User:Felixandrae

33 editsJoined 21 May 2010

Arbeiten im Seminar "User Manuals":


Aufgabe 1: Agenten der Agitation

Aufgabe 2: Lost in navigation

Aufgabe 3: Ab-use it!


Aufgabe 1: Piktogramme (Widerstand)

Entsprechend der Themenstellung „Agenten der Agitation“ - in meiner Auslegung die politische Agitation - entwarf ich für einen fiktiven(?) Überwachungsstaat eine Serie von Stempelmotiven, welche die Kennzeichnung der Bürger im Bezug auf die Ausprägung ihrer Widerstandshaltung in den über sie angelegten Akten ermöglicht.

Angelehnt an die Kategorisierung des Widerstands nach Detlef Peukert* in die vier Stufen „Nonkonformität“, „Verweigerung“, „Protest“ und „(aktiver) Widerstand“ entstand für dieses Projekt das vorliegende sechsstufige Modell durch eine Erweiterung um die unterste Stufe (passiver Widerstand) und oberste Stufe (Terrorismus). Die Einführung der Kategorie „Terrorismus“ geschah insbesondere im Hinblick auf den immens gestiegenen Gebrauch des Begriffs in der Politik seit Beginn des 21. Jahrhunderts, welcher unter Umständen leicht den Eindruck erwecken könnte, sämtlicher Widerstand jeglicher Form werde nur noch als Terrorismus bezeichnet. Dass mit der Kategorie „passiver Widerstand“ selbst jene gekennzeichnet werden, die ihre Meinung lediglich daheim dem Fernseher mitteilen – also letztendlich ein jedem widerständische Aktivitäten unterstellt werden – unterstreicht ganz besonders die Paranoia, die hinter dieser Einteilung steckt.

Die Gestaltung und Konzipierung als Stempel drückt sich in mehreren Punkten aus: - Zunächst einmal wurden die Piktogramme möglichst schlicht gehalten, sodass sie auch gestempelt zu erkennen sind (wobei dadurch, dass sie eben doch nur gedruckt bzw. als Bild gezeigt werden, konnte ich hier und da doch ein wenig detailverliebter zu Werke gehen). - Dass der Rahmen der Piktogramme durch einen solch breiten Rand gebildet wird ist der Aufgabe der Stempel als Warnhinweis geschuldet. Selbst auf einer ansonsten dicht beschriebenen Akte sticht das Stempelbild ins Auge. - Obwohl ich zunächst eine zweifarbige Variante der Serie gestaltet hatte, entschied ich mich schließlich für eine Gestaltung in Schwarz auf Weiß. Zwar setzten die einzelnen roten Elemente Akzente, die das Verstehen etwas erleichterten, doch auch ohne Hervorhebungen sind die Piktogramme gut zu erschließen. Hinzukommend wäre es sehr aufwändig, im Falle einer tatsächlichen Anwendung als Stempel die Zweifarbigkeit umzusetzen.

Die sechs Piktogramme:


Die sechs Stufen im Überblick:


Skizzen:


Ein früherer Entwurf (deutsche Politik verstehen):


Verwendete Mittel:
Stift, Papier
Corel Draw 9
The Gimp 2.6


Siehe auch:
http://web.uni-weimar.de/medien/wiki/MODEN:USER_MANUALS/agitationsagenten#Felix_Andrae_.E2.80.93_Formen_des_Widerstands

*Detlev Peukert: Die KPD im Widerstand. Verfolgung und Untergrundarbeit an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945, Wuppertal 1980.


Aufgabe 2: Meine persönliche Landkarte der Musik

Für die Aufgabe „Lost in Navigation“ entschied ich mich für die Darstellung eines Themenfeldes, welches üblicherweise nicht in Form von Karten dargestellt wird: Meine persönlichen Musikvorlieben. Hierfür bediente ich mich dennoch der typischen Elemente kartographischer Abbildungen - wenn auch stark reduziert und vereinfacht, um Übersichtlichkeit zu gewährleisten.

Städte repräsentieren Musiker und -gruppen, die Größe zeigt dabei die Anzahl der Alben an, welche ich besitze. Befinden sich „Städte“ in der Nähe voneinander, so liegen auch die entsprechenden Bands in der ähnlichen Musikrichtung und werden durch „Straßen“, also Verbindungslinien miteinander verknüpft. Sofern es zwischen einzelnen Bands Gemeinsamkeiten wie gleiche Musiker in mehreren Gruppen, zusammen gespielte Tourneen, Split-Singles und ähnliches gibt, werden sie durch „Hauptstraßen“, also stärkere Linien, verbunden. Als Orientierungshilfe dient der Musikrichtungen-Kompass, welcher verdeutlicht, dass die Anordnung der Bands auf der Karte den vier Musikrichtungen folgt, welche ich am meisten höre. Hierbei ist natürlich zu bedenken, dass dieser Kompass für sich allein genommen, wie auch sein Vorbild aus der Realität, nur zur groben Navigation geeignet ist, da auch viele Mischformen oder völlig andere Musikrichtungen auf der Karte vorkommen.

