9. Sendung am 11. Juli 2007

Wednesday, 11. Jul 2007

Unicato – das studentische Filmmagazin zeigt ein drittes Mal Musikvideoproduktionen von Studierenden aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Der Mediennachwuchs stellt erneut unter Beweis, dass sein kreatives Reservoir schier unerschöpflich ist. In der Spezialsendung zum Thema Musik spannen die zahlreichen Beiträge wieder einen audiovisuellen Bogen über alle nur denkbaren Genres: von Heavy Metal über brachialem Hardcore bis hin zum Schlager, von der Pop-Satire bis zum abstrakten Experimentalstück.

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Urban Maze

Antje Adamovsky
Herausgelöste Strukturen aus kartographischem Bildmaterial setzen sich zu einer neuen Bildwelt zusammen und führen auf unbekannten Wegen durch eine Stadt.
(01:50, Electro)

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United and Strong (Backspin)

Johannes Zirm
“Backspin” ist ein Musikvideo zur kraftvollen Musik der jungen Hardcore-Band “United and Strong” aus Brandenburg. Der Song thematisiert die schwierigen Phasen des Lebens, eine visuelle Allegorie zwingt den Sänger dazu ebenso schwierige Passagen auf sich zu nehmen. Dabei wird er von seinem Alter Ego in aktueller Street-Art-Optik heimgesucht.
(02:57, Hardcore)

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Nyumbani ni nyumbani (G-Solo)

G. Hacke / K. Gröbler
Nach dem Tod ihres Mannes schickte eine Frau ihren Sohn fort, damit er auf sich allein gestellt sein Glück finde. Doch er scheitert, lebt auf der Strasse und muss ins Gefängnis. Die Briefe seiner Mutter erreichen ihn nie. Als er sich als erwachsener Mann sein Scheitern eingesteht und in die Heimat zurückkehrt, findet er nur noch das Grab seiner Mutter. Nyumbani ni Nyumbani (“Zu Hause ist zu Hause”) wird von dem tansanischen Rapper G-Solo in Anlehnung an seine eigene Biographie erzählt. Das Video wurde von ihm konzipiert und 2002 im Rahmen einer ethnographischen Feldstudie über “Bongo Flava” (ostafrikanischer Swahili-Rap) von Weimarer Studierenden gedreht. (04:43, HipHop)Die Sonne scheint

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Die Sonne scheint (Die Apokalyptischen Reiter)

T. Dicks / J. Tomat
Da sind sie wohl zu weit gegangen. Die “Apokalyptischen Reiter” sind im materialisierten Alptraum einer psychiatrischen Anstalt gelandet. Doch trotz Zwangsjacke, Demütigungen und Folter scheint den Reitern die Sonne aus dem A…
(03:29, Metal)

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Koto (Douglas Greed)

J. Schröder / Mario Willms / Nicola Aigner
Lehmwände sind längst nicht Geschichte, stehen sie doch für Ökologie im Bau. Der ökologische Gedanke wird in diesem Musikvideo auf originelle Weise interpretiert. Zu den elektronischen Soundteppichen von Douglas Reed entstehen kleine Welten auf der Wand: Wolken, Bäume, Häuser und Städte. Das Trickvideo wurde in einem aufwändigen Stop-Motion-Verfahren gedreht. (03:15, Electro)Jay Jay

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Jay Jay (Jay Jay Johanson)

David Buob
In diesem Musikvideo steht ein Sänger und Protagonist im Mittelpunkt, dargestellt von dem Künstler David Buob, welcher stets versucht sich als Popstar zu inszenieren. Eine planvoll unbedarfte Arbeitsweise ist das zentrale Element: Es ist wie ein Kinderspiel, bei dem alles erlaubt ist, und bei dem es allerdings keine Einschränkungen geben wird. Alles kann realisiert, verkörpert, imitiert, zu Eigen gemacht werden…
(04:20, Pop)

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Beautiful (Christina Aguilera)

A. Janizewski / T. Dicks
Der Ursprungstext ist offensichtlich: Hans Christian Andersens Märchen vom “Hässlichen Entlein” hat für die Storyline des Videos Pate gestanden. Die Metamorphose vollzieht sich hier jedoch im Geiste – sie ist in erster Linie eine Veränderung der Haltung.
(04:02, Pop)

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Loopsoup (Pentatones)

Julian Hetzel
Julian Hetzels Arbeit ist nicht nur ein Spiel mit der Phonetik des Titels. Die simple Aufgabe des Auslöffelns eines Tellers Suppe wird durch die eingebaute Schleife zur qualvollen Sisyphosaufgabe. Der Loop auf Bestellung als zentrales Zutat digitaler Zeitmedien: Guten Appetit. (01:10, Electro)Freude am Tanzen

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Freude Am Tanzen

Antje Adamovsky
Antje Adamovskys Arbeit ist ein kurzer Clip, der inspiriert vom Futurismo seine Sujets vor allem in der modernen Berufswelt findet und daraus Bilder für elektronische Sounds generiert. In kurzen Clips setzen sie sich auf visueller Ebene mit der Musik der Labels “Freude am Tanzen” und “Musik Krause” auseinander.(01:09, Electro)Mi canto di amor

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Mi Canto de Amor (Markus und Mascha)

Markus und Mascha
Markus und Mascha sind das neue Traumpaar des europäischen Schlagers. In diesem Jahr haben sie sich mit diesem herzergreifenden und romantischen Stück für den MDR-Sängerwettstreit “Mi Canto de Amor” im Rahmen der Feste der Volksmusik beworben. Ins Finale sind sie nicht gekommen. Auch Jurys und Florian Silbereisen können irren…
(03:45, Schlager)

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No Memories (Troublegun)

T. Dicks
Die Bachelor-Arbeit des Weimarer Studierenden Thomas Dicks, der mittlerweile in Köln lebt und arbeitet. Das Thema der Unverfügbarkeit von Erinnerung wird hier dialektisch verhandelt. In surrealistischen Bildern überspannt die Golden-Gate-Bridge den Rhein, Kölner Bucht und San Francisco Bay wuchern ineinander.
(04:29, Rockballade)

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Rhythm on Canvas

Jens Rudolph
Experimentelle Strukturen – vibrierende Membrane – die sich in jedem einzelnen Bild immer neu generieren. In der Aufeinanderfolge entsteht ein visueller Rhythmus, der von abstrakten Bildern in differenzierten Kontrasten erzählt: Sand auf Membranen – Rhythmus auf Leinwand.
(06:10, Electro)