Milosevic-Porträt

Seit 1987 bestimmt Slobodan Milosevic die
Geschicke Serbiens, seit 1992 die
Rest-Jugoslawiens.

Am 29. August 1941 wurde der ehemalige
kommunistische Funktionär geboren. Er studierte
Jura und arbeitete später bei einer
Elektizitätsfirma, dann als Bankdirektor. 1989
wurde er Vorsitzender der Serbischen
Kommunistischen Partei. Bei seinem Aufstieg
zum Präsidenten Jugoslawiens bediente er sich
der Welle des serbischen Nationalismus im
Kosovo. Schon damals wollte er sich mit der
bestehenden Autonomie der albanischen
Bevölkerung nicht zufrieden geben. Ende der
achtziger Jahre machte ihn sein Engagement für
die serbische Minderheit im Kosovo zu einem
der prominentesten Politiker Jugoslawiens. Seit
der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389
betrachten die Serben den Kosovo als Teil ihres
nationlen Erbes. 1989 erklärte er sich zum
Verfechter serbischer Rechte im Kosovo und
nahm den Kosovo-Albanern ihre
Eigenständigkeit. Das harte Vorgehen
provozierte Unruhen im Kosovo. Durch seinen
Verzicht auf ein "Groß-Serbien" im
Dayton-Abkommen von 1995 gewann er
internationale Anerkennung und wurde für den
Friedensnobelpreis vorgeschlagen. 1997 wurde
Milosevic Präsident Rest-Jugoslawiens.

Politiker und Diplomaten, die Erfahrung im
Umgang mit Milosevic haben, bezeichnen ihn als
schlechten Strategen aber gewieften Taktiker,
der es verstehe, seine Absichten bis zur letzten
Minute zu verschleiern. Normalerweise gebe er
erst im letzten Moment nach.

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Letzte Aktualisierung 25.05.99
Durch Raimo Harder
E-Mail: raimo.harder@bauing.uni-weimar.de