit gewonnenen Erkenntnisse verbessern.