14. Sendung am 5. Dezember 2007
Wednesday, 05. Dec 2007
Nach DOK Leipzig im November nimmt Unicato diesmal Bezug auf das Kasseler Dokumentar- und Videofest. In diesem Jahr standen dort zum 24. Mal Dokumentarfilme, sowie künstlerisch experimentelle Produktionen im Mittelpunkt. Hier wird jungen, talentierten Filmemachern eine Plattform geboten – ein schlagendes Argument für Unicato, das Dokfest Kassel mit zwei dokumentarischen Beiträgen zu würdigen. 1995 nahm das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest die Rubrik International Video Reporting ins Programm. Die journalistische Arbeitsweise des Video Reporting wurde damals gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar und dem backup-Festival Weimar beleuchtet. Der Videojournalist recherchiert, dreht und schneidet seine Geschichten selbst. In dem Beitrag des Kasselers Johannes Starke, Absolvent der Bauhaus-Universität Weimar, nimmt Unicato die besondere Arbeitsweise des Videoreporters erneut in den Fokus.
Becoming an Adult and Living in Weimar
(Erwachsenwerden in Weimar)
Johannes Starke, Bauhaus-Universität Weimar (3:53 min)
Helen kommt aus Dallas. Ihre Mutter arbeitet vorübergehend in Weimar. Das Schließen neuer Freundschaften fällt ihr schwer. Helen möchte jetzt endlich erwachsen werden. Mit diesem charmanten videojournalistischen Portrait gewährt uns Johannes Starke einen Einblick in das sehr durchstrukturierte Leben der 14-jährigen Texanerin Helen Reynolds. Anschaulich und selbstsicher legt sie ihren 6-Jahresplan inklusive Bräutigam, Brautkleid und Blumenbouquet dar.
Filhos de Angola (Angolas Kinder)
Marion Rettig, Martin Vlček, Hochschule Mittweida (FH) (42 min)
Amedeu Miguel Antonio ist Exil-Angolaner und Kriegsflüchtling. Als Kind ist er so nach Deutschland gekommen. Mittlerweile arbeitet er in einer Münchner Computerfirma. Nun möchte er ein Waisenhaus mit angegliederter Ausbildungsstätte bauen. Wie schwierig wird sein Engagement in seiner alten Heimat werden? Marion Rettig und Martin Vlček begleiteten ihn durch Angola und produzierten einen Dokumentarfilm, der ein Land zeigt, wie es kein Kind erleben sollte. Ein afrikanisches Land, dessen Kinder schneller erwachsen werden müssen als irgendwo sonst. Die Filmschaffenden folgten Amadeu auf seiner Reise und fingen dabei ebenso beeindruckende, wie bedrückende Bilder des zerstörten Landes und seiner Bewohner ein. „Filhos de Angola” (Angolas Kinder) wurde mit dem Medienpreis Entwicklungspolitik 2006 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ausgezeichnet.