Inspiriert wurde diese durchaus untypische Darstellungsweise durch die Internetseite music-map.com, auf welcher nach Eingabe einer Band, dazu passende (d.h. ähnlich klingende) Bands wie bei einer Mind-map drumherum angeordnet werden. Hierdurch soll die Suche nach neuen Musikern vereinfacht werden. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die vorliegende persönliche Musiklandkarte. Wenn jemand mit mir Musik austauschen will, so muss diese Person nicht der Reihe nach durch die CDs im Regal und die Ordner auf der Festplatte durchsehen, sondern kann sich ausgehend von einer Band, die sie bereits kennt, auf der Musiklandkarte entlang der Straßen oder auch völlig willkürlich treiben lassen. Während die Anordnung der Musiker bei music-map.com auf einer vorherigen Befragung der Nutzer hinsichtlich ihrer Musikgewohnheiten beruht, blieb im Fall der Musiklandkarte die Recherche einzig mir überlassen.

Die Eingrenzung der Musiker geschah ganz simpel indem jede Band, von der ich nicht nur ein einziges Lied besitze und die ich öfter als nur ein oder zwei mal gehört habe in der Karte einen Platz fand. Die grobe Einteilung in Musikrichtungen ist zumeist sehr offensichtlich und lässt sich schlicht durch das Anhören feststellen. Aufwändiger ist hingegen, bezüglich der Beziehungen zwischen den Bands zu recherchieren. Teilweise hat man von befreundeten Bands, gemeinsamen Touren oder Liedern bereits Kenntnis, wenn man sich nur aufmerksam die CD-Hüllen und Internetseiten der Musiker durchliest, zum Teil halfen im Zweifelsfall Wikipedia und Fanforen.

Somit entstand ein überaus subjektives Projekt, das zwar nicht über den Horizont meines musikalischen Wahrnehmungsbereiches hinausblickt, aber andererseits auch gar keinen Anspruch auf allumfassenden Überblick erhebt, sondern im Gegenteil meinen persönlichen Musikgeschmack repräsentiert.

Die Karte:

Entwürfe:

Vorarbeiten:


Verwendete Mittel:
Stift, Papier
Xara Xtreme 0.7 Linux Edition


Siehe auch: http://web.uni-weimar.de/medien/wiki/MODEN:USER_MANUALS/lostinnavigation#Felix_A_-_Die_Landkarte_der_Musik


Aufgabe 3: Formeln des Alltags

Die Vorgabe der Abschlussaufgabe lautete schlicht, aber klar: Abuse it! Wir sollten die üblichen Darstellungsmittel von Handlungsanweisungen, also Piktogramme, Karten oder auch Diagramme, entgegen ihrer eigentlichen Natur benutzen, will heißen: zweckentfremden. Ich ließ mich inspirieren von Grafiken, in denen der Inhalt der Statistik die Darstellungsform bestimmt. Wird beispielsweise der Schokoladenkonsum bestimmter Bevölkerungsgruppen verbildlicht, so bestehen die Diagrammbalken aus Schokoladentafeln. Dieses Konzept kehrte ich um und entwickelte Ideenskizzen, bei denen das zur Darstellung verwendete Objekt die Form der Statistik bestimmt und nicht umgekehrt. Von diesen Ideen habe ich letztlich drei umgesetzt.

Als Darstellungsform wählte ich die Fotografie. Die verwendeten Gegenstände mussten hierfür kaum präpariert werden, lediglich ein neutraler Hintergrund für die Aufnahme war vonnöten. Zur einfacheren Nachbearbeitung der Bilder fotografierte ich gleich mit einer Digitalkamera und nahm nur kleine Korrekturen bei Helligkeit und Kontrast vor. Die einzige Hinzufügung besteht aus einer jeweiligen Beschriftung, welche ich mit einem Bildbearbeitungsprogramm hinzufügte. Die drei Bilder stellen je eine andere Art von Formel dar: eine mathematische Formel, eine Statistik und ein Modell aus der Wirtschaft.

Die drei Alltagsdiagramme:

Entwurfsskizzen:

Making-of-Aufnahmen:


Verwendete Mittel: Stift, Papier
Zucker, Vase, Lampe
Klebeband, schwarzer Laptopschutzeinleger, schwarzes T-Shirt
Canon PowerShot S3 IS
The Gimp 2.6


Siehe auch: http://web.uni-weimar.de/medien/wiki/MODEN:USER_MANUALS/arbeiten/abuseit#Felix_A_.E2.80.93_Formeln_des_Alltags