26. Sendung am 10. Dezember 2008
Thursday, 04. Dec 2008
Seit Sommer dieses Jahres hält die Welt den Atem an. Ein Asteroid rast auf das thüringische Städtchen Ilmenau zu. Ein verheerender Einschlag droht. Doch engagierte Ilmenauer Wissenschaftler haben ein Raumschiff konstruiert, das die Bahn des Himmelskörpers verändern soll. Einen herben Rückschlag erlebte das Projekt, nachdem ein unabhängiger Gutachter offen legte, dass sich der Ort der Katastrophe nur um wenige Kilometer ändern würde und ausgerechnet die Kulturstadt Weimar in das Visier des kosmischen Geschosses geraten solle. Die Nachricht löste weltweite Proteste unter den Freunden der Klassikerstadt aus. In einem live geführten TV-Streitgespräch zwischen je einem wissenschaftlichen Vertreter beider Städte (dem Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, und dem Leiter des Goethe-Instituts Weimar, Konrad Paul) wird darüber debattiert, welche Stadt „erhaltenswerter” ist – der Technologiestandort Ilmenau oder die Kulturstadt Weimar. Deep Ilmpact, moderiert von Steffen Quasebarth, zeichnet die Chronologie der Ereignisse nach, lässt Naturwissenschaftler, Philosophen, aber auch Otto Normalverbraucher zu Wort kommen. Wie geht eine Gesellschaft mit einer derart katastrophalen Bedrohung wie der eines Asteroideneinschlags um, welche Verluste müssen hingenommen werden und wie lässt sich gegensteuern?
Keine Sorge, der Weltuntergang liegt noch in weiter Ferne. „Deep Ilmpact” ist ein so genanntes Mockumentary, das heißt eine filmische Dokumentation fiktiver Ereignisse. Die Sendung zieht dabei virtuos alle dokumentarischen Register, um die Gefahrensituation und die Reaktion aller gesellschaftlichen Kräfte so glaubhaft wie möglich zu machen. Dies liegt nicht nur an der Mitwirkung von MDR-Thüringen-Journal-Moderator Steffen Quasebarth, sondern auch an den glaubwürdig inszenierten Fernsehbeiträgen, die sämtliche Anstrengungen, der Gefahr zu begegnen, visualisieren.
Deep Ilmpact
Technische Universität Ilmenau, Bauhaus-Universität Weimar
„Deep Ilmpact” basiert auf einer interaktiven Live-Sendung, die am 28. Juni 2008 live im Internet auf www2.tu-ilmenau.de/deep-ilmpact/ ausgestrahlt wurde. Die Zuschauer konnten per Internetvoting über die Zukunft von Ilmenau und Weimar mitentscheiden. Mehr als 1000 Internetznutzer machten von dieser Gelegenheit Gebrauch. Mit „Deep Ilmpact” setzen sich die Studierenden der Technischen Universität Ilmenau und der Bauhaus-Universität Weimar über gewohnte Fernsehformatgrenzen hinweg. Ziel des Projektes ist es, wissenschaftliche Inhalte in vollkommen unkonventioneller Weise zu präsentieren. Mit dem virtuellen Studio verfügt die TU Ilmenau über ein praxisorientiert ausgestattetes Arbeitslabor zur Erprobung innovativer Sendeformate. Für die Sendung „Deep Ilmpact” modellierten Studierende die Studiokulisse als digitales 3D-Modell.
Lehrende der Bauhaus-Universität konzipierten die Dramaturgie der Fernsehbeiträge und realisierten im Dialog mit den Studierenden deren Umsetzung und führten zahlreiche Interviews mit Wissenschaftlern, vor allem von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Experten-Statements werden in Kurzform in der Sendung gezeigt und sind als ausführliche Gespräche auf der Internetseite des Projekts www.studio-bauhaus.tv abrufbar.