I am not sitting in a room- Projektmodule, Ausstellung und Konferenz

 

Eine der meistbekannten künstlerischen Auseinandersetzungen mit Resonanzphänomenen ist die Arbeit I’m sitting in a room des kürzlich verstorbenen US-amerikanischen Komponisten Alvin Lucier. In seiner Klang-performance von 1969 spielt Lucier einen von ihm eingesprochenen Text in einen Raum, zeichnet diesen auf und spielt ihn eerneut ab, so dass irgendwann nur nich die vielfach multipliziert Eigeneresonanzen des Raumes hörbar werden. In Hommage an sein viel zitiertes Werk - aber auch in bewuster Abgrenzug - widmete sich das interdisziplinäre Project- und Bauhausmodul sowie die Konferenz und Ausstellung I’m not sitting in a room im Sommerstemester 2022 der Erfoschung von Resonanz-Beziehungen in urbanen, sozialen und politischen Räumen.

Konferenz: I am not sitting in a room

Die internationale Konferenz I am not sitting in a room – urban, political and social resonances  beschäftigt sich mit der Frage, wie sich unsere Umwelt verändern würde, wenn wir sie akustisch, mit den Ohren gestalten würden. Würden wir unsere gegenwärtigen Probleme anders begreifen, wenn wir sie von klanglichen Resonanzen her beschreiben?

Vom 24. bis 26. Juni 2022 kommen am Experimentellen Radio Sound-Theoretiker*innen und -Künstler*innen zusammen. Gemeinsam wollen sie in drei Themenblöcken urbane, politische und soziale Räume interdisziplinär auf klanglicher Ebene erforschen.

Die Vorträge der Konferenz finden Sie hier als Videodokumentation:

Videodokumentation der Konferenz:https://vimeo.com/showcase/9780597

Der erste Block »urban resonances« befasst sich mit Vergangenheit und Zukunft akustischer Stadtraum-Gestaltung. Wie sehen unsere zukünftigen Städte aus, wenn sie (auch) akustisch – mit den Ohren – entworfen und gestaltet werden? Inwiefern erfordert urbanes Sounddesign eine Zusammenarbeit unterschiedlichster Gruppen und Akteur*innen? Dabei werden sowohl wissenschaftliche Analysen als auch künstlerische Strategien der Komposition von Raum-Klang vorgestellt.

Das zweite Thema »political resonances« widmet sich der Politik des Zuhörens. Kann Zuhören politischen Widerstand ermöglichen? Hier wird unter anderem durch die Untersuchung von Klanglandschaften versucht, bislang überhörte Erzählungen zur Geltung zu bringen, sowie eine Lösung für die sich verstärkende soziale Fragmentierung durch den »Green Deal« zu finden.

Final untersuchen die »social resonances« unser akustisches Zusammenleben mit der nicht-menschlichen Umwelt. Wie können wir beispielsweise mit Tieren in Kontakt treten? Und wie kann deren Stimmen mehr Gehör verschafft werden? Diesen Fragen wird interdisziplinär nachgegangen und dabei auch der Versuch unternommen, einen kollektiven inter-spezies Chor zu bilden.

Neben Vorträgen zu den oben genannten Themenkomplexen werden außerdem vier unterschiedliche Workshops angeboten. Begleitet wird die Veranstaltung durch künstlerische Interventionen. Die Vorträge können ohne vorherige Anmeldung besucht werden. Ab dem 12. Juni sind Anmeldungen für die Workshops über diese Website möglich.

Die Tagung findet in Englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei.

I am not sitting in a room - urban, political and social resonances
Zeit: Freitag, 24. 10 Uhr bis Sonntag, 26. Juni 2022 14:00 Uhr
Ort: Bauhaus-Universität Weimar | Audimax in der Universitätsbibliothek
Steubenstraße 8 | 99423 Weimar

Verantwortlich:

Fakultät Kunst und Gestaltung

Prof. Nathalie Singer
Experimentelles Radio
Tel: +49 (0) 36 43 / 58 38 90
E-mail: nathalie.singer[at]uni-weimar.de

Programm - Konferenz

Booklet I'm not sitting in a room - Projekt Module SoSe 22