34. Sendung am 12. August 2009

Monday, 10. Aug 2009

Nur das Beste: Im August präsentiert Unicato drei der sieben Preisträgerfilme, die am 30. Juni mit den Unicato Awards 2009 prämiert wurden. Die nunmehr dritte Unicato Award Show fand in diesem Jahr vor prominenten Vertretern des MDR und der mitteldeutschen Hochschulen in der Leipziger Konsumzentrale statt.


Ausgezeichnet in den Kategorien Bestes Studentisches Musikvideo, Weimar Filmpreis und Bester Experimentalfilm ist den aktuellen Beiträgen der experimentelle Charakter gemeinsam. Unicato beweist sich einmal mehr als ein Forum innovativer Formate im MDR Fernsehen und beschreitet Wege, die das klassische Fernsehen ausspart. So bringt Florian Gwinners „Das Modell” durch eine einzige langsame Kamerafahrt immer wieder überraschende Konstruktions- und Größenverhältnisse der Kulisse ins Bild. „DOT. The book as a video” von Jörg Petri spielt mit medialen Grenzüberschreitungen und benutzt das Musikvideo als animiertes Sprungbrett in die längst tot gesagte Gutenberg-Galaxis. Alle Möglichkeiten des interaktiven Fernsehens lotet die Mockumentary „DeepIlmpact” von Studio Bauhaus in Weimar aus: von der viel beschworenen direkten Internetdemokratie, über die scheinbar unumstößliche Expertise der Wissenschaft bis zum Populismus des Wissenschaftsfernsehens. Alle Macht den Zuschauern!

Mit den Unicato Awards wurden die besten Filme des zurückliegenden Jahres aus dem Programm von Unicato, dem studentischen Filmmagazin erneut gewürdigt. Von den insgesamt sieben Awards wurden vier Preise vom MDR in den Kategorien Bester Spielfilm, Bester Experimentalfilm und Bester Dokumentarfilm vergeben. Neu in diesem Jahr ist der Award für den Besten Animationsfilm – pünktlich zum 100. Jubiläumsjahr des deutschen Animationsfilms. Zudem gab es drei Sonderpreise: der Weimar Filmpreis und der Filmpreis für Europa sowie der Unicato Music Award für das Beste Studentische Musikvideo – gestiftet von der Firma Eastpak. Ausgewählt wurden die Preisträgerfilme durch eine Jury, die sich aus dem Unicato-Fachbeirat zusammensetzt, der das studentische Filmmagazin seit 2006 begleitet. Die Juroren waren Prof. Angela Zumpe (Dessau) und Prof. Dr. Gerhard Lampe (Halle) für Sachsen-Anhalt, Prof. Günther Graßau (Mittweida) und Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz (Leipzig) für Sachsen, sowie Prof. Dr. Gabriele Schade (Erfurt) und Prof. Wolfgang Kissel (Weimar) für Thüringen.

Die nächste Unicato Award Sendung mit weitern zwei Preisträgerfilmen läuft am 24. September.

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Sonderpreis für das beste Musikvideo

DOT. The book as a video | Jörg Petri | Hochschule für Bildende Künste Braunschweig | 4:32 min.
DOT ist ein experimentelles Musikvideo, das den Medienübergriff des Punktes thematisiert: Es wurden 300 Seiten mit Bleibuchstaben im Buchdruck gedruckt, für das Video reproduziert und hintereinander geschnitten. Diese 300 Seiten wurden auch zu einem Buch gebunden, so dass Buch und Video den identischen Inhalt haben. Das Video ist das Buch, das Buch ist das Video.

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Weimar Filmpreis

Deep Ilmpact | Technische Universität Ilmenau, Bauhaus-Universität Weimar | 30 min.
Studio Bauhaus konstruierte mit Medien-Studenten aus Ilmenau und Weimar das Szenario eines unmittelbaren Meteoriteneinschlags auf die Erde. Ob Ilmenau oder Weimar zerstört werden wurde via Internet-Voting entschieden. “Deep Ilmpact” ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Medientechnik der TU Ilmenau und der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. Die Sendekonzeption erprobt auf spielerische Weise die Möglichkeit von Entscheidungsfindungen im Rahmen einer interaktiven Fernsehsendung im Internet. Moderiert wurde “Deep Ilmpact” von MDR-Moderator Steffen Quasebarth.

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Bester Experimentalfilm

Das Modell | Florian Gwinner | Bauhaus-Universität Weimar | 6:20 min.
Wie in Zeitlupe fährt die Kamera über eine weiße Wüste, in der nur vereinzelt ein paar Papierbäume die Szenerie auflockern; gleitet weiter, vorbei an Gatter und Teich, einer Kirche, durch die Hauptstraße einer westerngleichen Geisterstadt; gelangt in immer urbanere, immer futuristischere Straßenzüge: Die Bürgersteige bestehen aus Disketten, die Fassade ist ein Spülschwamm. Der Film ist eine Videoart-Studie über die Konstruktion unserer Umgebung, über Sein oder Design.