37. Sendung am 11. November 2009

Tuesday, 10. Nov 2009

Im November schließt das studentische Filmmagazin seine Award-Sendungen ab. Mit zwei ausgezeichneten Kurzspielfilmen beleuchtet Unicato das Problem von Kinderarmut und familiärer Zerrüttung.
So zwingt die Depression der Mutter den kleine Juri in „Hundesöhne”, die Rolle des Familienoberhauptes zu übernehmen – in aller Konsequenz. Mit einer grandiosen schauspielerischen Leistung verleiht der zehnjährige Cedric Stadelmann seiner Figur zugleich Stärke als auch kindliche Verletzlichkeit.
Mit dem computergenerierten Erzählfilm „Fallen gelassen” widmet sich Unicato den Auswirkungen von Kinderarmut. Er entwirft ein einfühlsames wie schonungsloses Porträt eines kleinen Mädchens, das den permanenten Attacken seiner Mitschüler hilflos ausgesetzt ist. Doch der scheinbare Spaß gerät außer Kontrolle. Der halbstündige Diplomfilm aus Weimar ist ein Gemeinschaftsprojekt von Studierenden der Studiengänge Mediengestaltung und Visuelle Kommunikation.
Beide Kurzspielfilme entstanden an der Bauhaus-Universität Weimar und wurden im Rahmen der Unicato Award Show prämiert. „Hundesöhne” von Lena Libertá erhielt den Unicato Award für den Besten Spielfilm. Mit dem neu geschaffenen Unicato Award für den Besten Animationsfilm wurde „Fallen gelassen” von Max Baberg und Daniel Büttner ausgezeichnet.

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Hundesöhne

Lena Liberta, Bauhaus-Universität Weimar
Der zehnjährige Juri lebt mit seiner allein erziehenden Mutter und seinem kleinen Bruder Jan in einer Plattenbausiedlung in Weimar West. Seine labile Mutter ist mit ihrer Lebenssituation vollkommen überfordert. Deshalb hat der geschickte Juri die Rolle des Familienoberhaupts übernommen und verteidigt seine kleine Familie mit allen Mitteln gegen jeden, der es wagt ihr wehzutun. (15 Min.)
Der Kurzspielfilm „Hundesöhne” wurde beim Saarbrücker Filmfestival Max-Ophüls-Preis 2009 im Kurzfilm-Wettbewerb nominiert. Zudem gewann er den Zuschauerpreis beim diesjährigen Kurzfilmfestival Cellu l´Art in Jena.

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Fallen gelassen

Max Baberg, Daniel Büttner, Bauhaus-Universität Weimar
Die kleine Anna lebt in ärmlichen Verhältnissen und wird von ihrer Klasse gemobbt. Besonders ihr Gegenspieler Lars setzt ihr arg zu. Das Leben des schüchternen und verträumten Mädchens nähert sich zunehmend einer Abwärtsspirale, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Ein bemerkenswerter computeranimierter Film, der die Chancenlosigkeit vieler junger Menschen aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur und sozialen Herkunft in unserer Gesellschaft thematisiert. (30 Min.)