GMU:Drawing: the natural-scientific gaze/Juliane B

From Medien Wiki

DIE FORMUMSCHREIBENDE LINIE

Ich sitze im Zug und Landschaften fliegen an mir vorbei.
Die Bilder vor meinem Auge verändern sich sekündlich.
Große Flächen, kleine Flächen, lange Flächen, gewölbte Flächen.

Der Horizont teilt Himmel und Erde.
Ich sehe eine Linie. Ich sehe zwei Linien, drei, hunderte.

Spuren die der Wind, die Tiere oder die Menschen in den Feldern hinterlassen haben,öffnen sich meinem Auge als durch Linien durchtrennte Flächen und fügen sich beim zweiten Blick als Einheit wieder zusammen.
Bäume, Häuser, Wege oder Menschen werden zu Linien und ergeben in meinem Kopf ein Abbild einer abstrahierten Welt in Strichen.
Die formumschreibende Linie löst sich auf und bildet sich neu.
Selbst die dichten Wolken am Himmel lassen weiche Linien erkennen.
Ich schließe die Augen, öffne sie wieder.
Statt milchiger Linien sehe ich nun kugelförmige Gebilde.

In meiner Arbeit taste ich mich an den Linien entlang, löse sie auf, setze neue Linien und bilde dadurch neue Flächen.
Flächen die aus Linien bestehen und aus ihnen entstehen.
Dazu wähle ich verschiedene Ausschnitte in der Natur.
Ich betrachte sie als Ganzes und abstrahiere verschiedene Flächengebilde oder einzelne Linien neu.

Ich arbeite in der Natur und werde unterschiedliche Zeichenmaterialien verwenden.
Aquarell, Bleistift, schwarzer Stift, Kugelschreiber, Buntstift.
Als Zeichenpapier verwende ich verschiedene Größen an weißer Hartpappe mit abgeflachtem Rand.

Größen:
42 x 31,5
40,5 x 33
43, 28,5
33 x 14
26x14
19 x 18
18,5 x 16,5 ecetera

Als abschließende Präsentation, im April, möchte ich meine Arbeiten in den Räumen der Universität ausstellen.


Dokumentation

In die Natur. Fotoapparat dabei.

Zeichnen was das Auge sieht.

Unzufriedenheit kommt auf. Was neues muss her.
Dreiecke zeichnen. Dreiecke schneiden. Dreiecke kleben.

DIE FORMUMSCHREIBENDE LINIE

Landschaft,
Linie, Form. aufgelöst.
Acker, Wege, Sträucher in die Senkrechte gelegt.
Punkte, Striche, Linien bilden sich neu.
Überlagern sich.


Nutzen schon da Gewesenes. Breiten sich aus. Falten sich zusammen.
Finden eine Form.

Sie streben nach einer klaren Linie.
Nach Zusammenhängen und suchen den tieferen Sinn.
Stattdessen, inneres Chaos, gespickt mit Leerräumen.

Sie geraten in Wallung und gruppieren sich neu.
Ein Tanz.
Bewegung liefert Sauerstoff. Linien finden sich. Das Chaos kommt zur Ruh.

Nach langer Zeit stürmiger Tänze und lautloser Stille,
kommen neue Linien und erkunden das schon da Gewesene.
Bereiten neu zu beschreitende Wege.
Sie greifen ein.
Sie verändern.

Und bilden neu. Landschaft.